Ich stehe nicht nur auf Kuchen und Gebäck, sondern auch auf Bonbons. Was aus Neugier begann, endete in einem kleinen Bonbonmuseum in Dänemark. An dieser Stelle verrate ich Dir ein paar Bonbonmacher Geheimnisse und zeige Dir, wie Du Karamell Bonbons selber machen kannst. In Deiner heimischen Küche.
In den vergangenen Jahren habe ich mir die alte Kunst des Bonbonkochens angeeignet und an diesem Wissen, welches über die vergangenen Jahrzehnte in Vergessenheit geriet, will ich Dich hier teilhaben lassen.
Wie macht man Bonbons am heimischen Herd?
Nicht nur das Backen, sondern auch das Bonbonkochen gehört zu meinen Hobbies. Mein Wissen, rund um die Herstellung klebriger Leckereien möchte ich wie gesagt, mit Dir teilen. Deswegen gibt’s hier eine kleine Anleitung, wie Du ganz einfach leckere Karamell-Bonbons selbermachen kannst.
Karamell Bonbons selber machen
Zutaten:
450g Zucker
180ml Wasser
65g Glukose (etwa 1EL), alternativ 125g Traubenzucker
80g Butter
Material:
1 Edelstahltopf* mit hohem Rand* (minimum 3L)
1 Silikonbackmatte* (zur Not geht auch Backpapier)
1 Paar hitzebeständige Gummihandschuhe* (lebensmittelgeeignet), alternativ Glattlederhandschuhe*
2 Teigschaber*
1 große Schere
Zubereitung:
Zuerst gibst Du Wasser und Zucker in einen Edelstahl- oder Kupfertopf und rührst das ganze so lange um, bis sich der Zucker im Wasser gelöst hat. Später soll die Masse nicht mehr gerührt werden, da sich sonst Zuckerkristalle am Rand bilden können und der Zucker im fertigen Bonbon wieder kristalisiert und das ist nicht erwünscht. Nun wird das Ganze zum Kochen gebracht. Erst auf kleiner Flamme (so löst sich der Zucker vollständig,falls noch nicht alles ganz gelöst ist), dann später höher stellen. Die Temperatur spielt eine wichtige Rolle, die Masse sollte auf keinen Fall über 162 Grad erhitzt werden, sonst verbrennt das Ganze. Aus diesem Grund ist ein Zuckerthermometer* ein wichtiges Hilfsmittel um die Temperatur stets kontrollieren zu können. Ist eine gewisse Temperatur erreicht, geht’s nämlich ganz schnell.
Bei etwa 120 Grad gibst du die Glukose und Butter in die Masse. Nicht erschrecken, denn nach Zugabe der Butter fängt es etwas an zu schäumen. Wen Du Traubenzucker benutzt, dann wird dieser zusammen mit dem Zucker im Wasser aufgelöst.
Weiter erhitzen bis etwa 155 Grad. Nun gießt Du die Masse auf eine Silikonbackmatte, die Du zuvor geölt hast. Noch ist die Bonbonmasse klebrig und würde an der Matte festkleben. Deshalb einfach mit Sonnenblumen- oder Rapsöl bestreichen.
Mit einem Teigschaber* wird die Masse nun hin und her bewegt, vergleichbar mit dem Tablieren von Schokolade um die Masse herunterzukühlen. Es dauert eine ganze Weile aber Du wirst feststellen, dass die Masse irgendwann eine teigige Konsistenz bekommt. Um wieder zur Temperatur zurückzukommen, die Masse ist extrem heiß, daher empfiehlt es sich immer mit Handschuhen* zu arbeiten. Da gibt es spezielle Gummihandschuhe*, die man für die Lebensmittelherstellung verwenden kann. Aber auch unbehandelte Glattlederhandschuhe* kannst Du gut dazu nehmen.
Wenn die Bonbonmasse nicht mehr verläuft, kannst Du sie zu Stangen ziehen bis die gewünschte Dicke erreicht ist. Dann nimmst Du eine große Schere und schneidest von den Stangen kleine mundgerechte Bonbons. Auf diese Weise entsteht eine Art Kissenform. Die Bonbons solltest Du nach dem Abkühlen zeitnah in ein luftdichtes Gefäß füllen, da sie sonst anfangen können zu kleben. Besonders bei schlechtem Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit kann dies mitunter sehr schnell passieren.
Solltest Du noch Fragen haben, kannst Du mir gerne eine eMail schreiben.
Und nun wünsche ich Dir viel Spaß beim Bonbonkochen. Die Karamell Bonbons schmecken übrigens so wie die aus der Fernsehwerbung, die echten.
Schau Dir auch mein Rezept für Waldmeister Bonbons an. Oder wie wäre es mit selbstgemachten Marshmallows?
Dein Tobias
Bonbons selber machen – Rezept für Karamell Bonbons
- 450g Zucker
- 180ml Wasser
- 65g Glukosealternativ 125g Traubenzucker
- 80g Butter
- 1 Edelstahltopfmit hohem Rand
- 1 Silikonbackmatte
- 1 Zuckerthermometer
- 1Paar Gummihandschuhehitzebeständig und lebensmittelecht
- Zuerst gibt man Wasser und Zucker in einen Edelstahl- oder Kupfertopf und rührt das ganze so lange um, bis sich der Zucker im Wasser gelöst hat. Später soll die Masse nicht mehr gerührt werden, da sich sonst Zuckerkristalle am Rand bilden können und der Zucker im fertigen Bonbon wieder kristalisiert und das ist nicht erwünscht.
- Nun wird das Ganze zum Kochen gebracht. Erst auf kleiner Flamme (so löst sich der Zucker vollständig,falls noch nicht alles ganz gelöst ist), dann später höher stellen. Die Masse sollte auf keinen Fall über 162 Grad erhitzt werden, sonst verbrennt das Ganze.
- Bei etwa 120 Grad gibt man Glukose und Butter in die Masse. Nach Zugabe der Butter fängt es etwas an zu schäumen. Wenn Du Traubenzucker benutzt, dann wird er zusammen mit dem Zucker im Wasser aufgelöst.
- Weiter erhitzen bis etwa 155 Grad. Nun gießt man die Masse auf eine Silikonbackmatte, die man zuvor geölt hat. Noch ist die Bonbonmasse klebrig und würde an der Matte festkleben. Deshalb einfach mit Sonnenblumen- oder Rapsöl bestreichen.
- Mit einem Teigschaber wird die Masse nun hin und her bewegt, vergleichbar mit dem Tablieren von Schokolade um die Masse herunterzukühlen. Es dauert eine ganze Weile aber Du wirst feststellen, dass die Masse irgendwann eine teigige Konsistenz bekommt. Die Masse ist extrem heiß, daher empfiehlt es sich immer mit Handschuhen zu arbeiten. Zum Beispiel Glattlederhandschuhe kann man gut dazu nehmen.
- Wenn die Bonbonmasse nicht mehr verläuft, kann man sie zu Stangen ziehen bis die gewünschte Dicke erreicht ist. Dann nimmt man eine Schere und schneidet von den Stangen kleine mundgerechte Bonbons.
- Die Bonbons sollten nach dem Abkühlen zeitnah in ein luftdichtes Gefäß gefüllt werden, da sie sonst anfangen können zu kleben.
Anyonita meint
you make it look so easy! 🙂 i’ll have to try this!
Kuchenbäcker meint
It is really easy and it tastes so great. I can give you some tips if you like.
Sweet regards,
Tobi
Klaus meint
das scheint gar nicht so schwer zu sein- Danke
Kuchenbäcker meint
Hallo Klaus,
Mit ein bisschen Übung im Umgang mit heißem Zucker ist es gar nicht schwer.
Viele Grüße,
Tobi
Selina meint
Oh wow, das sieht wirklich einfach aus.
Muss ich auch mal probieren! 🙂
Liebste Grüße
Selina
Kuchenbäcker meint
Hallo Selina,
Wenn Du noch Fragen hast, schick mir gerne eine email.
Süße Grüße,
Tobi
Marie meint
Hii
Das hört sich sehr gut an .Hast du braunen zucker benutzt ? Und wie kann ich das färben? Ganz zucker süße grüße
Kuchenbäcker meint
Hallo Marie,
Ich verwende handelsübliche Raffinade. Keinen braunen Zucker. Wenn der Zucker karamellisiert, wird er von ganz allein braun. Daher muss da auch nichts gefärbt werden. Es freut mich, dass Dir das Rezept gefällt.
Süße Grüße,
Tobi
Marietta meint
Was ist denn mit Glucose gemeint? Das ist doch auch Zucker!
Kuchenbäcker meint
Hallo Marietta,
Glukose Sirup ist kein gewöhnlicher Raffinadezucker sondern ein Sirup, der aus Zucker und Stärke hergestellt wird.
Süße Grüße,
Tobi
Dirk meint
Hallo, sieht ja sehr lecker aus. Ab welcher Luftfeuchtigkeit beginnen die Bonbons denn besonders zu kleben? Gibt es da eine Faustregel? Viele Grüße, Dirk
Kuchenbäcker meint
Hallo Dirk,
Vielen Dank. Frag mich nicht nach einem genauen Prozentwert. Ich würde schätzen nicht über 15 – 20 %.
Viele Grüße,
Tobi
Sabine Taubenhofer meint
Lieber Tobi, werde die Bonbons auf alle Fälle ausprobieren. Jetzt ist ja auch Waldmeistezeit und ich würde auch gerne waldmeisterbonbons herstellen. Kann ich das genau nach deinem Rezept machen und einfach statt Wasser gezogenes Waldmeisterwasser/Sirup nehmen??? Schmeckt das dann überhaupt und meinst du das passt mit dem karamellisierten Zucker, oder muß ich das ganz anders angehen??? Dein Waldmeistereis mache ich auch auf alle Fälle. Würde mich über Antwort sehr freuen. Lieben Dank Sabine
Kuchenbäcker meint
Hallo Sabine,
Für Waldmeisterbonbons brauchst Du ein Waldmeister Aroma. Mit einfachem Sirup funktioniert das nicht so einfach. Bei Fruchtbonbons darf der Zucker nicht karamellisieren, das schmeckt sonst nicht so. Ich werde in den kommenden Wochen mal wieder ein neues Bonbonrezept veröffentlichen. Ich versuche ein geeignetes Waldmeister Bonbonrezept zu posten. Gib mir nur ein bisschen Zeit.
Süße Grüße,
Tobi
Jack meint
Danke fürs Rezept!
Wenn man nicht mehr rühren darf, wie sorgt man dafür dass die später hinzugefügte Butter und Glukose sich gleichmäßig in der Masse verteilen?
Sabine Taubenhofer meint
Lieber Tobi,
Vielen herzlichen Dank, ich freue mich riesig drauf.
Deine Seiten sind richtig klasse, lese mich immer wieder gerne bei Dir durch. Ich habe letzte Woche Fichtenspitzengeele mit Orangeschale und das erste mal Löwenzahnblütengelee gemacht. Schade das du so weit weg bist, deine Meinung zum Geschmack hätte mich echt interessiert. Lg Sabine
dana meint
Hallo Tobi,
deine Rezepte für BonBons sprechen mich sehr an. Ich würde gern das Rezept für Karamell-Bonbons ausprobieren, habe aber noch zwei Fragen.
An welchem Punkt karamellisiert die Masse, also muss ich da auf was spezielles achten? Passiert das, wenn die Butter dazu kommt?
Bei Fruchtbonbons, wie den Orangenbonbons, bleibt die Masse ja klar bis zu dem Punkt, wo man die Farbe dazugibt?! Also diese wird doch nicht karamellisiert, richtig?
Und gehört gar keine Sahne oder ähnliches In die Karamell-Bonbons?
Viele Grüße
Dana
Kuchenbäcker meint
Hallo Dana,
Am besten nimmst Du ein Zuckerthermometer. Der Zucker muss definitiv bis 155 Grad Celsius erhitzt werden auch wenn er vorher schon durch die Zugabe der Butter braun wird. Sahne muss nicht hinein, dafür nehmen wir die Butter.
Bei Fruchtbonbons karamellisiert der Zucker nicht im herkömmlichen Sinn, das stimmt.
Viel Spaß beim Ausprobieren.
Süße Grüße,
Tobi
Cornelia Beutekamp meint
Hallo Kuchenbäcker,
ich habe eine Oma deren leidenschaft Bonbons sind. Oma Liesbeth ist mittlerweile 103 Jahre alt und für mich ist der Freitag immer Besuchstag. Oma probiert gern meine ganzen Bonbon Versuche und ist immer überzeugt das sie gut sind. Ich sehe das allerdings anders. Eins meiner größten Probleme ist, dass ich mit Rohrohrzucker arbeiten möchte.Hast du da Tipps und Erfahrungen? Ein anderes Problem ist bei meinen gezogenen Honigbonbons, dass sie mit der Zeit sehr kleben, heute probiere ich mit Bienenwachs diese zu entkleben und lagerfähig zu bekommen. Wenn du Lösungsansätze für mich hast und mir die Probiererei damit verkürzen könntest, wäre ich dir sehr dankbar. Gibt es die Möglichkeit bei dir einen Workshop zu machen??????
LG Conny
Kuchenbäcker meint
Hallo Conny, das kann man so pauschal nicht beantworten. Wenn Du mir eine email schickst und mir genau beschreibst was Du da gemacht hast, kann ich Dir vielleicht weiterhelfen.
Liebe Grüße,
Tobias
Sabine meint
Hallo Kuchenbäcker,
ich habe vor Kurzem einen Fichtenzapferlhonig gemacht. Er ist mir sehr sehr dick geworden. Kann man aus dieser erkalteten Masse nachträglich noch Hustenzuckerl draus machen?
Wäre echt cool eine Antwort zu erhalten.
Liebe Grüße
Sabine
Kuchenbäcker meint
Hallo Sabine,
Das lässt sich so aus der Ferne und ungesehen nicht so einfach sagen. Ich würde vermuten, ja.
Viele Grüße,
Tobias
Janin meint
Hey,
meine Bonsche Masse ist bei mir sehr schnell hart geworden. Kann ich die einfach nochmal in den Topf werfen und nochmal warm machen? Und falls ja, auf welche Temperatur sollte ich sie bringen?
Vielen Dank
Grüße
Janin
PS: Die schmecken echt toll
Kuchenbäcker meint
Hallo Janin,
Wenn die Masse einmal fest ist, kannst du sie nicht mehr im Topf schmelzen. Entweder musst du versuchen bei der Verarbeitung etwas schneller zu sein oder evtl. mit einer kleineren Menge anfangen.
Viele Grüße
Tobias
Daniela meint
Oh, sehr gut! Das ist genau das richtige Rezept für kleine Weihnachtsgeschenke. Selbstgemachte Bonbons.
Sehr gutes, einfaches Rezept. Gefällt mir.
Danke und schöne Grüsse
Daniela
Sabrina meint
Hallo,
was machen ich den, wenn ich einen Eimer voller Bonbons habe, die nun alle zusammenkleben und zu einer Maße geworden sind.
Kann man da noch was tun? Würde sie ungern wegschmeissen.
Danke und sonnige Grüsse
Sabrina
Kuchenbäcker meint
Liebe Sabrina,
Versuch sie doch einmal auseinander zu brechen. Wenn der Bruch gar nicht mehr zu verwenden ist, kannst du Likör draus machen. Den Bonbonbruch einfach in Vodka geben und auflösen.
Herzliche Grüße
Tobias
Chrisi meint
Hallo Tobias,
Gratulation zu deinem Blog!
Eine Frage und hoffe, dass du mir helfen kannst.
Würdest du mir ein Honig Bonbon Rezept verraten?
Habe mich mal dran gewagt nur leider klebten die Bonbons sehr, trotz langer Abkühlungsphase.
Würde mich über Tipps sehr freuen.
Liebe Grüße
Chrisi
Kuchenbäcker meint
Liebe Chrisi,
Vielen Dank für dein liebes Kompliment. Ein Honigbonbon Rezept habe ich gerade leider nicht parat. Wenn Deine Bonbons so sehr kleben, enthalten Sie noch zu viel Feuchtigkeit. Woran es genau liegt kann ich leider nicht beurteilen, wenn ich nicht weiß, was für ein Rezept du verwendet hast und wie du den Zucker gekocht hast. Ich nehme Deinen Kommentar aber mal zum Anlass mir ein Honigbonbon Rezept auszudenken und es hier auf dem Blog zu veröffentlichen. Wann das aber genau sein wird, kann ich noch nicht sagen. Ich hab gerade viel zu tun.
Viele Grüße
Tobias
Felilx meint
Meine Erfahrung nach kann man Honigbonbons am besten mit einem Zucker-Xucker Gemisch herstellen, dann klebt es zwar noch, aber man kann in die Bonbons besser beissen, da es insgesamt weicher ist. Ich habe das zwar nicht direkt mit Honig getestet, sollte aber hier auch funktionieren. Grüße!
Sigrid meint
Hallo, wir würden das auch gerne ausprobieren. Mit stellt sich nur die Frage, ob ich Glukose DE 29 oder DE 97 nehmen soll. Vielen Dank für eine schnelle Hilfe! Sonnige Grüße aus Salzburg
Kuchenbäcker meint
Hallo Sigrid,
ich empfehle DE35. Viele Grüße
Felix meint
Vielen Dank für das Rezept! Ich habe es selber in meinem neuen Marmeladen-Kupfertopf versucht, bin aber kläglich gescheitert. Das könnte daran liegen, dass ich auf die Glucose verzichtet habe? Auf jeden Fall ist die Konsistenz der Bonbonmasse die ganze Zeit zu flüssig geblieben. Aber auch die Temperatur habe ich nicht exakt messen können, hier ist natürlich eine Abweichung in beide Richtungen möglich. Das Endergebnis war dann leider für die Mülltonne.
Lektion gelehrt, Glucose kaufen, Küchenthermometer kaufen und zweiten Versuch starten. Wenn es wieder nicht klappt, komme ich wieder in das Kommentarfeld und meckere über meine fehlenden Bonbon-Kreationskünste, versprochen 😉