Frohe Ostern liebe Zuckerschnuten!
Seit Wochen laufe ich in den Supermärkten an Schokoladen-Osterhasen vorbei, überall leuchten bunt gefärbte Eier. Dieses Jahr sollte es mal was anderes sein als der Meister Lampe aus Schoki.
Im süddeutschen Raum findet man in wenigen Konditoreien Osterhasen aus Zucker gegossen. Eine Tradition, die ins 19 Jahrhundert zurückgeht. In Süddeutschland siedelten sich im 18 Jahrhundert Zuckerraffinerien an. Schokolade war damals sehr teuer und der wohlhabenden Bevölkerung vorbehalten.
Konditoren und Zuckerbäcker fertigten in unterschiedlichen Formen Figuren aus Zucker, die sogenannten Zuckerhasen. Ein Brauch, der sich kaum über die Landesgrenzen verbreitet hat und heutzutage nahezu ausgestorben ist. Diese Zuckerformen, die anfänglich aus Zinn, später aus Aluminium gemacht wurden, gibt es heute nicht mehr. Nur wenige Zuckerbäcker und Sammler sind noch im Besitz solcher Formen.
Als Freund und Fan alter Handwerkstradition widme ich den heutigen Tag dem Zucker-Osterhasen.Ich habe aus Zucker, Wasser, etwas Glukose, Butter und Kuvertüre Schokoladen-Karamell gekocht und mit Hilfe der Formen Hohlfiguren gegossen.
Für Schoko-Karamell braucht Ihr:
500g Zucker
200ml Wasser
1 EL Glukose (zur Not geht auch Traubenzucker (125g)
50g Kuvertüre (Vollmilch)
50g Butter
1. Gießt das Wasser in einen ausreichend großen Topf und gebt den Zucker dazu. Der Topf sollte einen hohen Rand haben, da die Karamellmasse nach Zugabe der Butter und der Schokolade Blasen wirft. Grob verrühren, bis der Zucker beginnt sich zu lösen.
2. Nun schaltet den Herd an und kocht den Zucker auf bis er kocht und etwa 120 Grad Celsius hat. Nun gebt Ihr Glukose, Butter und Schokolade dazu. Einmal kurz umrühren, damit die Schokolade nicht am Boden des Topfes anbrennt.
3. Wenn die Masse 145 Grad erreicht hat, kann man sie auf eine Silikon-Matte gießen oder ein mit Backpapier ausgelegtes tiefes Blech. Nach dem Abkühlen in Stücke brechen oder verarbeiten wie hier beschrieben.
4. Ich habe das flüssige Karamell in die leicht eingeölten Formen gegossen und direkt wieder auslaufen lassen, so dass sich eine Zuckerschicht auf der Innenseite der Formen bildet.
5. Nach einigen Minuten öffnet man die Form und löst die Figuren vorsichtig heraus. Das ist ein wenig tricky: Ist der Zucker noch zu weich, fällt die Figur in sich zusammen. Ist er zu hart, bricht er leicht. Der dunkle Hase ist aus Schoko-Karamell, der andere aus normalem Butter-Karamell wie hier beschrieben. Egal ob hell oder dunkel, beides schmeckt herlich.
Ich wünsche Euch und Euren Lieben ein frohes Osterfest, eine fröhliche Eiersuche und Viel Spaß beim Karamellkochen!