Über drei Wochen war es still beim Kuchenbäcker. Zumindest hier auf dem Blog. Und ich muss gestehen, so langsam hab ich das Schreiben schon vermisst. Auch wenn ich es manchmal auch genossen habe, nicht unter Zugzwang zu stehen, dass sonntags ein neuer Blogpost online gehen muss. Und der montägliche Tassenkuchen blieb in der Zeit auch auf der Strecke.
In den drei Wochen hab ich eine ganz schöne Nord-Süd Tour zurückgelegt. Mein Neffe feierte seine Konfirmation und da ist es wohl selbstverständlich, dass sein Lieblingsonkel nach Dänemark fährt, um dabei zu sein. Lieblingsonkel? Nun, er würde jetzt sagen: „Du bist doch mein einziger Onkel.“ Nun, das eine schließt das andere ja nicht aus oder? Hehe…
Abgesehen davon habe ich für die geladenen Gäste auch gebacken. Unter anderem gab es kanadischen Karottenkuchen und den verboten guten royalen Schokoladenkuchen. Und Himbeerschnitten, denn die hat sich sein kleiner Bruder gewünscht. Und da ich bekanntermaßen nicht allzuoft bei „meinen Jungs“ sein kann, hab ich die natürlich auch gebacken. So, mein Neffe wurde nun also konfirmiert. Irgendwie unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. Jetzt ist mein kleiner Lenny schon ein Teenager und es dauert nicht mehr lang, bis er mich längentechnisch eingeholt hat. Daran merkt man wohl, dass man älter wird. Einem selbst fällt das irgendwie kaum auf. Abgesehen davon, dass sich die Haare lichten, bin ich faltentechnisch bislang noch ganz gut weggekommen. An den Kids sieht man aber doch, dass die Zeit rast, wenn ich bedenke, dass ich den kleinen Mann gefühlt vor kurzen noch durch die Gegend getragen habe.
Danach ging es dann nahtlos weiter nach NRW, wo ich einer wundervollen Hochzeit zweier toller Menschen beiwohnen durfte. Der Fressmarathon von Dänemark wurde dort direkt fortgesetzt.
Vergangenes Wochenende hat es mich dann nach Salzburg verschlagen, wo das erste „Salt and the City“-Bloggercamp stattfand. Den Aufenthalt dort habe ich natürlich auch genutzt, um mir Mozarts Geburtstadt etwas näher anzuschauen. Auf dem Teller landeten Salzburger Nockerln, Marillenknödel, Sachertorte und jede Menge Eis.
Wobei wir auch schon beim Thema wären. Schon im letzten Jahr wollte ich unbedingt Eis selber machen. Ich hatte es mir fest vorgenommen aber dann war der Sommer irgendwie schon wieder vorbei und dann habe ich das ganze Unterfangen auf dieses Jahr vertagt. Abgesehen davon fehlte mir auch eine Eismaschine. Oder sagen wir, eine gescheite. Ich hatte mir so ein günstiges Ding mit Kühlakku gekauft. Diese Teile, die man 12 Stunden ins Eisfach legen muss, bevor man sich sein Eis zubereiten kann. Jaja, 12 Stunden. Selbst nach 24 Stunden hatte das Eis nicht die Konsistenz, die es für meinen Geschmack hätte haben dürfen. Und große Eismaschinen kosten ein halbes Vermögen, dachte ich.
Dann fiel mir die Unold Gusto* ins Auge. Eine Eismaschine mit Kompressor. Ohne lästiges und langes vorkühlen. Eis auf Knopfdruck sozusagen. Unold ist mir schon lange ein Begriff, denn wir hatten schon früh einen dieser Brotbackautomaten, die in den Neunzigern in Mode kamen. Und dieser war eben auch von Unold. Ich habe im Internet recherchiert und Testberichte gelesen und dann war klar, dass es eine Unold Eismaschine sein soll. Für unter 300 Euro ist sie im Vergleich zu anderen Maschinen auch ein echter Schnapper, denn für eine Gastro-Eismaschine zahlt man ein Vielfaches davon. Und die Bewertungen haben einfach überzeugt.
Außerdem ist das Gerät ein echter Hingucker. Edelstahl in Kombination mit Klavierlack-Optik. Ein Träumchen. Kaum ausgepackt, hat sie direkt einen festen Platz in der Küche gefunden. Und seither läuft sie mehrmals in der Woche, denn das Eis überlebt nicht wirklich lange.
Doch welches Eis mache ich als erstes? Ha! Ein grünes Spargel Eis. Ok, das fertige Eis ist wenig grün. Das liegt einfach daran, dass der Anteil an Sahne viel höher ist als, der des Spargels. Man hätte natürlich mit grüner Lebensmittelfarbe nachhelfen können, aber darauf habe ich verzichtet.
Wie ich darauf kam und warum ich so wild auf Eis bin, werde ich Euch ein anderes Mal erzählen. Jetzt gibt es erstmal EIS.
Für diese zugegeben etwas ausgefallene Eisvariation braucht Ihr:
90g grüne Spargelspitzen
65ml Milch
5 Eigelb
150g Zucker
500ml Sahne
1. Gebt die Spargelspitzen in einen Topf. Gießt soviel Wasser dazu, dass die Spargelspitzen bedeckt sind und kocht sie bei mittlerer Hitze bis sie weich sind.
2. Gießt das Wasser ab und pürriert die weichen Spargelspitzen mit 65ml Milch.
3. Passiert die pürrierten Spargelspitzen durch ein feines Sieb.
4. Rührt die Eigelbe mit dem Zucker unter die Sahne und erhitzt die Ei-Sahne über dem Wasserbad unter ständigem Umrühren, bis sie dickflüssig wird. Es ist wirklich wichtig, dass Ihr nicht aufhört zu rühren, da sich sonst Klümpchen bilden können. Die Temperatur der Sahne sollte 80-85 Grad auch nicht überschreiten, sonst stockt das Eigelb. Es dauert eine ganze Zeit, bis aus der Sahne eine Creme wird, also habt etwas Geduld.
5. Mischt nun den passierten Spargel unter die Sahnecreme.
6. Füllt die Eis-Grundmasse in eine verschließbare Kunststoffdose und lasst sie abkühlen. Gebt sie am besten über Nacht in den Kühlschrank. Je kühler die Masse ist, wenn sie in die Eismaschine gefüllt wird, desto schneller ist das Eis fertig. Ich benutze dafür immer meine Lock&Lock Dosen*. Sie lassen sich luftdicht verschließen und 1 Liter Volumen ist optimal für die Menge Eis.
7. Die Masse sollte durchkühlen, weil die Grundmasse noch anzieht. So wird das Eis später auch schön cremig. Wenn die Masse kalt ist, rührt Ihr sie noch einmal kurz durch und füllt sie in die Eismaschine. Nach 20-30 Minuten habt Ihr cremiges Eis vom grünen Spargel. Ich habe nun schon zehn verschiedene Eissorten gemacht, die ich Euch diesen Sommer präsentieren möchte und ich muss sagen, von Mal zu Mal liebe ich diese Maschine mehr. Deshalb erzähle ich Euch einfach noch ein bisschen darüber.
Zunächt einmal sollte man sich nicht wundern, dass die Gusto Eismaschine keinen Ein-/Aus-Schalter hat. Wenn man den Stecker in die Steckdose steckt, ist sie direkt im Standby Modus. Man kann zwischen drei Modi wählen. Frieren, Rühren und Frieren oder nur Rühren. Ich verwende verständlicherweise die zweite Funktion, denn ich will ja cremiges Eis. Man kann sie aber auch dazu nutzen, nach dem Rühr-Gefriervorgang das Eis nachzufrieren. Das sollte man eh, ich fülle das Eis aber wieder in die Lock&Lock Dose und gebe es direkt ins Gefrierfach.
Aber weiter mit der Eisherstellung. Drückt man auf die Starttaste ist bereits ein Timer von einer Stunde voreingestellt. Ich muss aber mit Begeisterung sagen, dass keines der Eise länger als 20 – 30 Minuten in der Maschine war. Die Maschine stoppt den Rührvorgang, wenn das Eis fertig ist. Vermutlich, weil der Widerstand dann zu groß ist und die Rührschaufel nicht mehr durch die Masse geht. Was mir an der Maschine ebenfalls sehr gut gefällt ist der große Behälter mit 2 Liter Volumen. Da man die Eisbehälter höchtens zu dreiviertel füllen soll, weil sich das Eis bei der Herstellung noch ausdehnt, ist die Größe perfekt. So komme ich auf etwas über einen Liter. Perfekt, denn die Menge reicht, um Gäste zu verköstigen aber auch um es allein zu vertilgen. Und frisches Eis ist ja im Handumdrehen fertig, so dass man gar nicht Unmengen auf Vorrat produzieren muss. Könnte man aber wenn man will, die Eismaschine ist für den Dauerbetrieb geeignet. Das ist bei Haushaltsgeräten heutzutage ja keine Selbstverständlichkeit.
Die Gusto Eismaschine ist super einfach zu säubern. Man nimmt den Eisbehälter aus der Maschine und wäscht ihn einfach aus. Das einzige worauf man achten muss, dass man den Behälter nicht unter Wasser taucht. Ich vermute, dass kein Wasser in Hohlräume kommen soll, welches beim Eismachen nicht in die Maschine laufen darf. Ich fülle den Behälter einfach mit Spülwasser, putze Ihn mit dem Schwamm aus und trockne ihn dann einfach ab. Bevor ich ihn wieder in die Maschine setze, lasse ich ihn an der Luft komplett abtrocknen. Was mich oftmals vor Küchenmaschinen zurückschrecken lässt, ist eben genau die Reinigung. Komplizierte Reinigungsprozesse sind mir einfach schon zu viel und so sehe ich oftmals vor der Benutzung ab, weil ich wenig Lust auf die Putzarie habe. Hier geht es flott und so macht die Eisherstellung gleich doppelt soviel Spaß.
Wer auf der Suche nach einer guten Eismaschine ist, dem kann ich die Gusto von Unold nur wärmstens empfehlen. Ich gebe sie nicht mehr her. Da es heute schnell gehen musste, zeig ich Euch die Bilder von der Eismaschine ein anderes Mal. Versprochen!
So kann man sich den Sommer doch schmecken lassen. Ich bin gespannt wie es Euch schmeckt. Viel Spaß beim Nachmachen.
Emma meint
Ich musste gerade grinsen, als ich Unold und Gusto gelesen habe. Welcher Blogger hat die Maschine nicht?! Ich übrigens auch.
Dein Eis hört sich superinteressant an. Muss ich mal ausprobieren. Und ich bin auf deine anderen Sorten gespannt.
Liebe Grüße,
Emma
Kuchenbäcker meint
Hallo Emma,
Ich bin gespannt, wie es Dir schmeckt.
Süße Grüße,
Tobi