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Was habt Ihr als erstes gedacht, als Ihr den Titel des heutigen Beitrages gelesen habt? „Jetzt dreht er völlig ab“, vielleicht? Nein nein. Keine Sorge.
Ich glaube ja, dass Kartoffel Guglhupf für uns nur etwas absurd klingt, weil für die meisten von uns die Kartoffel und alles, was man aus ihr zubereiten kann, eine typische Sättigungsbeilage ist. Ein guter Grund mehr, einmal zu zeigen, was man aus Kartoffeln noch so machen kann. Denn sie kann durchaus auch süß, wie ich Euch heute zeigen möchte. Die aktuelle Kalenderwoche steht ganz im Zeichen der Kartoffel. Denn sie wurde von Burgis zur #Kartoffelwoche erkoren. Das Familienunternehmen, dass für seine Kartoffelspezialitäten bekannt ist, hat fünf Foodblogger gebeten, ein Rezept zu kreieren. Nachdem Mia, die Küchenchaotin den Anfang gemacht hat mit schnellen Spinatködeln mitPilzen in Rahmsoße haben es Ihr Denise von Foodlovin, Annalena von Nummer Fünfzehn und Anita von Olles Himmelsglitzerdings gleichgetan. Mit Reiberdatschi, Powidltascherl und Knödelpizza in drei Varianten. Den Abschluss darf ich machen, als Hahn im Korb zwischen vier so charmanten Bloggerkolleginnen. Denise hat mit ihren süßen Kartoffeltaschen schon vorgelegt und ich sorge nun mit meinem süßen Guglhupf für die Leckerei zum Nachmittagskaffee.
Zu Anfang dachte ich, ähnlich wie Denise, an Kartoffeltaschen oder süß gefüllte Knödel. Dann wollte ich aber doch einmal was ganz anderes wagen. Ich muss sagen, ich war selbst ein wenig überrascht, wie lecker der Teig schmeckte. Ich musste mich ordentlich zurückhalten, denn beinahe hätte ich den Teig so aus der Schüssel verspeist. Der fertige Gugl ist locker fluffig und ist mal etwas anderes, als die normalen Kuchen, die sonst auf der nachmittäglichen Tafel stehen. Weniger süß und auch ein bisschen fruchtig durch Zugabe der Rosinen. Gut, wer mich kennt, weiß, dass ich eigentlich nicht so der große Rosinen-Fan bin, in diesem Napfkuchen machen sie sich erstaunlich gut und stören überhaupt nicht. Sie sind sozusagen das Pendant zum herzhaften Knödelteig, der hier verarbeitet wurde. Wenn ich dieses Backwerk so anschaue, dann finde ich mich in Gedanken wieder in einem Bauernhaus irgendwann Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Alle sitzen beisammen. Der Hausherr, die drei Kinder, die Magd und natürlich auch der Knecht.
Vielleicht hat auch die gute Alma aus Lönneberga genau so einen Kuchen gebacken und sonntags nach dem Gang in die Kirche serviert. Vielleicht war es auch eben dieser Kuchen, den Alma für Frau Petrell gebacken hat. Für sie hatte sie ja auch immer den Kirschwein angesetzt. Ja, wenn ich diesen Guglhupf so ansehe und in ein großes Stück, welches ich neben mir auf dem Teller liegen habe, hineinbeiße, dann träume ich mich ins Lönneberga der 20er Jahre. Wie herrlich muss es dort wohl gewesen sein? Michel und ich hätten ganz bestimmt den ein oder anderen Schabernack getrieben. Und nur zu gerne hätte ich mit ihm im Tischlerschuppen gehockt und Holzmännchen geschnitzt. Als Kind hab ich tatsächlich davon geträumt. Mein Opa hat mir damals sein altes Taschenmesser geschenkt. Ganz ehrlich? Holzmännchen wurden es nie, höchstens angeschabte Stöcke. Ok, Stöckchen.
Hach, es geht doch nichts über die Träume, die man als junger Stöpke so hat. Der Michel. Mit dem konnte ich mich identifizieren, auch wenn ich, anders als er, ein sehr braves Kind war und meistens auch gehorcht habe. Ja, ich war ein artiges Kind. Ganz gewiss. Den ein oder anderen Ausrutscher hat sicher jeder einmal, aber im großen und ganzen können sich meine Eltern, glaube ich nicht beschweren.
Die letzten übrig gebliebenen Krümel auf dem Kuchenteller erinnern mich daran, dass ich Euch das Rezept noch verraten muss.
Für eine Guglhupfform braucht Ihr:
100g Butter
175g Zucker
1 Ei Größe M
1 Prise Salz
1/2 Zitronen (Abrieb und Saft)
1 Päckchen Vanillesoßenpulver (zum Kochen)
125 ml Milch
200g Burgis Kloßteig seiden
250g Mehl
1 Päckchen Backpulver
125g Rosinen
etwas Butter zum Bestreichen
Puderzucker zum Bestreuen
- Gebt die Butter zusammen mit Zucker, Ei, Salz, Zitronensaft und Zitronenabrieb der halben Zitrone in eine Schüssel und schlagt sie mit den Rührstäben des Handmixers oder der Küchenmaschine schaumig auf.
- Rührt das Vanillesoßen Pulver mit der Milch an.
- Mischt das Mehl mit dem Backpulver und siebt es zu der schaumig aufgeschlagenen Butter.
- Gebt die in Milch aufgelöste Vanillesoße und den Knödelteig dazu.
- Rühr alles kurz durch bis sich die Zutaten alle gerade eben miteinander verbunden haben.
- Fettet eine Guglhupf Form und gebt den Teig hinen.
- Im vorgeheizten Backofen backt der Kuchen bei 175 Grad Ober-/Unterhitze für etwa 60 Minuten
- Lasst den Kuchen in der Form abkühlen und stürzt ihn dann auf eine Kuchenplatte.
- Mit flüssiger Butter bestreichen und mit Puderzucker bestäuben.
Der Kuchen ist super saftig, wie man sicher unschwer erkennen kann. Auf dem Bild ist er noch warm weil ich so ungeduldig war und nicht warten konnte. Er zergeht quasi auf der Zunge. Ich empfehle allerdings ihn ganz auskühlen zu lassen. Dann lässt er sich besser schneiden.
Am besten schmeckt der Kartoffel Guglhupf frisch, sprich am gleichen Tag an dem Ihr ihn gebacken habt. Es lebe die #Kartoffelwoche. Schaut unbedingt auch bei den anderen Bloggern (s.o.) vorbei.
Und nun bin ich ganz gespannt, was Ihr zu meiner Kartoffel Kreation sagt.
Jasmin meint
Lieber Tobias,
zugegeben: auf die Idee, mit Kartoffeln einen Guglhupf zu backen, wäre ich wohl zunächst auch nicht gekommen. Der sieht aber sowas von unglaublich lecker aus, dass ich mich wohl nun wirklich mal mit den süßen Variationen der Kartoffel beschäftigen muss. Ein ganz tolles Rezept!
Ideal wäre es nun natürlich noch, wenn ich ein Stück zu meinem Morgenkaffee haben könnte 😀
Viele Grüße an Dich und ein schönes Wochenende,
Jasmin
Kuchenbäcker meint
Hallo Jasmin,
Freut mich, dass Dir der Kuchen gefällt. Und noch toller, dass ich Dich inspirieren konnte, dich mal mit süßen Varianten der Kartoffel zu beschäftigen.
Süße Grüße,
Tobi