Heute habe ich einen ganz besonderen Gast eingeladen. Verena, staatlich anerkannte Diätassistentin und studierte Oecotrophologin, arbeitet für eine der leckersten PR Agenturen des Landes. Ich freue mich sehr, eine Spezialistin in Sachen Food und Ernährung an meiner virtuellen Kaffeetafel begrüßen zu können und bin gespannt, was Ihr zu dieser Kreation sagt. Ich bin begeistert! #TEAMVERENA (Kleiner Insider…. )
Der Kuchen, der eigentlich ein Salat ist
Hallo, ich heiße Verena und habe den besten Job der Welt – ich werde für das Lesen von Foodblogs bezahlt. Toll, oder? Okay, natürlich lese ich nicht den ganzen Tag nur Foodblogs, ich schreibe auch Pressemitteilungen über Lebensmittel oder Getränke, führe Gespräche mit Journalisten oder organisiere Events – kurzum: Ich arbeite in der Food-PR und dadurch habe ich auch den lieben Kuchenbäcker Tobi kennengelernt. Das war schon ein kleiner Fangirl-Moment, mein backendes Idol „in echt“ kennenlernen zu dürfen. Aber zurück zum Job – dass ich mich den ganzen Tag mit Essen beschäftige, ist kein Zufall. Ich bin staatlich anerkannte Diätassistentin und habe Oecotrophologie studiert. Trotz oder gerade wegen meines Berufs esse ich sehr gerne Kuchen, übertrieben gerne. Kuchen hat halt immer so etwas Feierliches an sich, er sieht hübsch aus und steht für mich einfach für Genuss. Während ich auf einer Zuckergusswolke schwebe, zieht mein Oecotrophologen-Hirn mich auf den Boden der Nährwerte zurück. Ich weiß gar nicht, was es von mir möchte, denn der heutige Kuchen ist eigentlich ein Salat, so gesund sind seine Zutaten.
Schauen wir uns doch mal den Boden an, ich meine ganz genau, also besser gesagt: mikroskopisch genau. Na, habt ihr die Auberginen entdeckt? Sie fungieren in diesem Rezept als gesunder Füllstoff und sorgen dafür, dass der Kuchen nicht so trocken wird. Das dicke Gemüse, das auch Eierfrucht genannt wird, kommt mit sehr schlanken Nährwerten daher. 100 Gramm enthalten gerade einmal 17 Kilokalorien und liefern knapp drei Gramm Ballaststoffe. Ballaststoffe sind unverdauliche Nahrungsbestandteile, die aufquellen und damit die Viskosität der Speisen erhöhen; sie machen satt und sorgen für eine gute Verdauung. Eine wahre Ballaststoffbombe ist auch die Weizenkleie, die ebenfalls im Boden steckt. Dadurch wird der Kuchen zu einem richtigen Sattmacher, und lästiger Heißhunger bleibt nach seinem Verzehr aus. Er enthält (fast) keinen Zucker, was in Kombination mit Ballaststoffen unseren Blutzuckerspiegel konstant und unsere Gelüste im Zaum hält.
Das Bisschen Süße versteckt sich im Honig und in ein wenig Schokolade, die den Teig schön aromatisch machen, da sie im Gegensatz zu purem Zucker einen eigenen Geschmack mitbringen. Meistens kommt man mit viel weniger Zucker oder Süßungsmittel aus, als man zunächst annimmt. Ich probiere immer zwischendurch, wann es gut schmeckt. Ein Trick, um einen Kuchen gesünder zu machen, ist natürlich, ganz viel Obst zu verbacken. In diesem Fall versteckt es sich in der Creme: Dunkle Beeren enthalten wertvolle Antioxidantien, das sind Schutzpatrone für unsere Zellen. Sie liefern auch wieder Ballaststoffe und machen die Creme frisch und fruchtig. Apropos Creme: Die besteht aus Magerquark, aus jeder Menge Magerquark. Zunächst kommt dieser ja ein wenig steif daher, doch mit wenigen Millilitern Mineralwasser mit Kohlensäure steht er seinen sahnigen Vorbildern in nichts nach. Zudem liefert er wertvolles Eiweiß, was auch wieder sättigt und über das sich besonders unsere Muskeln freuen. Das liefern natürlich auch die Eier, die im Boden verarbeitet sind (bitte Bio-Eier kaufen). Außerdem können sie ernährungstechnisch mit den fettlöslichen Vitaminen A, E und D und der lebensnotwendigen Aminosäure Cholin punkten, die für unser Nervensystem bedeutend ist.
Für einen kleinen Crunch-Effekt sorgen gemahlene Mandeln im Boden, die nicht nur etwas zur Süße, sondern mit viel Calcium auch zur Knochengesundheit beitragen. Auf so einen gesunden Kuchen passen natürlich keine Zuckerperlen – wo kämen wir denn da hin?! Die gelben Herzen sind aus Fruchtleder, das in diesem Fall nur aus den pürierten Fruchtstücken einer Mango besteht, die dünn auf ein Backbleck aufgetragen und bei 40 °C für 2 bis 3 Stunden im Backofen getrocknet wurden.
- Für den Boden:[br]
- 2 Auberginen (ca. 400 g)
- 100 g Bitterschokolade
- 3 EL Olivenöl
- 5 Eier
- 1 Prise Salz
- 3 EL flüssiger Honig
- 200 g gemahlene Mandeln
- 50 g Weizenkleie
- 1 TL Backpulver
- Für die Füllung:[br]
- 400 g gemischte Beeren z.B. Himbeeren und Blaubeeren
- 2 Limetten
- 1,25 kg Magerquark
- 50–100 ml Mineralwasser mit Kohlensäure
- 1–2 EL flüssiger Honig
- Auberginen waschen, Strunk abschneiden, Aubergine halbieren und in Alufolie wickeln. Im Backofen bei ca. 160 °C Umluft in ca. 35 Minuten weich backen.
- Schokolade im Wasserbad schmelzen und mit dem Öl verrühren.
- Eier trennen. Eiweiß mit der Prise Salz steif schlagen. Eigelb und Honig mit der etwas abgekühlten Schoko-Öl-Masse verrühren.
- Mandeln, Weizenkleie und Backpulver vermengen und den Eischnee vorsichtig unterziehen.
- Die gebackenen Auberginen mit Schale in einem Standmixer cremig pürieren und anschließend zusammen mit dem Schokomix unter die Eischneemasse ziehen.
- Teig in eine gefettete und mit Backpapier ausgelegte Springform (Durchmesser 24 cm) geben und im vorgeheizten Backofen 45 bis 50 Minuten backen.
- In der Zwischenzeit die Füllung zubereiten: Beeren waschen und verlesen bzw. auftauen. Limetten auspressen. Quark mit Mineralwasser, Limettensaft und Honig glatt rühren und die Beeren vorsichtig unterheben. Füllung kalt stellen.
- Nach angegebener Backzeit und erfolgreicher Stäbchenprobe den Boden erkalten lassen und anschließend einmal waagerecht durchschneiden. Die Creme zwischen den Hälften und auf der oberen verteilen.
- Kuchen ca. 2 Stunden kühl lagern und nach Belieben mit Obst oder Fruchtlederstücken garnieren.
- Mit einem Lächeln servieren und mit Genuss verschmausen.
Viele Grüße aus München,
Verena Liebe Verena,
Vielen Dank für diesen tollen Gastartikel. Ich hab mich sehr gerfreut und freue mich immer wieder über solch herausragende Beiträge von Dir. Bis bald, Tobi
Anita meint
Juchuh Verena! Wow, der Kuchen sieht super aus und mit Aubergine? Was für eine tolle Idee. Hach, damit dürftest Du auch sehr gern mal bei mir zu Besuch sein.
Tobi, einen tollen Gast hast Du Dir da eingeladen, das Rezept finde ich fabelhaft.
Viele liebe Grüße
Anita
Kuchenbäcker meint
Huhu Anita,
Ja, ich freu mich auch wie Bolle, das Verena heute zu Gast ist und sie hat wirklich eine grandiose Schlemmerei mitgebracht. #teamverena
Süße Grüße,
Tobi
Maria Potthoff meint
Auberginen im Kuchen? Das habe ich ja noch nie gehört, kenne nur Zucchini und Möhren. Aber klingt total gut, ich denke der wird auch mal auf unserem Kuchentisch landen 🙂 Danke für die tolle Inspiration! Liebe Grüße aus Passeier 🙂
Theresa meint
Das ist mal ein sehr interessantes Rezept! Kuchen mit Aubergine- das ist ja echt mal was ganz anderes. Eine tolle Idee, ich bin sehr gespannt ob es schmeckt und werde das Rezept mal nachbacken. Schöner Blog!
Liebe Grüße,
Theresa
Lisha von Mainbacken.com meint
Liebe Verena,
wie schön, dass du hier einen Gastbeitrag hast – war sehr lustig zu lesen und dein Job klingt in der Tat sehr erstrebenswert :-). Die Kombination von Kuchenliebhaberin und Oecotrophologin ist klasse – passt sehr gut (und dann auch irgendwie wieder gar nicht). War auf jeden Fall eine würdige Vertretung für den Kuchenbäcker als Gastbeitrag. Würde mich freuen, nochmal was von dir zu lesen.
Liebe Grüße
-Lisha von MainBacken.com
Verena meint
Liebe Lisha,
vielen Dank für Kommentar. habe mich sehr darüber gefreut. Es geht ja immer um die Balance 😉
Ich würde mich auch freuen, wenn ich hier mal wider zu Gast sein dürfte.
Liebe Grüße aus München
Verena