Wer denkt, Kekse isst man nur in der kalten Jahreszeit, dem kann ich diese italienischen Zitronenkekse nur wärmstens ans Herz legen. Sie schmecken prima zu diversen Kaffeespezialitäten oder zum Tee.
In diversen Discountern bekommt man in regelmässigen Abständen italienische Spezialitäten. Unter anderem auch italienische Zitronenkekse, die sich Limonaie nennen. Köstlich dieses Gebäck. Sucht man aber nach einem Rezept dafür, so wird man im gesamten World Wide Web keines finden. Wie kann denn das sein, frage ich mich. Offenbar ist diese Kekskreation eine Erfindung der Kekshersteller, denn selbst meine italienische Bloggerfreundin Chiara vom Blog That’s Amore hatte von dieser Spezialität noch nie etwas gehört. Sie hat sich unter den italienischen TOP Bloggern umgehört und auch denen waren Limonaie kein Begriff. Also hieß es selbst aktiv werden und ein eigenes Rezept kreieren.
Kann ja nicht so schwer sein, dachte ich. Mürbeteig Plätzchen mit einer Zitronencreme Füllung. Ein Mürbeteig ist schließlich kein Hexenwerk und für die feine Zitronencreme Füllung greift man einfach zu Lemon Curd. Das bekommst du im gut sortierten Supermarkt zu kaufen. Natürlich kannst du auch Lemon Curd selbermachen.
Die Idee mit der englischen Zitronencreme war im Nachhinein betrachtet ein wahrer Glücksgriff, denn die fertigen Limonaie oder wie auch immer man diese italienischen Zitronenkekse nun nennen mag, sind eine absolut verführerische Leckerei. Fein zitronig im Geschmack und überhaupt nicht mächtig. Eben genau das richtige bei sommerlichen Temperaturen.
Rezept für italienische Zitronenkekse – Limonaie
- 400g MehlTyp 405
- 100g Feinzucker
- 1Pck Bourbon Vanillezucker
- 1 EiGröße M
- 280g Butterkalt, gewürfelt
- 1 ZitroneAbrieb davon
- 200g Lemon Curd
- Puderzucker oder süßer Schneezum Bestäuben
- Die Zutaten für den Mürbeteig in eine Schüssel geben und zu einem glatten Mürbeteig verarbeiten.
- In Klarsichtfolie einwickeln und 30-45 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 5mm stark ausrollen.
- Mit einem Keksausstecher nach Belieben ausstechen oder mit einem Messer gewünschte Form ausschneiden.
- Mit dem Boden eines Schnapsglases Mulden in die Mitte der Teigrohlinge drücken.
- Mit einem Teelöffel Lemon Curd in die Mulden geben und etwas verteilen.
- Auf der mittleren Schiene für 15 Minuten backen.
- Abkühlen lassen und mit Puderzucker oder süßem Schnee bestäuben.
Diese Kekse aus dem Lebensmitteleinzelhandel haben eine elliptische Form, die oben und unten leicht spitz zusammenläuft. Da ich keinen passenden Ausstecher dafür hatte, habe ich sie einfach mit einem kleinen Küchenmesser ausgeschnitten. Selbstverständlich kannst du der Einfachheit halber jede Art von Keksausstecher benutzen um deine italienischen Zitronenkekse in Form zu bringen. Da sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Zum Schluss kannst du die Limonaie noch mit Puderzucker bestäuben. Ich verwende an der Stelle gerne süßen Schnee oder Dekorschnee. Dieser legt sich fein pudrig auf das Gebäck und löst sich auch nicht auf, was bei Puderzucker gerade in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit schnell einmal passieren kann. Alles was du über diesen süßen Schnee wissen musst oder wie man ihn selbst in der gewünschten Farbe colorieren kann, erfährst du auch im Experteninterview mit Ines von Backtraum.
Ich bin ganz verrückt nach diesen italienischen Zitronenkeksen und bin gespannt wie sie dir schmecken.
Bis bald
Tobias
Andrea meint
Hallo Tobias,
ich habe gerade Zitronenkekse nach Deinem Rezept gebacken. Tapfer, bei dieser Hitze den Backofen anzuschalten, nicht wahr?
Aber es hat sich ja sooo gelohnt, diese kleine Leckerei ist leicht zu machen und super lecker – Danke für das Rezept!
Schade finde ich allerdings, dass Du “ süßen Schnee“ verwendest.
Das sieht hübsch aus, unbestritten, enthalt aber Palmöl – und das wollen wir doch wirklich alle nicht!!!
Dann doch lieber Puderzucker, immer schön dosiert und nicht zu lange im Voraus.
Viele Sommergrüße,
Andrea
Kuchenbäcker meint
Liebe Andrea,
vielen Dank für dein liebes Feedback. Ich freue mich sehr darüber.
Natürlich kannst du Puderzucker nehmen, das mit dem süßen Schnee ist ein Tipp, wenn man die Kekse länger lagern möchte. Wie Du stehe ich Palmöl auch skeptisch gegenüber und achte auf nachhaltige Quellen.
Herzliche Grüße
Tobias
Kirsten meint
Mir ging es wie Dir! Ich hatte mich immer jedes Jahr gefreut, wenn es die beim A*** einmal gab und auf Vorrat gekauft … Und auch gedacht: „Kann doch nicht sein, dass es dafür nirgends ein Rezept gibt ..“. Eigentlich einfach die Idee – danke!!
Wir haben gar keinen Puderzucker darüber gestreut, war auch lecker und etwas säuerlicher -genau richtig. Der Puderzucker ist mehr etwas für die Optik.
Herzliche Grüße aus Thüringen, Kirsten
Veronika Roehder meint
Hallo Tobias,
Das Rezept ist gut, kommt den Dingern aus dem Aldi sehr sehr nah. In Italien kann niemand was mit dem Namen Limonaie anfangen, die entsprechenden Kekse heißen dort Citronelli. Sie sind meist ein wenig anders geformt, eher rund oder Eiförmig statt so spitz. Das Rezept ist im Großen und Ganzen so wie deins, mit individuellen Abänderungen.
LG
Veronika
Kuchenbäcker meint
Hallo Veronika,
vielen Dank für die Aufklärung. Ich hatte es schon vermutet. 🙂
Liebe Grüße
Tobias