Vom 13. – 15. Juni war es soweit. Der Kuchenbäcker war als deutscher Food-Botschafter auf dem Paris Food Trip von 750grammes und Heimgourmet unterwegs.
Irgendwie kann ich es immer noch nicht fassen, auch fast zwei Wochen nach dem Trip, dass ich ausgewählt wurde, den deutschsprachigen Raum bei diesem einzigartigen Foodie-Event in Paris zu verteten. Es haben tolle Blogger, fantastische Beiträge geschrieben und ausgerechnet der Kuchenbäcker hat das Rennen gemacht. Mein Beitrag und nicht zuletzt Eure Abstimmung haben es möglich gemacht. Also gilt mein besonderer Dank auch meinen Lesern und Unterstützern. You made me very happy und dafür bin ich unendlich dankbar! Toll, dass es Euch gibt!
Ihr wartet sicher schon gespannt auf meinen Bericht, den ich Euch natürlich nicht vorenthalten will. Ehrlich gesagt fehlen mir die Worte, denn es ist unfassbar schwer, das Erlebte in Worte zu fassen. Aber für Euch will ich es versuchen.
Als Mitte Mai, zwei Tage vor der öffentlichen Bekanntgabe des Gewinners einen Anruf aus Paris erhielt, konnte ich es schier nicht glauben, als man mir sagte, dass ich gewonnen habe.
Gut, dass mich niemand gesehen hat, wie ich im Dreieck durch die Wohnung sprang. Am liebsten hätte ich es gleich jedem erzählt, aber ich musste noch Stillschweigen bewahren.
Nachdem der Kuchenbäcker offiziell als Gewinner bekanntgegeben wurde, erreichten mich viele Glückwünsche von Euch Lesern, was mich wirklich überwältigt hat. Es zeigt mir, dass Ihr mögt was ich mache und bestätigt mich wieder einmal mehr, dass es sich lohnt zu Backen und Euch daran teilhaben zu lassen.
Am darauf folgenden Tag kam schon eine Email Bestätigung mit der Flugbuchung. Wie aufregend!
Jetzt musste die Zeit nur noch schnell vergehen damit ich endlich nach Paris fliegen kann.
Die anderen Teilnehmer aus Frankreich, Spanien, Italien und UK/Ireland standen auch fest und wir haben uns gegenseitig kontaktiert um uns ein wenig zu „beschnuppern“ und vorab etwas kennenzulernen. Dank Email, Whatsapp und Facebook konnten wir uns die Zeit bis zum Event verkürzen, denn es entstand schon ein reger Austausch. Wir wußten, dass eine Koch-Session geplant war und wir haben uns ausgetauscht, was wir planen zu kochen.
Die Nacht vor dem großen Tag habe ich kaum geschlafen vor lauter Aufregung. Dann bin ich auch noch früh aufgestanden, denn ich wollte für die anderen noch Kekse backen. Dann noch schnell los, um Quark zu kaufen. Ich hatte mir vorgenommen einen Deutschen Käsekuchen zu backen, so wie ihn meine Oma immer gemacht hat. Und da es in Frankreich keinen Quark in dem Sinne gibt, musste ich ihn mitbringen.
Das Packen des Koffers gestaltete sich mitunter auch schwierig, denn es war einiges was ich unterzubringen hatte. Ich hatte für meine Mitstreiter ein kleines Gourmet-Paket geschnürt und ein Großteil der deutschen Spezialitäten musste ins aufzugebende Gepäck. Ebenso wie der Quark, wie ich auf der Internetseite des Flughafens erfuhr, denn mit Quark verhält es sich so, wie mit Flüssigkeiten: Entweder 100g oder 100ml. Muss man nicht verstehen. Ist einfach so. Also musste ich den Quark gut verpacken, in der Hoffnung, dass er die Reise im Frachtraum überlebt. Doppelt in Zip-Beutel und in eine kleine Kühltasche verpackt, landete er also bei meiner Kleidung und den Leckereien im Koffer.
Dann war es auch schon soweit ich ich machte mich auf den Weg zum Flughafen. Am Vorabend erhielt ich eine email der Fluggesellschaft, dass ich online einchecken kann. Damit noch nie konfrontiert habe ich mich durch die Internetseite geklickt und online eingecheckt. Auch wenn ich grundsätzlich den persönlichen Kontakt bevorzuge und wenig davon halte Menschen durch Maschinen und Automaten zu ersetzen, war das doch mal eine ganz neue Erfahrung.
Also eingecheckt war ich schon einmal. Nun hieß es Koffer aufgeben. Ein wenig hab ich schon gezittert, muss ich gestehen, denn aufgrund der vielen Goodies für die anderen, war der Koffer definitiv schwerer als die Freigepäckmenge hergab. Ein riesen Stein viel mir vom Herzen, als der freundliche Mitarbeiter am Gepäckschalter meinte, es sei gerade noch so im Toleranzbereich und ich müsse kein Übergepäck bezahlen. Phew! Glück gehabt!
Nun noch ab durch die Sicherheitskontrolle zum Abflugsteig und dann auf den Flieger warten. Alles pünktlich. Wie fein! Denn ich wollte meine Mitstreiter in Paris ja nicht warten lassen, was im Endeffekt leider doch nicht so ganz gelungen ist, wie Ihr gleich erfahren werden.
45 Minuten Flug und „zack“ ist man in Paris.
Zugegeben, zu den schönsten Flughäfen zählt Charles de Gaulle sicher nicht. Und verlaufen kann man sich da ganz bestimmt auch. Um so froher war ich als ich von den Mädels aus dem „deutschen Team“ nach der Gepäckausgabe in Empfang genommen wurde.
In Paris wurde an diesem Freitag gestreikt. Ist also doch was dran am Mythos „Freitag, der 13.“? Also machte es mehr Sinn den Bus anstatt den Zug in die Stadt zu nehmen. Und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Nachdem wir über eine Stunde auf den Bus warteten, der vermutlich aufgrund der Verkehrslage in Paris auf sich warten ließ, mussten wir schon rechnen, ob wir es pünktlich zum Hotel schaffen, wo wir die anderen treffen sollten um gemeinsam ins erste Restaurant zu gehen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam der Bus, bis zur Decke mit Passagieren und Gepäck gefüllt. Aber nein, niemand stieg aus, alle wollten in die Stadt. Nun gut, reingepresst und die Fahrt ohne Klimaanlage antreten. Der Verkehr hatte sich nicht wirklich viel gelegt, so dass wir auch über eine Stunde bis in die Stadt brauchten.
An der Oper konnten wir den Bus endlich verlassen. Luft! Wie fein. Nun noch wenige Stationen mit der U-Bahn und schon waren wir am Hotel angekommen.
Das Hotel war nur knapp 800 Meter vom Eiffelturm entfernt. Viel später als geplant, die anderen waren schon im Restaurant, bin ich schnell aufs Zimmer gehechtet, um mich umzuziehen. Kaum den Koffer aufgemacht, musste ich leider feststellen, dass der Quark die Reise nicht ganz unbeschadet überstanden hat. Da er aber glücklicherweise mehr als gut eingepackt war, hielt sich der Schaden in Grenzen. Die Verpackung war geplatzt aber der Inhalt war im Zip-Beutel geblieben und meine Kleidung war nicht von Quark gespränkelt. Und da ich vorsichtshalber zwei Becher Quark gekauft hatte, stand der Käsekuchenbäckerei am nächsten Tag nichts im Wege. Rein in die Klamotten und Quark in die Kühlung, dann konnte es losgehen. Auf ins Restaurant um die anderen endlich zu treffen.
In Anbetracht der langen, stickigen Busfahrt entschieden Alexandra von Heimgourmet und ich, dass wir zum Restaurant laufen. Es war zu Fuß gut zu erreichen und die frische Luft, sowie die Bewegung war eine Wohltat! Und wir bekamen einen wunderbaren Blick auf das Wahrzeichen von Paris. Aber seht selbst:
Am Restaurant „Chez L’ami Jean“ angekommen, standen die anderen schon draußen bei einem Gläschen Schaumwein und Schinken als Appetizer. Die oblogatorische Vorstellungsrunde und Umarmungen mit den Teilnehmern, die einem irgendwie ja schon vorab ans Herz gewachsen waren, ein paar Sätze und dann gings rein und das große Genießen konnte beginnen.
Das Chez ‚ami Jean ist ein uriges Restaurant, klein aber oho. Die Atmosphäre ist eher familiär und man hat von den Tischen im Gastraum den direkten Blick in die Küche. Der Duft des Essens steigt einem in die Nase und läßt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Eine Speisekarte sucht man vergebens, hier wird gegessen, was der Chef kocht, je nachdem was im Einkaufskorb gelandet ist. Aber nun seid Ihr sicherlich gespannt, wass es am ersten Abend zu essen gab.
Hier nun also das Menü. Dazu gab es Rot- und Weißwein des Hauses.
1. Gang: Parmesan-Sahne mit frischen Bohnen und Erbsen, gebratenen Schalotten und Bacon2. Gang: Meerforelle (gekocht und roh) an Hühnerbrühe mit Reisessig und Soja Sauce auf einem Bett von Frühlingszwiebeln.3. Gang: Rindleisch mit Karotten, eine Woche mariniert und sieben Stunden gekocht an Karotten Cappuccino.4. Gang: Abgeflämmte Makrele mit Thymian und Rosmarin.5. Gang: Sautierte Jabkobsmuscheln. 6. Gang: Geschmorrte Ochsenbäckchen auf Schweinebauch im Ofen gegart.7. Gang: Dessertvariationen – Zitronen und Vanille Mousse, Karamellisierte Erdbeeren mit Schokolade und Schoko-Meringue, Reispudding mit karamellisierten Haselnüssen und Karamell-Soße
Nach diesem königlichen Essen hat uns der Chefkoch Stephane noch persönlich begrüßt und sich mit uns unterhalten. Chef Damien, der Chefkoch von 750grammes meinte zu uns, dass in seinen Augen Chef Stephane einer der besten Köche der Welt sein. Was soll ich sagen? Ich kann dem nur zustimmen. Die Aromen, die Zubereitung, einfach alles war stimmig und eine solche Kombination von Geschmäckern habe ich zuvor noch nie so gegessen. Ich träume nachts immer noch von diesen Ochsenbäckchen!Links im Bild seht Ihr Chef Stephane, vorn im Bild ist Pascale Weeks, die erste Foodbloggerin Frankreichs und eine echte Berühmtheit. Links und rechts von Pascale stehen Chiara aus Italien und Sergio aus Spanien. Daneben der Kuchenbäcker und Anyonita aus England.
Bevor ich noch weitere Sturzbäche in Euren Mündern hervorrufe, also ich vermute es mal, denn ich krieg gerade richtig Hunger, mach ich hier mal eine Pause und berichte Euch ein anderes Mal vom zweiten Tag des Paris Food Trips. Seid gespannt! Und Ihr könnt sicher sein: Es wird lecker.
Jens meint
Und das setzt du mir jetzt an einem Tag vor, an dem meine Mittagspause ausgefallen ist und mein Magenknurren 3 Büros weiter noch zu hören ist. 🙁
Für dieses Menü würde ich jetzt ziemlich viel geben. Vor allem der 6te Gang hat es mir angetan. Sieht alles grandios aus.
Liest sich auch als hättest du eine traumhafte Zeit und ziemlich viel Spass gehabt. Ich bin wirklich grad überhaupt garkein klitzekleines bisschen neidisch. Nicht im geringsten 😐