So, Heiligabend wird also die 15 Grad Marke geknackt. Sekunde, ich hol mal eben die T-Shirts aus dem Schrank.
Hat man da überhaupt Lust auf Glühwein? Ich war diesen Advent sage und schreibe nur ein einziges Mal auf dem Weihnachtsmarkt und das auch nur, weil ich gebrannte Mandeln brauchte und zu lustlos, um sie selbst zu machen. Ganz ehrlich? Ich hatte keine Lust die Pfanne zu spülen. Also hinterher. Karamellisierter Zucker ist manchmal ein ganz schöner Idiot. Das A-Wort spare ich mir mal.
Achja und um Christiane, alias Schabakery den Offenbacher Weihnachtsmarkt zu zeigen. Den gigantisch großen Weihnachtsmarkt der Weltstadt Offenbach. Ok, gigantisch groß ist geringfügig übertrieben. Weltstadt stimmt. Aber das erzähle ich Euch ein anderes Mal. Jedenfalls trinke ich auf dem Weihnachtsmarkt grundsätzlich keinen Glühwein (mehr), nachdem ich mich vor vielen vielen Jahren mal so mit dem billigen Gesöff abgeschossen habe, dass ich nicht mehr wusste wie ich nach Hause kam. Bei mir kommt also nur ein guter Glühwein in die Tasse. Selbstgemacht im Idealfall.
Was den Deutschen der Glühwein, ist den Dänen oder Schweden oder Norwegern der Gløgg. Mir persönlich schmeckt der Gløgg viel besser als der Glühwein, den wir hierzulande so kennen, denn neben den weihnachtlichen Gewürzen wird die skandinavische Version noch mit gehackten Mandeln und Rosinen verfeinert. Ich nehme am liebsten Rosinen und keine Korinthen. Dieses Jahr war es gar nicht so einfach Rosinen zu finden. Gabs da irgendwie ne schlechte Ernte? Und die Schrumpeltrauben waren dieses Jahr gefühlt auch um einiges teurer als vergangenes. Wie dem auch sei, klassische Rosinen schmecken mir besser, auch wenn ich jetzt nicht unbedingt ein Rosinen-Fan bin. Wo immer sie nicht zwingend nötig sind, wie zum Beispiel in diesem Rezept, lasse ich sie auch gern mal ganz weg.
Das Rezept stammt aus dem dänischen Nationalpark Thy, wo er gerne in der Adventszeit zum Abend nach der Arbeit getrunken wird. Eine Wohltat, denn normalerweise ist es zu dieser Jahreszeit (dieses Jahr nicht, welch Wunder) dort klirrend kalt.
Für etwa einen Liter Gløgg „Thy Style“ braucht Ihr:
1 Flasche Rotwein (750ml)
1 Bio-Zitrone (ein Teil der Schale)
3 Kardamomkapseln
3 Nelken
1 Stück frischen Ingwer (in Größe einer Fingerkuppe)
1 Zimtstange
50g Rosinen
50g gehackte Mandeln
150ml Portwein
- Zunächst messt Ihr etwa 150ml des Rotweins ab und gebt die abgenommene Menge in einen Topf. Ich habe einen Cabernet Sauvignon genommen.
- Schneidet mit einem Sparschäler 3 dünne Streifen von der Zitronenschale ab. Achtet darauf, dass ihr nicht zuviel von der weißen Schicht zwischen Schale und Fruchtfleisch erwischt, denn diese schmeckt bitter.
- Schält den frischen Ingwer und gebt ihn zusammen mit der Zitronenschale, den Kardamomkapseln, den Nelken und der Zimtstange in den Topf mit dem Rotwein.
- Erhitzt die 150ml Rotwein mit den Gewürzen bis kurz vor den Siedepunkt. Kurz bevor der Wein kocht, zieht Ihr ihn vom Herd und lasst ihn etwa 10 bis 15 Minuten ziehen.
- Gießt den so gewürzten Wein durch ein Tuch.
- Den so erhaltenen Sud gebt Ihr nun zusammen mit dem restlichen Rotwein, den gehackten Mandeln und den Rosinen in einen genügend großen Topf und erwärmt das Ganze.
- Kurz bevor der Gløgg beginnt zu kochen zieht Ihr ihn von der Kochstelle und gebt die 150ml Portwein hinzu.
- In Gläser füllen. Nicht vergessen von den Rosinen und Mandelstückchen auch etwas in die Gläser zu geben. Fertig.
Ich hoffe, Ihr habt alle Weihnachtserledigungen erledigt und müsst Euch morgen nicht in Getümmel stürzen. Ich hab glücklicherweise alles beisammen und brauche bis auf einen Liter Milch nichts mehr. Und da wir die Feiertage bei der Familie feiern, muss auch sonst nichts besorgt werden, was nicht schon eingekauft wäre. Phew. Also ist morgen entspannen angesagt.
Ich wünsche Euch einen entspannten Vorweihnachtstag. Müsst Ihr morgen nochmal losziehen? Was müsst Ihr noch besorgen?
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