Gestern war wieder einer dieser Tage. Später zu Hause als geplant und dann auch noch die Notwendigkeit des Einkaufens. Auf einem Samstag. Kennt Ihr das? Nicht? Dann sage ich Euch: geht NIEMALS, wirklich NIEMALS an einem Samstag einkaufen. Auf die Idee kommen irgendwie alle. Auch die miesen Autofahrer, die weder Kreisverkehr, noch Parkbucht können. Schlimm!
Zu allem Überfluss habe ich dann beim Beladen des Einkaufswagens nicht bemerkt, dass die Verpackung der Sahne einen Riss hatte. Heißt: Daheim angekommen, war nicht nur die Einkaufstasche eingesaut, sondern auch alle Lebensmittel voll mit fettiger Sahne. Besonders das Mehl war war davon so gar nicht angetan. Nicht schön.
Nun, so kam es auch, dass ich das, was noch auf meiner Backliste stand, nicht direkt nach dem Heimkommen in den Ofen schieben konnte, sondern alles verschob sich so um ca. 2 bis 3 Stunden. Ergo, war ich mal wieder nicht vor halb zwei im Bett. Und dann konnte ich auch nicht ausschlafen, weil ich frühs schon ein wichtiges Date hatte.
Deswegen habe ich mir heute einen ganz besonderen Gast eingeladen: Meine herzallerliebste Christiane vom Blog Schabakery. Ich ick freu mir wie Bolle, dass sie heute meine Gästin ist.
Sie spielt, ohne es zu wissen, im Leben eines Kuchenbäckers eine tragende Rolle, denn sie gehört zu den Menschen, für die er das hier mache und die ihn ermutigen, bestärken, motivieren, supporten und und und. Und: Sie ist meine Macaron Queen. Also, ich sage Euch, sie kann was. Und eins kann sie ganz besonders. Kleine süße Verführungen, an denen sich manch einer schon die Zähne ausgebissen hat. Im übertragenden Sinne versteht sich. Macarons. Und sie kommt immer auf die verrücktesten Ideen. Ich denke da an die Lebkuchenmännchen Macarons für für meinen Adventskalender oder Glücksbärchie Macarons, die sie für meinen (Blog)Geburtstag im vergangenen Jahr gemacht hat. Ja, auch heute hat sie wieder hammergeniale Teile, passend zum World Macaron Day, mitgebracht. Guckt Ihr selbst:
Meine Vorliebe für Ihre Macarons kennt sie, aber sie weiß auch, dass ich Burger zum Fressen gerne hab. Was lag da näher, als beides zu vereinen. Und heraus kamen diese wundervollen Macaron Mini-Burger. Aber genug geschnackt. Jetzt ist Christiane dran:
Liebe Kuchenbäcker-Leser,
ich bin Christiane, leidenschaftliche Hobby-Bäckerin, Bloggerin auf Schabakery, Liebhaberin der feinen französischen Patisserie und selbsternanntes Kuchenbäcker-Fangirl #1. Auf meinem Blog findet ihr vornehmlich deutsche Rezepte in Englischer Sprache und all die Sachen, die ich selbst gerne esse.
Ich darf Euch heute in die Welt der süßen, kleinen Mandelbaisers entführen, denn heute ist nicht nur Frühlingsanfang, heute ist der Jour du Macaron. Der Jour Du Macaron wurde von DEM Macaron Papst schlechthin, Pierre Hermé, ins Leben gerufen und teilnehmende Patisserien tun lokal wohltätiges mit dem Erlös oder spenden einen Obolus pro verkauftem Macaron. Ich möchte das zum Anlass nehmen, um Euch die kleinen Köstlichkeiten ein bisschen näher zu bringen, denn bei Macarons schrillen bei den meisten direkt die Alarmglocken. Aber lasst Euch bitte nicht abschrecken, denn das Ergebnis ist den Aufwand wert und es ist gar nicht so kompliziert wie es auf den ersten Blick erscheint.
Okay, es ist doch ein wenig kompliziert, aber man darf einfach keine Angst haben und muss sich einfach einreden, dass das gar kein Problem ist, dann klappt das auch. Was bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft funktioniert, das klappt bei Euch auch und am Ende des Tages sind es 90% gute Vorbereitung und 10% Selbstvertrauen, die Euch ans Ziel bringen. Ich selbst habe zahlreiche gescheiterte Versuche hinter mir, die kleinen Biester Köstlichkeiten selbst zu machen, aber ich habe einfach nicht aufgegeben und wurde mit locker-leichten Mandel-Wölkchen belohnt. Und wir wollen uns doch alle mit locker-leichten Mandel-Wölkchen belohnen, vor allen Dingen wenn sie noch so niedlich aussehen.
Macaron Burger mit Minze, Schokolade und Mango
Auf einen Burger gehört natürlich zu allererst mal Fleisch und auf die süße Miniaturvariante natürlich auch, daher kümmern wir uns um die zuerst. Die Ganache ist einfach, braucht aber eine Kühlzeit vor der Weiterverarbeitung. Falls ihr immer noch Angst vor heißem Zucker & Zuckerthermometer habt oder keinen Standmixer besitzt, die Burger funktionieren natürlich auch mit einem anderen Macaron-Rezept eurer Wahl.
Zutaten für die süßen Burger Patties
- – 250 g gute dunkle Schokolade, am besten in kleine Stücke gehackt
- – 200 g Sahne
- – 50 g Butter (Zimmertemperatur)Kocht in einem Topf die Sahne auf und schüttet sie in einer hitzebeständigen Schale über die Schoko- Stücke. Lasst der Sahne einen Augenblick Zeit die Schokolade anzuschmelzen bevor ihr mit einem Silikonspatel von innen nach außen Sahne und Schokolade vermischt. Wenn es anfängt sich zu verbinden gebt ihr die Butter in kleinen Stücken hinzu und verarbeitet alles zu einer glatten Masse. Die Ganache muss einige Stunden lang kühl stehen. So richtig kalt lässt Sie sich am besten zu Patties formen.Zutaten für die Macaronschalen (ergibt etwa 50 Stück)
- – 200 g gemahlene, blanchierte Mandeln
- – 200 g Puderzucker
- – Mark einer Vanilleschote
- – 50 ml Wasser
- – 200 g Kristallzucker
- – 2 x 75 g Eiweiß (entspricht dem von 5 Eiern Größe M)
- – Etwas Sesam zur Dekoration
Benötigte Materialien: Blitzhacker, Sieb, Stieltopf, Zuckerthermometer, Mixer, Silikonspatel, Spritzbeutel mit kreisförmiger Spritztülle, Backpapier, 2€-Münze, Bleistift
Nachdem ihr 4 Backpapierbögen auf die Größe eures Blechs zugeschnitten habt, am besten so, dass das Backpapier nirgends hochsteht, zeichnet euch auf der Unterseite des Backpapiers mithilfe der 2€- Münze Kreise auf, damit die Macarons nachher ungefähr gleich groß werden. Da so ein Burger ja immer ein Ober- und ein Unterteil braucht, malt man am besten eine gerade Anzahl von Kreisen, ist klar, oder?
In der Patisserie kommt es auf die Vorbereitung und das genaue Abwiegen an. Stellt euch alsp alle Materialien und abgewogenen Zutaten bereit, es gibt nichts blöderes als mit klebrigen Händen die passende Spritztülle aus den Untiefen des Schrankes zu fischen…
Zunächst mischt ihr die gemahlenen Mandeln und den Puderzucker zusammen mit dem Vanillemark. Diese Mischung wandert dann noch mal in den Blitzhacker und wird dort im Pulsbetrieb noch einmal feiner gemahlen. Der Pulsbetrieb ist wichtig, da sonst ein Mandelbrei entsteht, weil das Öl aus den Mandeln austritt. Nach dem hacken ist vor dem sieben… Siebt die Mischung ordentlich durch, dann werden die Macarons noch feiner und auch ein bisschen glatter. Zu guter Letzt gebt 75 g Eiweiß hinzu und vermischt alles ordentlich. Am besten geht das mit einem Spatel und ein bisschen Geduld. Nachdem ihr die Mischung beiseite gestellt habt, wird es heiß und süß, denn wir kochen Zuckersirup.
Gebt Kristallzucker und Wasser in einen Topf, legt euch das Thermometer (ich benutze ein Digitalthermometer) bereit und platziert die zweiten 75 g Eiweiß schon mal in der Rührschüssel des Standmixers, schaltet diesen aber noch nicht ein. Bringt bei mittlerer Hitze (und ja , das dauert, aber die Zeit und „Timing“ spielen hier eine große Rolle) den Zuckersirup zum kochen. Wenn der Sirup 114°C erreicht hat und richtig schön blubbert, werft ihr die Küchenmaschine an, damit das Eiweiß schon mal zu Eischnee wird. Wichtig ist, dass ihr den Eischnee nur auf mittlerer Stufe rührt, ansonsten wird er wie Bauschaum und das wollen wir ja nicht. Sobald die Temperatur des Zuckersirups 118°C erreicht hat, nehmt den Topf vom Herd und gebt ihn langsam, in einem dünnen Strahl und ohne den Rührbesen zu treffen in den Eischnee. Sobald der gesamte Zuckersirup in der Rührschüssel ist und sich alles etwas verbunden habt, dürft ihr den Mixer Vollgas geben lassen. Rührt so lange, bis die Eischnee-Masse nur noch lauwarm ist.
Während der Eischnee sich alleine rührt ist eine gute Gelegenheit den Backofen auf 170°C mit Umluft vorzuheizen und die vorgezeichneten Backpapierbögen mit der angemalten Seite nach unten auf Backbleche zu verteilen (ihr solltet die Kreise noch durchsehen, ansonsten noch mal nachzeichnen) und den Spritzbeutel mit der runden Tülle vorzubereiten.
Wenn der Eischnee lauwarm ist, gebt etwa 1/3 zu der Mandel-Puderzucker-Vanille-Eiweiß-Mischung und arbeitet ihn vorsichtig mit einem Spatel unter, dann ein weiteres Drittel und dann noch eins. Beim letzten sollte die Masse schon so geschmeidig sein, dass man den Eischnee unterheben kann. Wenn sich alles verbunden hat, füllt ihr Euren Spritzbeutel mit der Hälfte der Masse und spritzt los.
Am Einfachsten ist es, wenn man die Tülle in der Mitte des vorgezeichneten Kreises nur ganz knapp über das Blech hält und dann am hinteren Ende des Spritzbeutels drückt, so dass sich die Baisermasse von der Mitte her nach außen verteilt. Wenn ihr den Rand des Kreises erreicht habt, nehmt den Druck vom Beutel und zieht den Spritzbeutel mit einem Ruck gerade nach oben ab. Im Normalfall verläuft sich die kleine Spitze, wenn die Masse ein bisschen härter ist und gar nicht fließt, kann man mit trockenem Finger versuchen, die Spitze ein bisschen platt zu machen. Wer es mit feuchtem Finger probiert, der wird am Ende meist einen Pickel auf dem fertigen Macaron finden.
Wenn das ganze Blech voll ist, klopft mit der Handkante noch mal unten gegen das Blech, um eventuell entstandene Luftblasen aus den Macarons zu treiben. Dann streut noch Sesam über die Hälfte der Macarons, bevor sie in den Ofen kommen. Bei der Größe einer 2€-Münze brauchen sie insgesamt etwa 10 Minuten im Ofen und das Blech sollte zur Halbzeit im Ofen um 180° gedreht werden. Die charakteristischen „Füßchen“ entstehen schon in der ersten Hälfte, wenn ihr sie seht, könnt ihr Euch direkt auf die Schulter klopfen: Das habt ihr gut gemacht!!!! Und jetzt immer weiter so, bis die ganze Masse aufgebraucht ist.
Nach dem Ende der Backzeit gilt es, das Backpapier direkt vom Blech zu ziehen und die Macarons abkühlen zu lassen. Wenn sie kühl sind, sortiert sie nach Größe, findet passende Deckel und Böden und legt diese bereit.
Für die Dekoration
- – 1 Mango
- – 1 Bund Minze (am besten mit großen Blättern)
- – Die gut gekühlte Ganache
- – Evtl ein wenig feine, rote Marmelade
- – Sortierte Macaronschalen
Neben Fleisch braucht so ein leckerer Burger ja auch ein bisschen Salat und natürlich Käse! Für den Käse schneidet dünne Scheiben von der Mango und teilt diese in Quadrate die etwas größer sind als der Macaron-Durchmesser. Der Test hat ergeben, dass die reife Mango sich nicht mit einem Gemüsehobel in schöne Scheibenform bringen lässt. Die Mango-Käse-Scheiben dann mit einem Küchentuch halbwegs trocken tupfen und beiseite stellen. Wascht die Minze, tupft sie trocken und zupft die großen Blätter von den Stängeln, ihr solltet etwa so viele wie Macarons haben, ansonsten teilt große Blätter noch einmal in der Mitte.
Dann geht es ans Fleisch, jetzt wird es dreckig… Die Ganache sollte kalt und hart sein. Stecht mithilfe eines Teelöffels eine Portion ab, die ihr dann zu einer Kugel formt, die größentechnisch in der Mitte zwischen Haselnuss und Walnuss liegt. Diese Kugel drückt ihr dann mit einer Winkelpalette oder der Unterseite eines Glases platt, so dass ihr ein schönes Pattie erhaltet. Die Patties sollten vom Größenverhältnis zu euren Macaronschalen passen. Wer es ganz exakt mag, kann die Ganache- Kugeln auch wiegen. Ich mache immer ein paar Kugeln bereit, stelle die Ganache wieder kalt, plätte die Kugeln, löse sie evtl. mit einem Messer vom Plattier-Gerät und lege sie beiseite. Ihr könnt entweder direkt alle Patties formen oder erst mal ein paar Macarons fertig machen, während die Ganache wieder nachkühlt, ganz wie ihr wollt. Wichtig ist, dass ihr eine kleine Menge Ganache zurückbehaltet, denn der Minzsalat will am Burger-Bun befestigt werden. Und falls ihr keine Ganache übrig habt, weil ich die leckere Trüffelmasse so verputzt habt, tut es ein winziger Kleks roter Marmelade oder auch Ketchup.
Nun da alle Einzelteile bereit sind geht es an den Zusammenbau der Burger. Auf die Innenseite der unteren Schale ohne Sesam kommt ein etwa Stecknadelkopf großes bisschen Ganache, darauf wird das Minzblatt leicht (!) gedrückt, dann wird das Pattie aufgelegt, den Käse leicht überlappend oberdrauf platzieren, den Deckel mit dem Sesam draufsetzen und tadaaaaa, fertig ist der niedliche kleine Macaron Burger! Und sie sehen nicht nur toll aus, die Kombination aus Mango, Minze und Schokolade schmeckt auch noch fantastisch!
Einen Wehrmutstropfen hat das Rezept, die fertigen Macarons sind nur etwa einen Tag lang zu genießen, denn durch die Mango weicht der Deckel schnell durch. Am besten lassen sich die kleinen Süßen in einer dichten Keksdose im Kühlschrank aufheben. Und wenn man definitiv nicht alle in einem Tag schafft, kann man einfach den Mangokäse weg lassen, dann halten Sie sich 2-3 Tage, müssen aber vor dem Verzehr ein paar Stunden durchziehen.
Liebe Christiane,
Danke, danke, danke, dass Du mir den heutigen World Macaron Day mit diesen tollen Macaron Burgern versüßt hast. Made my day nach zwei anstrengenden Tagen. Ich drück Dich ganz fest. (Achtung jetzt kommt ein Insider: Das Türschild hängt im Flur an der Wand. Zwar Wand, aber es hängt.)
Einen schönen Sonntag Euch allen und morgen gibt’s wieder Tassenkuchen.
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