Die Sonne scheint, das Herz geht auf. Bei diesem Wetter liebe ich ausgedehnte Spaziergänge durch den Wald. Ich mag die Stille und den Duft des Waldes. Ich atme tief ein und der Mief der Stadt scheint wie verflogen. Ab und an weiche ich auch vom Weg ab und stapfe durch das Dickicht. Es ist einfach herrlich zu hören, wie die Äste knistern. Ab und zu begegnet einem ein Eichhörnchen oder ein Hase und verschwindet dann, scheu, ganz schnell wieder in den Tiefen des Waldes. Das monotone Geklopfe des Spechts ist irgendwie beruhigend.
Und dann sehe ich zwischen den Bäumen und Sträuchern dieses grüne Pflänzchen mit seinen weißen Blüten: Waldmeister.
Ich liebe Waldmeister. Ob als Bonbon, Brause oder Schorle, Berliner Weiße oder Maibowle. Ich krieg nicht genug davon. Und da war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis ich mich an einem Waldmeisterkuchen versuche. Nach einigem Hin- und Herprobieren kam dann der heutige Tassenkuchen heraus, der den Geschmackstest bestanden hat. Wie jeder Mikrowellenkuchen ist er schnell zubereitet und ist ein herrliches Süß, zu einer Tasse Kaffee oder Tee, wenn man auf dem Balkon oder im Garten die Nase in die Sonne hält.
Für den Tassenkuchen „Waldmeister Style“ nehmt Ihr:
6 EL Mehl
4 EL Zucker
1 Ei
2 EL Speiseöl
2 EL Waldmeistersirup
1/4 TL Backpulver
1 Prise Salz
Für den Zuckerguss:
2 EL Puderzucker
1 TL Waldmeistersirup
1. Mixt, wie immer, zunächst die trockenen Zutaten in einer Schüssel.
2. Gebt das Ei, Öl und Sirup dazu und verrührt alles kräftig zu einem glatten Teig.
3. In eine große Tasse füllen und bei 900 Watt für 70 Sekunden in die Mirkowelle.
4. Aus Puderzucker und Sirup rührt Ihr einen Zuckerguss an, den Ihr über den Kuchen laufen lasst.
Ich habe den Teig hier in zwei kleine Tassen gefüllt. Die Menge ergibt locker zwei kleine Portionen. Waldmeister scheint vor allem in Deutschland sehr populär zu sein. In anderen Ländern ist er auch bekannt, im Englischen „Woodruff“ oder im Dänischen „Skovmærke“. Dass er dort aber zum Aromatisieren von Speisen und Getränken genutzt wird, ist eher unwahrscheinlich. So hat mich in Dänemark mal eine Dame mit großen Augen angeschaut, als ich ihr ein Waldmeisterbonbon anbot. Dort wird das Kraut gerne getrocknet, ins Bad gehängt und sorgt dort für einen angenehmen Duft auf dem stillen Örtchen. Da versteht sich, dass die gute etwas pikiert aus der Wäsche geguckt hat. Nach anfänglichem Zögern hat sie dann aber doch zugegriffen und probiert. Der erste Geschmack auf der Zunge schien ihr etwas fremd zu sein, aber nach einer Weile konnte sie sich auch dafür begeistern. Ich sags ja: Waldmeister – man muss ihn einfach lieben!
Happy Muffin Monday! Und viel Spaß beim Nachbacken.
Julia meint
Iiiih, der ist aber sehr grün 🙂
Bald müsste es doch sogar schon wieder frischen Waldmeister im Wald geben, wäre bestimmt geschmacklich interessant (und optisch nicht ganz so bunt) den in einem Rezept zu verwenden. Ich probiers aus, sobald ich mal wieder im Wald war und berichte dann.
Grüße
Julia
Kuchenbäcker meint
Hallo Julia,
Sieht auf dem Foto grüner aus als er tatsächlich ist. Hehe….. Mit frischem Waldmeister ist das immer so eine Sache wegen des Cumarins. Er muss vor der Blüte geerntet werden. Man müsste daraus auch einen Sirup kochen, sonst bekommt man den Geschmack nicht richtig in den Kuchen, denke ich.
Süße Grüße,
Tobi
Ilona meint
Hui der ist aber lecker. Ich hab ihn mit frischem, selbstgekochtem Waldmeistersirup gemacht. Ich hab auch keinen Zuckerguss genommen, sondern einfach etwas Sirup draufgegeben. fazit: seeeehr lecker!!!!!!