Bei der Hitze war es kaum ein Vergnügen sich in die Küche zu stellen. Vor allem, wenn Backofen oder Herdplatte am Küchenintermezzo beteiligt waren. Man denkt sich, „Wie bekomme ich die Zeit nur rum?“, denn man will eigentlich raus, sich in eine Eistonne legen oder das Gesicht einem Ventilator entgegenstrecken. Glücklicherweise hat es sich mittlerweile etwas abgekühlt, als ich jedoch die heutigen High Heel Cookies buk, hatte es draußen mindestens 35 Grad. Buk? Was zum Teufel hat der denn gefrühstückt?
Hehe, da geht der alte Germanist mit mir durch, denn ich finde „buk“ als Vergangenheitsform um längen sympathischer als „backte“.
Nun, wie dem auch sei, es hatte 35 Grad Celsius auf dem Termomether und ich sollte, musste, wollte Sugar Cookies backen. 100 Stück sollten es werden. Am Ende waren es gut 130. Und die wollten alle ausgestochen, gebacken und in pink bepinselt werden. On Top noch ein bisschen Dekozucker. Da ist man locker einige Stunden in der Küche beschäftigt.
Den Teig hatte ich schon am Vortag vorbereitet, so dass er gut durchkühlen konnte und schön zu verarbeiten war. Anfangs ist er nämlich ein wenig weich. Das hat Sugar Cookie Teig wohl so an sich, vermute ich.
Vor mir Stand also nun ein Triathlon, bestehend aus „Ausstechen, Backen und Verzieren“. Zwischendurch mussten die Kekse, die frisch und herrlich duftend aus dem Ofen kamen, auch noch abkühlen. Die Abkühlzeit habe ich natürlich überbrückt. Zunächst mit Ausrollen und Ausstechen, später dann mit Zuckerglasur anrühren und Cookies bepinseln.
Normalerweise, wer mich kennt, findet das eh schon sehr strange, würde ich den mp3 Player meines Smartphones bemühen und einen Song hören. Einen. Denn ich höre Musik in der Regel in der Endlosschleife. Aber bei solch monotoner Arbeit wie dem Glasieren von Keksen, 130 und ein paar an der Zahl, wäre ich womöglich wahnsinnig geworden. Aber Totenstille, das geht auch nicht. Also was tun? Eine Freundin erzählte mir kürzlich, dass sie ein begeisteter audible Fan ist. Hörbücher direkt auf dem Smartphone oder Tablet und überall hören. In der Bahn, im Auto oder aber in der Küche.
Ich lese unheimlich gerne, aber ich muss gestehen, dass ich nach einem langen Tag nur noch wenig Muße habe, mir ein Buch zur Hand zu nehmen. Wenn sich die Augen über den Zeilen konzentrieren müssen, werde ich schnell müde. Und das wird keinem Buch gerecht.
Audible? Kenn ich nicht. Also, auf Rat meiner Freundin, habe ich den Rechner angeschmissen und mich dort ein wenig umgesehen. Hörbücher in Hülle und Fülle. Auswählen aus über 150.000 Titeln. Wahnsinn. Aber Hörbücher, ist das was für mich? Einem Verfechter des klassischen Buches? Ich gestehe, ich habe mir bisher noch nie ein Hörbuch auf CD gekauft. Auch noch nie gestreamt. Ist das also wirklich was für mich? Ich sollte eines besseren belehrt werden, soviel sei gesagt.
Aber erstmal weiter zu audible. Jeden Monat ein Hörbuch. Für 9,95 €, auch welche, die im Einzelkauf teurer wären. Ein Abo also. Dennoch jederzeit kündbar. Weiter unten sehe ich eine Schaltfläche: „30 Tage kostenlos testen“.
Ein Zugang, 30 Tage kostenlos, sprich ein Hörbuch, welches ich dennoch auf dem Device behalten darf, selbst wenn ich mich für eine Kündigung entschließen würde. Würde lässt es schon vermuten. Hab ich aber nicht. Wieso?
Für mein erstes Hörbuch ever entschied ich mich für die Känguru Chroniken von Marc-Uwe Kling.
Das Buch war mir vor Urzeiten schon in der Buchhandlung meines Vertrauens ans Herz gelegt worden, aber ich kam einfach nicht zum Lesen. Also bei audible Probeabo abgeschlossen, mein kostenloses Guthaben für die Chroniken dieses kommunistischen Kängurus verbraten und das Hörbuch aufs iPad geladen. Und dann konnte es auch schon losgehen. Leute, wie geil ist dieses Buch!?!?! Vor allem, wenn der Autor es liest. Während die Kekse so im Ofen vor sich hin buken und später, als ich die Kekse mit Zuckerguss bepinselte, musste ich das ein oder andere Mal herzhaft lachen, vor allem, da der Autor auch die Stimmen der unterschiedlichen agierenden Personen nachmachte.
Was soll ich sagen? Während ich so dem Hörbuch lauschte und dabei wie automatisiert die Kekse pink anmalte, vergaß ich die Zeit, vollkommen versunken in das Buch und der Stimme des Vorlesers. Ruckzuck waren meine süßen High Heels fertig. Gut, der Tag war auch vorbei, aber ich hab es nicht bemerkt, geschweige denn als schlimm empfunden.
Für die Sugar Cookies braucht Ihr:
240g Mehl
1/2 TL Backpulver
1/4 TL Salz
115g Butter
225g Zucker
1 Ei Größe M
1 TL Vanilleextrakt oder 1 Pck. Vanillezucker
Aus den Zutaten bereitet Ihr einen glatten Mürbeteig zu. In Klarsichtfolie eingewickelt sollte er mindestens 2-3 Stunden im Kühlschrank ruhen. Ausrollen und nach Herzenslust Motive ausstechen. Wenn Ihr, wie ich, große Ausstecher nehmt, sollte der Teig nicht zu dünn ausgerollt werden.
Im vorgeheizten Backofen bei 160 Grad für etwa 18 Minuten backen. Die abgekühlten Cookies nach Herzenslust verzieren. ich habe dazu einen Zuckerguss aus Wasser, Puderzucker und roter Lebensmittelfarbe angerührt. Zum Abschluss noch mit etwas Dekorzucker bestreut. Ich freue mich schon auf die nächste Backorgie in der Küche, denn ich weiß jetzt, wie mir, gerade monotone Arbeiten, besser von der Hand gehen. Vor allem wenn ich schon so an die Weihnachtszeit denke, wo ja auch Unmengen von Plätzchen gebacken werden wollen.
Vorsorglich habe ich mir auch schon die nächsten Hörbücher ausgewählt. Was auf keinen Fall fehlen darf ist ein anständiger Krimi. Da mag ich ja neben den Klassikern von Sjöwall & Walhöö unheimlich gerne die Geschichten von Henning Mankell. Mittsommermord zum Beispiel.
Es darf aber auch gerne mal humoriger in der Küche zugehen, wie ich finde. Auch wenn es heutzutagen eine Menge wirklich guter Stand-Ups und Komiker gibt, so mag ich immernoch die alten Kalauer von Heinz Erhardt. „Hinter eines Baumes Rinde….“ Zum Schieflachen. Immer noch, auch wenn der Humor heute manchmal doch ein anderer ist. Ich liebe es.Und was ist mit Euch? Nutzt Ihr auch schon das Angebot von audible? Habt Ihr vielleicht auch ein Lieblings-Hörbuch, welches Ihr mir unbedingt empfehlen könnt? Dann freue ich mich über Eure Empfehlungen.
Und wer audible noch nicht kennt und es einmal unverbindlich testen möchte, klickt sich einfach mal rüber und testet das Angebot mit dem kostenlosen Probemonat. Kann ich nur wärmstens empfehlen.
Klaus meint
Danke für die die Sugar Cookies
Kuchenbäcker meint
Hallo Klaus,
Freut mich, dass Dir das Rezept gefällt.
Viele Grüße,
Tobi
Susanne meint
Hallo Tobi,
Deine Kuchengitter sind klasse! Magst du die vielleicht auch verlinken?
Liebe Grüße aus der Pfalz!
Susanne