Oh Mann, ich bin spät dran! Es ist Montag und eigentlich will ich Euch den Montag doch schon morgens mit einer Muffin Variation versüßen. Nun ja, es ist wie es ist. Einige wissen, dass es bei mir in den letzten Wochen recht stressig zuging, aber so langsam kehrt wieder Ruhe ein.
Am Samstag war es mal wieder soweit: Eurovision Songcontest! Diesmal in einer meiner Lieblingsstädte Kopenhagen.
Nach Jahren der Abstinenz habe ich in den letzten Jahren wieder angefangen mir den Songcontest anzuschauen, oftmals treffe ich mich mit Freunden zum gucken oder ich lade mir ein paar Leute ein. Dieses Jahr lief die Sause auf meinem Fernseher. Natürlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt. Es gab Kartoffelsalat, Fleischbällchen, allerhand Knabberzeugs, süße Schaumküsse und zweierlei Muffins.
Die Muffins wurden mit Fähnchen versehen und so konnte jeder bei seinem Favoriten zugreifen. Gut, einige der Länder haben nicht teilgenommen, bzw. es nicht ins Finale geschafft, aber dass verrate ich natürlich nicht.
Um welche Sorte Muffins es sich hier handelt, verrate ich Euch natürlich erst in der kommenden Woche. Ein bisschen Spannung muss ja sein.
Die zweite Sorte Muffins waren schokoladige Sacher-Muffins. In diesem Jahr hat wohl keiner der Teilnehmer so sehr polarisiert wie die „Österreicherin“ Conchita Wurst. Tom Neuwirth, so der bürgerliche Name des Travestie-Künstlers, hat mit seiner Kunstfigur Conchita für eine Menge Aufsehen gesorgt. Sicherlich ging es nicht allein um sein Gesangstalent, das hat er, finde ich, sondern auch, um sich gegen Intoleranz und Diskriminierung einzusetzen. Das ist ihm gelungen. Und der Erfolg, sprich der Sieg, ist wohl auch eine Bestätigung dafür, dass Intoleranz in Europa nicht mehr zeitgemäß ist. Selbst aus Russland, dessen Haltung gegenüber Homosexuellen nach den olympischen Winterspielen hinreichend bekannt ist, hatte ein paar Punkte für den Paradiesvogel übrig.
Auch wenn mir persönlich der deutsche Beitrag von Elaiza auch gefiel, haben wir alle irgendwie Conchita die Daumen gedrückt und wir saßen gespannt vor der Flimmerkiste als daran ging, die Punkte zu verteilen. Als irgendwann klar war, dass das Fräulein Wurst nicht mehr einzuholen war, jubelten wir und haben angestoßen mit leckerem Rosé-Äppler. Auch wenn wir nicht wirklich verstehen konnten, warum aus Deutschland nicht so viele Punkte kamen. Schließlich hatten wir alle fünf mal für Conchita gevotet. Die Erklärung dafür gabs dann am Sonntag: Die Zuschauer hatten „Rise like a phoenix“ die volle Punktzahl beschehrt, die Jury allerdings hatte für den Österreicher keine Punkte übrig, was dazu führte, dass aus Deutschland letztlich nur 7 Punkte kamen. Wenn man sich die Jury anschaut um Rapper Sido und Andreas Burani, versteht man vielleicht auch, warum unsere polnischen Nachbarn mit 10 Punkten beglückt wurden. Wer den Auftritt der polnischen Sängerin gesehen hat, weiß, warum überall nur von „Polen-Porno“ die Rede war. Musikalisch hat die Teilnehmerin unseres Erachtens in keinster Weise geglänzt, dafür aber die barbusigen Backround-Ladies, die lasziv in die Kamera blickten während sie erotisch über ein Waschbrett und ein Butterfass hermachten. Am Ende jedoch war alles gut und Conchita war die strahlende Siegerin. Wenn man bedenkt auf wieviel Widerstand ihre Teilnahme anfangs stieß, kann man wortwörtlich sagen, sie ist wie der Phönix aus der Asche auferstanden.
Hier aber nun zu den schokoladigen Muffins Sacher-Style. Man entschuldige bitte die schlechte Qualität der Bilder. Sie wurden auf den letzten Drücker fertig, zum fotografieren war es schon fast zu dunkel und Äppler und Aperol Spritz haben ebenfalls ihren Beitrag geleistet.Für 12 Stück braucht Ihr:
250g Mehl Typ 405
1Pck Schokoladenpudding (Dr. Oetker Gala)
80g gehackte Mandeln
2 1/2 TL Backin Backpulver
1/2 TL Natron
1 Ei
100g Zucker
80ml Sonnenblumenöl
300ml Buttermilch
3-4EL Aprikosenmarmelade
Zartbitter Kuvertüre oder dunkle Schokoglasur zum Überziehen
1. Zuerst schlagt Ihr das Ei mit dem Zucker mit Hilfe des Handrührgeräts schaumig.
2. Nun gießt Ihr nach und nach Öl und Buttermilch dazu und vermischt alles gründlich.
3. In einer separaten Schüssel mischt Ihr Mehl, Backpulver, Natron, Puddingpulver und die gehackten Mandeln.
4. Die vermengten trockenen Zutaten gebt dazu und hebt sie mit einem Teigschaber unter, bis ein glatter Teig entstanden ist.
5. Den Teig verteilt Ihr gleichmässig auf Papierförmchen, mit denen Ihr zuvor ein Muffinblech ausgelegt habt. Ich habe für die Sachermuffins Papierförmchen aus dem Hause Kaiser genommen. Sie sehen sehr edel aus und passten meiner Meinung nach prima für dieses Rezept. Außerdem weichen sie gegenüber gewöhnlichen Papierförmchen beim Backen nicht durch und, wie man sieht, behalten sie Form und Farbe.
6. Im vorgeheizten Backofen werden die Muffins bei 180 Grad Ober-/Unterhitze für 25 Minuten gebacken.
7. Lasst die Muffins kurz auskühlen bevor Ihr sie dann aus dem Blech nehmt und auf einem Kuchenrost abkühlen lasst.
8. Wenn die Muffins abgekühlt sind, erhitzt Ihr die Aprikosenmarmelade mit etwa 2 TL Wasser. Die flüssige Marmelade verstreicht ihr großzügig auf den Muffins. Wenn die Marmelade große Stückchen enthält, empfiehlt es sich, sie vorher durch ein Sieb zu streichen. Sonst ist das nicht nötig.
9. Wenn die Konfitüre angetrocknet ist, schmelzt Ihr Kuvertüre oder Schokoglasur über dem Wasserbad und taucht die Muffins in die flüssige Schokolade. Fest werden lassen – fertig.Wenn Ihr die Muffins einige Stunden durchziehen lasst, schmeckt man die Aprikosenmarmelade besser durch.
Viel Spaß beim Nachbacken und einen schönen Start in die Woche!
Angelika meint
Ach – coole Idee, so tagesaktuell mit ESC!. Den Kartoffelsalat habe ich nun auch gesehen auf deiner Seite 🙂 yummie! Viel Erfolg dann übermorgen bei der Wahl! Für welchen BR kandidierst Du denn?
Kuchenbäcker meint
Das freut mich, dass es dir gefällt. Danke dir für die guten wünsche. Am Donnerstag nach der Auszählung weiß ich mehr.
Süße Grüße,
Tobi