Hallo? (Echo) Kaum zu glauben, aber heute kommt tatsächlich mal wieder ein neues Rezept auf den Blog. Und dann direkt eine Premiere, denn das gab es noch nie. Wir backen einen Pupcake – einen kleinen Kuchen für Hunde.
Das Wort setzt sich zusammen aus Puppy (englisch für Welpe) und Cupcake. Natürlich sind diese kleinen Kuchen für Hunde nicht nur für Welpen, auch erwachsenen Hunden werden sie schmecken.
So ein Pupcake eignet sich auch prima als Geburtstagskuchen für Hunde. Die Portion ist genau richtig sowohl für kleine als auch für große Vierbeiner.
Jetzt werdet ihr euch sicher fragen, wieso backt der Kuchenbäcker auf einmal Kuchen für Hunde?
Die Antwort ist ganz einfach – ich bin auf den Hund gekommen. Auf zwei um genau zu sein. Und da heute ein Geburtstag ansteht, hab ich mich in die Küche gestellt und dem Geburtstagshund einen Pupcake gebacken. Aber fangen wir am Anfang an. Erinnert ihr euch noch an Luna, die Hündin, deren Hundesitter ich gelegentlich war und die mir ganz arg ans Herz gewachsen ist? Nun, jetzt wird es ein wenig traurig, denn Luna ist Anfang des Jahres, nach fast 14 glücklichen Hundejahren über die Regenbogenbrücke gegangen. Irgendwie ging alles gefühlt sehr schnell und es war klar, dass Frauchen und Herrchen unbedingt einen neuen Hund bekommen sollten. Ohne Fellnase wäre es definitiv zu ruhig geworden. Nachdem die erste Trauer verflogen war und klar war, dass auch Frauchen und Herrchen sich einen neuen Hund wünschen, haben alle in der Familie Ausschau nach einem passenden Vierbeiner gehalten. Der Hund durfte gerne schon aus dem Welpenalter raus sein. Somit war eigentlich klar, dass es ein Hund aus dem Tierheim oder dem Tierschutz sein sollte. Aber so einfach ist das gar nicht. Wusstet ihr, dass viele Tierheime und Tierschutzorganisationen keine Hunde an ältere Menschen vermitteln? Zumindest nicht, wenn diese um die 70 sind. Selbst dann nicht, wenn es Kinder und Enkelkinder gibt, die versichern, dass der Hund in der Familie bleibt, sollte wider Erwarten mal etwas Unvorhergesehenes passieren.
Es gibt so viele Hunde, die in hiesigen Tierheimen und Sheltern im Ausland auf ihr „Für-immer-Zuhause“ warten und dankbar sind für eine Chance, die man ihnen gibt. Ich muss gestehen, ich hatte ja keine Ahnung, nicht den Hauch, bis ich mich damit beschäftigt habe, um einen Hund für die Familie zu finden. Es muss wirklich kein Hund vom Züchter sein, wenn so viele Hunde in Heimen auf ein Zuhause warten. Und lasst euch gesagt sein: das Vorurteil, dass Tierschutzhunde immer Problemhunde sind, ist in meinen Augen eine Mär. Sicherlich gibt es den ein oder anderen Hund, der traumatisiert sein wird aber dennoch können auch diese Hunde mit etwas Geduld und Liebe ein glückliches Leben haben. Und was diese Hunde ihren Menschen zurückgeben, wird jede Dogmum und jeder Dogdad sicherlich bestätigen können.
Lange Rede, kurzer Sinn. Am Ende haben wir einen neuen Familienhund gefunden. Fiona ist 3 Jahre alt, kommt aus Russland und hat sich inzwischen prima eingelebt. Sie ist ein ganzes Stück größer als Luna, was anfangs etwas gewöhnungsbedürftig war, aber sie ist eine Seele von Hund.
Doch die Pupcakes sind tatsächlich heute nicht für Fiona. Sie sind für Filou, der heute 1 Jahr alt wird.
Das ist Filou
Darf ich vorstellen? Das ist Filou! Auf der Suche nach einem neuen Familienhund, habe ich auf diversen Kanälen in die herzigsten Hundeaugen blicken können und schnell wuchs der Wunsch in mir heran, dass auch ich einen Hund adoptieren möchte. Es wurden Webseiten von Tierschutzvereinen besucht, Instagram Kanäle durchgeschaut und Selbstauskünfte ausgefüllt. In zwei Fällen war die Fellnase leider schon vergeben. Eigentlich zu meinem Glück muss ich sagen, denn sonst hätten Filou und ich nicht zueinander gefunden. Filou war kurzfristig in der Pflegestelle gelandet, die uns auch Fiona vermittelt hat. Er hatte eigentlich schon seine Familie gefunden, doch diese hat ihn nach einem Tag wieder abgegeben, weil er in die Wohnung gepieselt hatte. Filou war zu diesem Zeitpunkt ein Welpe. Und dazu ein Welpe, der noch nie ein Zuhause hatte.
Kann man sich doch denken, dass er vielleicht noch nicht ganz stubenrein ist. Vielleicht hat man sich aber auch gedacht, es reicht, wenn man zweimal mit dem Kleinen vor die Tür geht.
Ich habe ihn gesehen und hatte gleich das Gefühl, dass ich Filous „Für-Immer-Zuhause“ sein muss. Da die Pflegestelle nicht in der Nähe war und man uns durch die Vermittlung von Fiona schon kannte, reichte es im ersten Schritt ein Video meiner Wohnverhältnisse zu machen, damit man einen Eindruck gewinnen konnte, wie und wo Filou einmal leben würde. Einige Telefonate später wurde ein Termin vereinbart zu dem ich den kleinen Schatz abholen durfte. Zum Glück hatte ich noch einige Tage Zeit, um mich auf seinen Einzug vorzubereiten. Ich brauchte schließlich noch eine Erstausstattung. Schließlich sollte es Filou ja an nichts fehlen.
Er brauchte ein Bettchen, eine Leine, ein Geschirr, Näpfe, Spielzeug und und und. Und natürlich Futter und Leckerli. Also auf zum Fressnapf, aber auch bei Amazon hab ich allerhand Nützliches in den Warenkorb gelegt. An dieser Stelle muss ich unbedingt meine Begeisterung für Fressnapf zum Ausdruck bringen, bzw. die Mitarbeitenden in den Läden. Die Beratung war erstklassig und hat mir enorm weitergeholfen. Inzwischen fahre ich auch gerne mit Hund zum Fressnapf. Gerade wenn es darum geht, ein passendes Geschirr oder Halsband zu besorgen. Aber wir waren woanders. Der Tag von Filous Einzug rückte näher.
Ich bin also in die Nähe von Köln gefahren. Mann war ich aufgeregt. Wird er mich mögen oder nimmt er Reißaus? Wird er zutraulich sein oder ängstlich und eingeschüchtert? Unsere erste Begegnung hätte nicht schöner sein können. Der kleine Mann kam direkt auf mich zugelaufen, als ich zur Tür reinkam. Er sprang auf meinen Schoß und ließ sich gleich kraulen.
Viel konnte man mir über Filou nicht erzählen außer, dass er als kleiner Welpe auf der Straße in Rumänien gefunden und gerettet wurde. Von einem dortigen Shelter aus wurde er nach Deutschland vermittelt, wo er aber einen Tag später wieder ausziehen musste, wie oben erwähnt. Dafür war der süße Fratz aber erstaunlich aufgeschlossen und zutraulich. Welche Rassen in ihm stecken, weiß man nicht. Auf jeden Fall ist ein Papillon auch dabei. Die Ohren verraten es direkt. Auch von der Größe ist Filou eher klein, dennoch kann er bellen wie ein Großer.
Doch ich sagte ja, ich bin auf die Hunde gekommen. Glaubt mir keiner. Ich sitze also da mit Filou auf dem Schoß, da kommt eine etwa mittelgroße Hundedame auf mich zugestürmt. Ihre Vorderpfoten landen auf meinen Knien und sie beginnt mich freudig zu begrüßen, indem sie mir einmal quer durchs Gesicht leckt. Katzenwäsche bekommt da direkt eine neue Bedeutung. Ganz unbekannt war mir diese anderthalbjährige Hündin nicht so ganz, denn wir hatten sie vor einigen Wochen angefragt für die Familie, eine Vermittlung kam allerdings nicht zustande, weil man sie lieber als Zweithund vermitteln wollte. Fragt mich nicht wie aber irgendwie endete der Nachmittag dann damit, dass Filou sich die viel zu große Transportbox (in der locker drei Hunde bequem Platz drin hätten) mit Jodie geteilt hat auf dem Weg ins neue Zuhause.
Darf ich vorstellen? Das ist Jodie
Und das ist sie: Jodie. In ihr steckt schätzungsweise ein sibirischer Husky, was ihre Jadglust und ihren Bewegungsdrang erklären könnte. Anders als Filou kommt sie aus Sibirien, wo sie aus einer Tötungsstation gerettet wurde. Jodie liebt Menschen und begrüßt jeden gerne mit einem feuchten Schmatzer.
Ein aufgeweckter Wirbelwind, der mein Leben zusammen mit Filou ordentlich auf den Kopf gestellt und um soviel bereichert hat. Es war die beste Entscheidung die beiden zu adoptieren. Und da ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich mich in die Küche stelle und Pupcakes backe, wenn einer von beiden Geburtstag hat. Natürlich hat Jodie auch einen Pupcake bekommen. Tatsächlich weiß ich gar nicht, ob der 1.7. wirklich Filous Geburtstag ist aber in seinem Pass steht dieses Datum. Vermutlich geschätzt, da man das richtige Datum nicht kennt. Für mich ist dieser Tag aber sein Geburtstag, den wir ab jetzt jedes Jahr feiern werden.
Natürlich mit einem leckeren Pupcake oder zwei.
Erdnussbutter ist der Star des Pupcake
Der Pupcake kommt ganz ohne zugesetzten Zucker aus. Die „Süße“, wenn man es so nennen mag, kommt aus Apfel und Banane. Der geschmackgebende Hauptdarsteller ist Erdnussbutter. Erdnussbutter findet häufig Verwendung in Kuchen für Hunde, allerdings gibt es hier etwas zu beachten.
Es geht nicht jede Erdnussbutter!
Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Erdnussbutter kein Xylit enthält. Dieser Süßstoff findet sich zunehmend in Erdnussbutterprodukten und ist hochgiftig für Hunde. Auch sollte man auf ein Produkt zurückgreifen, welches keinen Zucker und idealerweise auch kein Salz enthält. Ich habe mit für eine Bio-Erdnussbutter entschieden, die ausschließlich aus Erdnüssen und einer Prise Salz besteht. Man kann den Pupcake aber alternativ auch mit Erdnussmus machen. Dieses sollte zu 100% aus Erdnüssen bestehen.
Für die Dekoration des Pupcakes kannst du Hundeleckerli verwenden oder kleine Käsewürfelchen aber auch Blaubeeren. Ich habe mich für Käse und Leckerli entschieden, da Filou Blaubeeren nicht wirklich mag. Leider, denn sie sind gesund. Auch für Hunde. Sie enthalten wichtige Vitamine und Antioxidantien. 3-5 frische Blaubeeren pro Tag sind richtig gut für den Hund, wenn er oder sie Blaubeeren denn mag. Ich habe mich auf dem Markt schon bevorratet und Blaubeeren eingefroren. Filou mische ich sie unter sein Futter.
Jetzt habe ich euch aber lang genug auf die Folter gespannt. Hier kommt also nun das Rezept.
Rezept für einen Pupcake Kuchen für Hunde
- 1 Apfel
- 1 Banane
- 6-8 EL Erdnussbutterohne Xylit!, ohne Zucker und idealerweise ohne Salz
- 100g Naturjoghurtlaktosefrei
- 100g Dinkelvollkornmehl
- 1TL Natron
- 50g Speisequark
- 50g Frischkäse
- 1-2EL Erdnussbutterohne Xylit!, ohne Zucker und idealerweise ohne Salz
- Hundeleckerliszum Dekorieren
- Den Backofen auf 180°C Ober- / Unterhitze vorheizen.
- Den Apfel waschen, vierteln und das Kerngehäuse entfernen.
- Die Apfelspalten mit Schale und der Banane pürieren.
- Die Erdnussbutter und den Joghurt dazugeben und unterrühren.
- Das Dinkelmehl mit dem Natron mischen und unter die Fruchtmasse rühren.
- Den Teig gleichmässig auf Muffinförmchen verteilen.
- Auf der mittleren Schiene im vorgeheizten Backofen für etwa 20 Minuten backen.
- Nach dem Backen auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
- Qark, Frischkäse und Erdnussbutter verrühren und auf die Küchlein streichen.
- Anschließend mit Hundeleckerli dekorieren.
Wie ihr seht, besteht der Teig nur aus wenigen Zutaten. Ich habe laktosefreien Joghurt verwendet, weil ich ihn gerade griffbereit hatte. Es soll tatsächlich laktoseintolerante Hunde geben. Wenn dein Hund keine Unverträglichkeit hat, kannst du also auch normalen Naturjoghurt verwenden. Das Dinkelvollkornmehl habe ich verwendet, weil es bekömmlicher und nährstoffreicher ist als Weizenmehl. Dinkel hat einen hohen Gehalt an Eiweiß sowie Vitamine der B-Gruppe.
Für alle die sich noch fragen, ob Filou auch ein Geburtstagsgeschenk bekommen hat, neben seinem Pupcake: Na klar, es gab ein neues Kuscheltier und eine gemütliche Hundedecke.
Im November feiern wir dann Jodies zweiten Geburtstag. Da werde ich mir natürlich auch wieder etwas einfallen lassen.
Nun bin ich aber noch neugierig. Hat euch der Exkurs in die Pupcake Bäckerei gefallen oder eher nicht?
Wenn ihr den Pupcake nicht mit Hundeleckerli dekoriert, könnt ihr euch die Kuchen für Hunde auch schmecken lassen. Sie sind super fluffig und lockerleicht. Allerdings sind sie nicht besonders süß. Das sollte man wissen, bevor man hineinbeißt.
Ich habe inzwischen schon einiges ausprobiert für die Hunde. Leckeres Eis mit körnigem Frischkäse und Leberwurst für heiße Tage oder Hundekekse mit Tunfisch. Soll ich euch diese Rezepte auch vorstellen oder soll dies eine einmalige Ausnahme bleiben?
Habt ihr auch Hunde? Wenn ja, wie seid ihr auf den Hund gekommen? Habt ihr auch Tiere aus dem Tierschutz oder vom Züchter?
Für heute verabschiede ich mich wieder. Jodie und Filou findet ihr übrigens auch bei Instagram. Die beiden lassen schön grüßen.
Bis zum nächsten Mal
Tobias
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