Eigentlich hatte ich mir für heute ein anderes Gericht überlegt. Doch ein paar verrückten Foodbloggern habt Ihr es zu verdanken, dass es heute einen Hackbraten gibt. Clara, Jeanny und Ricarda, in den einschlägigen sozialen Netzwerken auch die #Hacksisters genannt, haben auf der #Blogst Living Kitchen Blogger Lounge meine Lust auf Gehacktes entfacht.
Ich hab keine Ahnung vorher es kommt, dass ich Hack und alles was man aus ihm zubereiten kann so mag. Ganz gleich ob Frikadellen, Chili mit Hack, Bolognese, Burger oder aber Hackbraten. Ganz gleich, es schmeckt mir.
Ihr könnt Euch sicher vorstellen, was ich als kleiner Junge für ein Gesicht gemacht habe, als meine Oma das erste mal sagte: „Heute gibt et falschen Hasen“.
Ich war den Tränen nahe, denn woher sollte ich wissen, dass sie damit keinen Hasenbraten meint. Ihr müsst wissen, ich hatte zwei Kaninchen, die bei meinen Großeltern im Stall lebten. Jürgen und Carlo. Ja, ihr lest richtig. Jürgen und Carlo.
Jürgen war ein echtes Schlappohr und zuckersüß. Sein Fell war hellgrau und flauschig. Ihn hatte ich auf einem Vereinsfest bei einer Tombola gewonnen, auf dem ich mit meinem Opa unterwegs war. Mir war klar, dass meine Eltern mir niemals erlauben würden ein Karnickel nach Hause zu bringen. Somit musste die Oma davon überzeugt werden, dass meine Großeltern Jürgen unbedingt Asyl gewähren müssten.
Eigentlich ging das einfacher als gedacht, denn als Jürgen meine Oma mit seinen schnuckeligen Augen ansah und dann die niedlichen Schlappohren, war es schon um sie geschehen und Jürgen durfte einziehen.
Es wurde ein Stall gebaut und Jürgen gehörte ab sofort zur Familie.
Irgendwann kam dann noch Carlo dazu, weil Oma der Meinung war, der Jürgen sei doch so alleine. Dass Carlo, so hieß der neue, aber nicht ganz so freundlich war, mussten die beiden getrennt voneinander gehalten werden. Der Schuss ging nach hinten los. Aber wir hatten zwei Kaninchen.
Nunja, so lernte ich also, dass Hackbraten auch Falscher Hase oder Heuchelhase genannt wird.
Meinen „Hasen“ habe ich in ein Mäntelchen aus Bacon gesteckt und mit Paprika und Käse gepimt. Richtig lecker. Da läuft mir beim Schreiben glatt schon wieder das Wasser im Mund zusammen.
- 500g Hackfleisch gemischt
- 1 Zwiebel
- 3Zehen Knoblauch
- 1 Ei
- 1 Paprika rot
- 1TL Senf mittelscharf
- 1/4TL Zimt gemahlen
- 4EL Paniermehl
- 150g Emmentaler am Stück
- Salz
- Pfeffer
- 200g bacon in Streifen
- 500g Tomaten passiert
- 1 Zwiebel
- 2 - 3 Zehen Knoblauch
- 1EL Thymian getrocknet
- 1EL Rosmarin getrocknet
- 1EL Basilikum getrocknet
- 1 1/2EL Zucker
- Salz
- Pfeffer
- Kreuzkümmel
- Olivenöl
- Backofen auf 180° C Umluft vorheizen.
- Zunächst hackt ihr die Zwiebeln und Knoblauchzehen für den Braten und die Sauce und stellt beide Portionen in separaten Schüsseln beiseite.
- Schneidet den Käse und die Paprika in feine Würfel.
- Gebt die Zutaten für den Hackbraten in eine Schüssel, schmeckt mit Salz und Pfeffer ab und vermengt alles zu einer gleichmäßigen Hackmasse.
- Benetzt die Innenwände einer kleinen Kastenform mit etwas Olivenöl und legt die Form mit Baconstreifen aus.
- Füllt die Hackfleischmasse in die Form und deckt die Masse wieder mit Baconstreifen ab. So bekommt der Hackbraten eine knusprige Kruste und bleibt innen schön saftig.
- Im vorgeheizten Backofen bruzelt der Braten bei 180 Grad Umluft etwa eine Stunde vor sich hin.
- Nun nehmt Ihr die Portion Zwiebel und Knoblauch für die Sauce und schwitzt sie in einem Schuss Olivenöl an.
- Löscht mit den passierten Tomaten ab. Gebt die Gewürze und den Zucker dazu. Mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel abschmecken. Lasst die Sauce etwa 5 Minuten schwach köcheln.
- Wer mag, kann die Sauce am Schluss noch durch ein Sieb passieren.
Serviert habe ich den Hackbraten mit Kartoffelstampf. Durch das Mäntelchen aus Bacon bleibt der Hackbraten innen schön saftig und bekommt noch eine schöne Rauchnote. Der Käse schmilzt beim Backen und die Paprika gibt dem ganzen einen Hauch Fruchtigkeit.
Bis bald,
Euer Tobi
Marion meint
Danke, ist sehr lecker, lg Marion