Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Das hat meine Oma immer gesagt. Es gibt noch ganz viel dazwischen. Auf das Leben bezogen, hatte sie wohl vollkommen recht. Es ist facettenreich mit allerhand Graustufen und natürlich geht es auch mal ganz schön bunt zu.
Geht es um Kaffee, sieht es da schon anders aus. Es gibt Schwarz und es gibt Weiß. Grauer oder bunter Kaffee ist mir bisher noch nicht untergekommen.
Wer mich kennt, weiß, dass ich ein absoluter Coffeeholic bin, 8 – 10 Tassen trink ich durchschittlich am Tag. Und ich bekenne mich: Ich trinke ihn weiß, also mit Milch. Es muss nicht zwingend Kaffee aus dem Vollautomaten sein, es geht auch mal ein guter Filterkaffee. Filterkaffee erlebt zur Zeit ein Revival. Eigentlich kann man gar nicht von Revival sprechen, denn Filterkaffee hat immer noch einen Marktanteil von 70%. Kürzlich sah ich eine Reportage, dass eine Reihe trendiger und hipper Cafés Filterkaffee ausschenken und den Brühvorgang nahezu zelebrieren. Guter Kaffee braucht halt seine Zeit.Bisher dachte ich, dass „Kaffeekochen“ nicht wirklich ein Hexenwerk ist. Kaffeemehl in den Filter, Maschine an und gut is. Wobei ich gestehen muss, auch wenn ich eine Menge Kaffee konsumiere, ich bin ein schlechter Kaffeekocher. Das Verhältnis von Kaffee und Wasser hab ich immer noch nicht 100%ig raus. Entweder der Kaffee ist so stark, das ein Löffel darin stehen bleibt, oder er ist einfach plörrig. Deswegen überlasse ich die Kaffeezubereitung bisher lieber anderen. Bisher!Wer soviel Kaffee trinkt wie ich, der interessiert sich natürlich auch für das ganze Drumherum: Anbau, Zubereitung und Verkostung. In der Hamburger Speicherstadt durfte ich den Kaffee-Sommeliers und Produktentwicklern von Tchibo, zusammen mit einigen Blogger-Kolleginnnen, über die Schulter schauen.
Bei einem guten Kaffee kommt es auf die Röstung an. Das war jetzt für mich nichts neues. Doch, dass sich die Zugabe von Milch negativ auf das vollmundige Aroma einen Kaffees auswirken kann, war mir neu. Und ich als „Kaffee-mit-Milch-Trinker“ gehöre zu den Betroffenen. Es gibt also Röstungen, die für den schwarzen Genuss bestimmt sind und es gibt spezielle Röstungen, die sich für den Genuss mit Milch besonders eignen.
Prima! Dann fällt es mir ja nicht schwer, mich für einen Kaffee zu entscheiden. Gar kein Problem, wenn man allein lebt oder nur unter Menschen, die ihren Kaffee auch gerne mit Milch zu sich nehmen. Oder wenn man dem Egoismus fröhnt, dass einem egal ist, wie die Lieben um sich herum oder Gäste ihren Kaffee mögen.
Man kann natürlich auch für jeden den passenden Kaffee im Haus haben. Zwischen 2 und 5 verschiedene Kaffees, einen für mich, für die Mama, die Oma, den Onkel und die Cousine des Schwagers. Oder so. Und dann kommt es womöglich noch zu Diskussionen, wer sich seinen Kaffee zuerst aufbrühen darf. Allein der Aufwand verschiedene Kaffees aufzubrühen. Totaler Schwachsinn also.
Es war somit eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sich jemand Gedanken macht, wie man einen Kaffee entwickeln kann, der sowohl schwarz, als auch mit Milch gleichermaßen sein vollmundiges Aroma entfaltet. Wird Zeit, dass es sowas gibt, oder?
Das Warten hat ein Ende. Ab heute gibt es bei Tchibo den neuen „Black ’n‘ White„-Kaffee. Einen Filterkaffee, der sowohl pur als auch in Kombination mit Milch sein volles Aroma entfaltet. Dank einer ausgeklügelten Langzeitröstung. Zusammen mit Andrea, Sonja, Daniela, Silvia und Jasmin (Juhu, ich habe die Elbmadame persönlich getroffen!) und Bloggern aus der Fashion-Abteilung durfte ich den neuen Kaffee exklusiv vor dem offiziellen Launch probieren und hab allerhand über die verschiedenen Zubereitungsmethoden gelernt. Das ist nämlich eine Wissenschaft für sich.
Nirgends anders als in der Hamburger Speicherstadt im allerersten Büro von Max Herz, dem Firmengründer, bekamen wir einen exklusiven Blick hinter die Kulissen. Es sieht natürlich nicht mehr ganz so aus wie in den 50er Jahren, aber es finden hier immer noch Kaffeeverkostungen statt. Genauso vielfältig wie die Möglichkeit die Bohnen, oder das schwarze Gold, zu rösten, ist auch die Zubereitung: Klassische Kaffeemaschinen*, Vollautomaten*, Kapsel*- oder Padmaschinen*, Siebträgermaschinen*, oder die manuelle Zubereitung mit Filterpapier*, Karlsbader Filter* oder Siebstempelkannen*. Jede Zubereitungsart hat sicherlich ihre Berechtigung für sich, doch man muss wissen, dass sie großen Einfluss auf das Aroma des fertigen Kaffees hat.
Grundsätzlich gilt: Je länger das Wasser Kontakt mit dem Kaffeepulver hat, desto stärker wird der Kaffee. So bedarf es bei jeder Zubereitungsart unterschiedliche Röstungen und natürlich auch Mahlgrade der Bohnen. Nicht wenig habe ich bei der händischen Zubereitung im Filter gestaunt. Das Papier gibt tatsächlich Geschmack an den Kaffee ab. Deswegen ist es besonders wichtig, dass man das Filterpapier zunächst mit heißem Wasser einmal durchspült, bevor man das Kaffeepulver hineingibt.
Man sollte den gemahlenen Kaffee immer erst mit etwas Wasser benetzen, ihn quellen lassen. Man spricht da von Präinfusion. Dabei wird im Kaffee CO2 freigesetzt. Dann übergießt man den Kaffee im Urzeigersinn im Kreis spiralartig mit Wasser. Es ist wichtig darauf zu achten, dass nur der Kaffee mit dem Wasser in Kontakt kommt, nicht aber der Filter, also sollte das Wasser 1/2 cm vom Rand weg hineingegossen werden. Das Wasser hat im Idealfall eine Temperatur von 88 – 92 Grad Celsius. Ist es zu heiß, verbrennt der Kaffee und das wirkt sich natürlich wieder auf den Geschmack aus. Der Filter spielt hier auch keine geringere Rolle. Bei einem größeren Auslaufloch des Filters läuft der Kaffee schneller durch. Je schneller der Kaffee durchläuft um so weniger bitter ist das Getränk in der Tasse. Der Karlsbader Filter kommt ganz ohne Filterpapier aus. Hier wird der Kaffee durch ein ausgeklügeltes Filtersystem zubereitet. Auch hier wird der Filter zunächst mit heißem Wasser gespült, damit der Kaffee nicht zu schnell auskühlt. Wie schon bei der Filterpapier-Zubereitung macht man einen ersten Aufguss (Präinfusion). Indre Berendes, die Leiterin der Tchibo Coffee Akademie, hat beim Übergießen des Kaffeemehls bis drei gezählt und dann abgesetzt. Das ist ein guter Indikator. Anders als beim Papierfilter, bleiben bei dieser Zubereitung alle Inhaltsstoffe, wie z.B. die Öle im fertigen Getränk enthalten, der Kaffee ist somit kräftiger im Geschmack.
Bereitet man seinen Kaffee in einer Siebstempelkanne zu, ist es ganz besonders wichtig, dass man nach der Zugabe des Wassers nicht zu lange wartet. Hat der Kaffee länger als 4 Minuten Kontakt mit dem Wasser, wird er zu bitter. Eine Quellzeit ist hier nicht notwendig. Man muss aber unbedingt darauf achten, dass man das Sieb sehr langsam herunterdrückt. Kommt zuviel Bewegung in den Aufguss, entsteht Druck und der Kaffee wird bitter. Er kippt um, würden die Profis sagen.
Egal wie der Kaffee zubereitet wird, es gibt kein richtig oder falsch. Geschmäcker sind verschieden und das wichtigste ist, dass einem selbst der Kaffee schmeckt. Der Kaffee aus der Siebstempelkanne war mir persönlich etwas zu flach. Mein Favorit war der aus dem Karlsbader Filter.
Ein letzter Tipp zur optimalen Lagerung des Kaffees: Am besten lagert man Kaffee luftdicht verschlossen im Kühlschrank. Da bleibt er am längsten frisch.
Natürlich, wie sollte es auch anders sein, dass nach soviel Kaffee, der heutige Mikrowellenkuchen ein Kaffee Tassenkuchen sein muss.
All you need is Coffee and…
5 EL Mehl
4 1/2 EL Zucker
1 TL Kakaopulver
1/4 TL Backpulver
1 Prise Salz
1/2 TL Weißwein Essig
1/4 TL Vanille-Extrakt*
2 TL Speiseöl
4 EL Kaffee (Filterkaffee)
1/2 TL Kaffeelikör
1. Mischt die trockenen Zutaten gründlich in einer Schüssel.
2. Verquirlt die flüssigen Zutaten mit einem Schneebesen und gebt sie zu den trockenen Zutaten.
3. Verrührt alles kräftig zu einem glatten Teig.
4. Füllt den Teig in eine Tasse und gebt sie bei 900 Watt für etwa 1 1/2 Minuten in die Mikrowelle.
5. Lasst den Kuchen etwas abkühlen. Ich habe ihn mit einem Klecks geschlagener Sahne und Mocca Bohnen* serviert. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Tchibo für die Einladung und den spannenden Blick hinter die Kulissen. Danke auch an die Teilnehmer für einen unvergesslichen Nachmittag.
ullatrulla meint
So ein toller Beitrag, Tobi! Man, da habe ich ja beinahe mehr gelernt als vor Ort in Hamburg *giggl*. Ich freue mich sehr, dass wir zwei so schöne Tage zusammen hatten und ich dich kennen gelernt habe.
Einen dicken Drücker bis Samstag!
Daniela
Kuchenbäcker meint
Huhu Daniela,
Ich freu mich über das schöne Kompliment. Ich hab mich auch sehr gefreut, Dich kennenzulernen und freu mich schon auf Samstag.
Fühl Dich gedrückt.
Süße Grüße,
Tobi