Heute knutscht Toni von Backen macht froh. Ich muss gestehen, ich musste den Text zweimal lesen, bevor ich dahinter kam, um was es geht. Merkt Ihr es direkt? Viel Spaß beim Lesen!
Nachdem Rosalie Park einen langen Winter jeden Tag allein auf ihrer Couch saß, fiel ihr der grün markierte Tag in ihrem Kalender auf. Da war doch noch irgendwo dieser grüne Umschlag… aber wo?
Zwischen Ihren vielen Zeitschriften (die trüben Wintertage mussten ja irgendwie überstanden werden, warum also nicht „Die glückliche Braut“, „trendige Kurzhaarfrisuren“ und „Die neusten Liebes-Apps im Test“ durchschmökern und vor sich hin träumen?) fand sie ihn endlich. Er war noch verschlossen. Mit ihrer verträumten Art riss sie ihn vorsichtig – wie immer von rechts nach links – auf.
Eine Einladung, wer schickt ihr denn sowas? Einen Absender konnte sie nicht finden. „Hiermit laden wir Sie herzlich zum alljährlichen Maskenball in der Veranstaltungshalle „Rosenkavalier“ ein.“ Auf diesen Ball war sie eingeladen worden? Der Ball, von dem sie schon so viele Plakate in der Stadt gesehen hatte? Von dem sie vor zwei Tagen sogar geträumt hatte?
Mit wem sollte sie dahin gehen? Eigentlich waren Partys gar nicht ihre Sache. Schon gar keine Bälle! Und dann noch allein? Ach nein, das lassen wir mal lieber. Grazil warf sie das lindgrüne Seidenpapier in ihren überquellenden Papierkorb.
Da lag es nun, schimmernd und auffordernd neben einem Stück klebriger Snickersverpackung und ließ Rosalies Gedanken nicht mehr los. Wenn man dort doch Masken trägt, kann man ja nicht erkannt werden. Warum also nicht? Der Gutschein für den Designerladen musste sowieso langsam eingelöst werden. Wie wäre es mit einem türkisfarbenen Kleid? Oder nein, lieber gleich das, was sie neulich im Schaufenster gesehen hatte; am Rücken tief ausgeschnitten, dezent glitzern und am Saumen mit perlmuttfarbenen Pailetten bestickt, die Arme frei, bis auf den dreifachem dünnen Stoff um die Schultern.
Am Freitag fand sich Rosalie tatsächlich vor dem „Rosenkavalier“ wieder. Wow, hier drinnen sieht es ja viel schöner aus, als damals zu ihrer Jugendweihe. Alles mit Rosen geschmückt und mit silbernen Glitzersteinen auf jedem Tisch. Mit ihrer goldenen Maske vorm Gesicht, wurde Rosalie zu ihrem Platz geführt. Neben ihr eine Person mit trendigem Kurzhaarschnitt, das erinnerte sie an die Zeitschrift zu Hause und sie musste schmunzeln. Der Ball würde sicher sehr nett und unterhaltsam werden.
Den ganzen Abend verstanden sich Rosalie und, ja, wer war das eigentlich? hier hatten ja alle Masken.. jedenfalls verstanden sie sich sehr gut. So gut sogar, dass sie sich noch heute nächtelang unterhalten, sich – wie bei ihrem ersten Tanz – in die Augen schauen und einfach nur glücklich sind in ihrer gemeinsamen Wohnung mit dem grünen Türschild „Rosalie und Rosanna“.
Heute ist sich Rosalie sicher, dass es die richtige Entscheidung war, auf den Maskenball zu gehen. Bei ihrem ersten Tanz, ganz versunken in die fremden und doch vertrauten Augen, störte sie es gar nicht, als beide die Masken abnahmen und erkannten, dass sie sich noch viel ähnlicher waren als gedacht.
Jeder Topf hat seinen Deckel, jedes Tiramisù seine Kakaoschicht.
Dabei muss beides nicht in allen Augen das perfekte Bild abgeben. Die Hauptsache ist doch, die kleine, eigene Welt, die zwischen ihnen entsteht, ist es. Ist perfekt. Perfekt in ihren Augen. Perfekt in jeder Hinsicht. Perfekt passend, für den einen und für den anderen. Perfekt und wunderschön. Mehr braucht es nicht. Liebe.
Rosalies Snickers-Abwechslung gegen den Winterblues:
„Zieh mich hoch“ – Tiramisù-Schnittchen mit Kakaoschicht
Biskuitmasse:
2 Eier
1 Prise Salz
125g Zucker
60g Mehl
½ TL Backpulver
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Ofen auf 180°C (Umluft 160°C) vorheizen.
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Eiweiß mit Salz und danach 150g Zucker (langsam einrieseln lassen) steif schlagen.
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Eigelb mit Vanillemark und Zitrone verrühren.
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Mehl und Backpulver zusammensieben und unter die Eigelbmischung heben.
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Eiweiß unterheben.
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Teig auf einem ausgelegten Backblech möglichst dünn ausstreichen (ansonsten den fertigen Teig später mittig längs durchschneiden).
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10 – 12 Minuten backen (habt ein Auge drauf, damit`s nicht mehr als goldfarben wird).
Tränke:
100ml starken Kaffee oder Espresso
(optional gemischt mit 2 EL Amaretto oder Haselnusslikör Frangelico)
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Den fertigen Biskuitteig gleichmäßig mit der Mischung beträufeln (Wer hat, nimmt einen Backpinsel).
Cremeschicht:
200g Mascarpone
200g Magerquark
n. Bel. 75g Frischkäse
80g Sahne, gut aufgeschlagen und kalt gestellt
4 EL Vanillezucker
2 Blatt Gelatine
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Gelatine nach Packungsanweisung einige Minuten in kaltem Wasser einweichen.
(währendessen die Sahne aufschlagen) -
Restliche Cremezutaten glattrühren.
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Gelatine bei kleiner Flamme in einen Topf geben. Wenn sie sich aufgelöst hat, den Topf vom Herd nehmen und einen Löffel der Creme unterrühren.
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Das jetzt zur restlichen Mascarponecreme geben. Ist alles klümpchenfrei, wird die Sahne untergehoben.
Jetzt geht’s ans Schichten:
Biskuitteige in gleichgroße Rechtecke schneiden. Wollt ihr vier Schichten Teig, dann werden es vier Rechtecke. Wer nur drei will, schneidet drei.
Jetzt einfach schichten: Biskuit (getränkte Seite nach oben), Creme, Biskuit, Creme… so viel ihr wollt. Mit einer Cremeschicht abschließen.
Geduldig sein:
Klar schmecken unsere Schnittchen auch jetzt schon (das habt ihr sicher schon herausbekommen:)
Zum einfachereren Anschneiden gebt ihr das geschichtete Kunstwerk aber erst mal für eine Stunde in den Kühlschrank (oder in den kalten Keller:), damit die Creme anziehen kann. Dann alles schön an den Seiten begradigen und in Schnittchen oder Würfel schneiden (am besten mit einem scharfen, großen, angefeuchteten (!) Messer).
Dekoration:
etwas Kakaopulver (das entölte, also das zum Backen)
Vielleicht legt ihr Schablonen auf, vielleicht auch nicht, ganz wie ihr wollt. Dann wird über die einzelnen Schnittchen das Kakaopulver gesiebt.
Es kann passieren, dass das Pulver nicht nur an der Oberfläche, sondern auch an den Seiten hängenbleibt. Wen das stört, der Schneidet die Stückchen erst ganz am Schluss.
Guten Appetit euch zweien;) Liebe geht durch den Magen, das dürftet ihr spätestens jetzt wissen:)
Lieber Tobi, danke, dass ich dabei sein konnte. Einen Tiramisù-Würfel habe ich für dich mitgegessen;) Schmeckt fast so gut wie geküsst zu werden. Fröhliches Knutschen!!! Toni