Ich liiiiiiieeeeebe Nussecken. Und et gibt gewiss keine besseren als die von meine Omma. Möglicherweise die von dem Guildo Horn seine Mama, aber datt is fast zu bezweifeln. Nein, der Satzbau is nich verkehrt und ich bin getz auch nich unter de Legastheniker gegangen. Datt ist Gelsenkirchener Platt. Spreche ich übrigens fließend. Und seit ich kürzlich mal widder länger auf den Blog HeimatPOTTential vonne zuckersüße Juli gelesen hab, bin ich doch wohl ein bissken sentimental, verstehse? Ja, machnmal krich ich tatsächlich sowatt wie Heimweh.
Irgendwie so kam mir datt heutige Kleingebäck auch in Kopp. Et is nich ganz ne Nussecke aber so’n bissken schon. Die klassische Nussecke hat nen mürben Boden, vielleicht noch Marzipan und Nuss-Mus und watt weiß ich nich so allet. Meine Variante hat von alledem grad ma so gar nix. Außer die Mandeln und datt Karamell in dem die Mandeln quasi gebadet haben. Ich merk schon, ich muss mich ein bisschen zügeln, sonst nimmt mein Dialekt noch Überhand. Die Sprache, die man im Pott so spricht, wird vielerorts ein bisschen belächelt. Klingt ein bisschen dümmlich, hab ich mir auch schon mal sagen lassen. Isses aber nicht. Mein Literatur Professor sagte stets: „Das was man hier im Ruhrgebiet spricht, ist genauso normal wie Bayrisch oder gar Hessisch.“ Und er kam aus dem hohen Norden. Meine Skandinavistik Professorin ging einmal gar so weit, als dass sie meinte, es wäre wohl gut möglich, dass das „datt“ und „watt“, welches ja typisch für den Ruhrpott ist, eventuell sogar Überbleibsel des Indogermanischen sein könnte, von dem unsere heutige Sprache abstammt. Ich gehe mal jetzt nicht davon aus, dass das wirklich ernst gemeint war. Dennoch finde ich, dass sich die Menschen meiner Heimat für Ihre Ausdrucksweise nicht schämen müssen. Ich find das manchmal sogar echt charmant. Bei den Berlinern mag das ja auch irgendwie jeder. Warum also nicht bei den Kumpelinnen und Kumpels aus’m Pott? Ich sag Euch eins: Die haben das Herz am rechten Fleck. Und ich bin mir sicher, dass das die Juli mir bestätigen kann.
Aber jetzt mal weiter im Text. Als ich kürzlich eine Nachricht meines alten Freundes Franky bekam in der stand, dass es doch mal wieder an der Zeit wäre sich zu treffen, hab ich ihn gleich zu mir nach Hause eingeladen. Nicht nur dass wir uns bestimmt zwei Jahre oder zweieinhalb nicht gesehen haben, er kannte die neue Wohnung noch gar nicht. Und weil er am vergangenen Wochenende Strohwitwer war, lud ich zu Kaffee und Gebäck.
Da hier mehr oder weniger noch das blanke Chaos herrschte, weil ich nach dem Couch-Kauf doch so einiges hin- und her verräumt habe, wollte ich was schnelles backen.
Nun was schnelles und die große Lust auf Nussecken, in Gedanken an den Ruhrpott, hab ich mich gefragt, ob man Nussecken wohl auch mit einem Rührteig machen kann. Ruckizucki auf dem Blech sozusagen. Und wisst Ihr was? Kann man!
Für ein Blech braucht Ihr:
300g Mehl Typ 405
150g Zucker
1 Päckchen Backpulver
1 Päckchen Vanillezucker
3 Eier Größe M
200g Schlagsahne
Für das Mandelkrokant:
125g Butter
125g Zucker
100g gehobelte Mandeln
3 Esslöffel Milch
Evtl. noch 600g Schokoladenglasur Zartbitter
- Vermischt zunächst das Mehl mit Backpulver und Zucker sowie Vanillezucker.
- Gebt dann die Eier und die Sahne dazu und verrührt alles mit dem Handmixer oder der Küchenmaschine zu einem glatten Teig.
- Legt ein tiefes Backblech mit Backpapier aus und verstreicht den Teig gleichmässig darauf.
- Dann wandert das Blech für 10 Minuten in den auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorgeheizten Ofen. Mittlere Schiene
- Währeddessen schmelzt Ihr die Butter für das Mandelkrokant in einer Pfanne.
- Gebt Zucker, Milch und die Mandelhobel dazu und verrührt alles bis der Zucker komplett aufgelöst ist und die Masse beginnt zu köcheln.
- Der Boden sollte nun auch soweit sein. Nehmt also das Blech aus dem Ofen. Vorsicht! Heiß! und verteilt die Mandelmasse gleichmässig auf dem Boden.
- Schiebt das Blech wieder zurück in den Ofen und backt das ganze noch einmal für weitere 10 Minuten.
- Lasst den Kuchen auf dem Blech abkühlen.
- Schneidet die Ränder mit einem scharfen Messer ab.
- Schneidet den Blechkuchen zunächst in gleich breite Streifen. Die Streifen wiederum teilt Ihr so, dass Ihr kleine Quadrate bekommt. Diese werden nochmal quer halbiert und, schwuppdiwupp, Ihr habt Dreieicke.
- Man kann die Seiten der Dreiecke noch in Schokoladenglasur tauchen. Ich bevorzuge dunkle Glasur. Allerdings braucht man für das gesamte Blecht gut 600g davon und ein bisschen Geduld.
Wer die Geduld und Zeit gerade nicht hat, kann die Ecken natürlich auch Schokofrei lassen, schmeckt genauso super.
Ich wünsche Euch ein tolles Wochenende….. wir lesen uns vermutlich am Montag.