Ich muss verrückt sein! Wer zwischen den Jahren der Meinung ist, er könnte mal eben kurz in ein schwedisches Möbelhaus fahren um schnell zwei Regale zu kaufen, kann einfach nur verrückt sein. Zugegeben habe ich aber auch nicht daran gedacht, dass dort irgendwie die Hölle los sein könnte. Wer würde aber auch vermuten, dass die Leute ihr Weihnachtsgeld beim Schweden ausgeben würden. Nun ja, für die Zukunft weiß ich Bescheid.
Während ich mich so von Menschenmassen durch die Ausstellung schieben ließ, fiel mir dieses Sofa auf. So ein schickes mit Recamiere. Kann man sogar in ein 140cm breites Gästebett umwandeln. Sowas brauch ich, dachte ich. Aber nicht heute. Einfach nur raus hier.
Kennt Ihr das? Wenn Ihr beim Schweden seid, dann müsst Ihr einfach einen Hot Dog essen? Oder Kötbullar mit Pommes, Soße und Preisselbeeren? Fleisch und Preisselbeeren sind eine grandiose Kombi. Nicht nur zu Fleischbällchen, auch zu Wild total lecker. Doch Preisselbeeren, die man zufällig auch gleich beim Schweden kaufen kann, machen sich auch ganz hervorragend in einem Tassenkuchen. Den Geschmack von Fleischbällchen noch auf der Zunge, habe ich beim Rausgehen noch ein Gläschen mit eingemachten Preisselbeeren mitgenommen.
Doch bevor ich daraus einen Tassenkuchen gemacht habe, fuhr ich vergangene Woche nochmal in dieses besagte Möbelhaus, um die Couch zu holen, die ja unbedingt in mein Wohnzimmer einziehen sollte. Normalerweise ist der Schwede nur gefährlich, weil man Unmengen an Kleinzeug kauft, das man eigentlich nicht braucht. Diesmal war es aber noch fataler. Zu der Couch in edlem Dunkelgrau, landeten noch ein neues Nachtschränkchen, eine Matratze aus Memoryschaum und zwei neue Lattenroste auf dem Wagen. Wobei ich ja gelernt habe, dass es sich dabei gar nicht um Lattenroste handelt, sondern um Federholzrahmen. Früher sagte man Lattenrost. Wie auch immer. Jetzt wohl nicht mehr.
Als hätte ich es gewusst, habe ich intuitiv beschlossen, mir Matratze und Latten….., ähm, Federholzrahmen zwei Tage später liefern zu lassen. Leute, ich war wirklich froh, denn was folgte war eine halbe Katastrophe. Wie schon die Woche zuvor, hätte ich nie damit gerechnet, dass beim Schweden der Bär tanzt, als ich gegen kurz nach 17 Uhr dort ankam. Um zehn vor neun stand ich dann an der Kasse. Schock! Wo war denn die Zeit hin? Ok, ich habe gefühlt auf jeder Matratze im Showroom mindestens zehn Minuten gelegen. Man muss ja sehen, womit, bzw. worauf man sich am besten bettet. Und die freundliche Verkäuferin war nicht nur unheimlich geduldig, sondern hat mich auch super kompetent und, was keine Selbstverständlichkeit ist, EHRLICH beraten.
Nun, es war also nun etwa zehn vor neun. Um neun schließt das Möbelhaus. Ebenso wie die Warenausgabe. Und dort musste ich meine neue Couch verpackt in drei riesengroßen Kartons ja nach dem Bezahlvorgang noch abholen. Und? Jetzt streikt auf einmal die Kasse und macht erschreckende Piepsgeräusche, wenn ich versuche den Barcode auf dem Bestellzettel für die Couch zu scannen. Nachdem ich es dreimal versuchte und sich sogar die nette Dama an der Kassenaufsicht sich einige Male vergeblich mit der zickenden Kasse abmühte, hat sie mir zum Glück einen neuen Auftrag mit neuem Barcode ausgedruckt. Und dann ging es.
Nun, kurz vor neun stürmte ich also in die Warenausgabe. Geplagt von einem schlechten Gewissen, dass die Mitarbeiter wegen mir und der neuen Couch, die ich doch soooooo gerne und unbedingt Mittwoch abend noch haben wollte, Überstunden machen muss. Sie nahm es wohl gelassen, so dass ich mich nicht ganz so schlecht fühlen musste. Doch dann kann der nächste Schocker. Nach dem Kassenintermezzo kamen diese drei Couch Pakete auf so ein Holzpalettentransportier-Ding daher. Ich habe ja nun wirklich kein kleines Auto und bisher habe ich darin auch alles untergebracht, aber……. Nun, als ich dieses Palettengerät ohne größere Mißgeschickte zum Auto verfrachtet hatte und den Kofferraum öffnete, beschlich mich zum ersten Mal das leise Gefühl, dass diese drei Pakete wohl nicht ins Auto passen würden.
Ich habe diese drei gigantischen Pakete sage und schreibe vier oder fünf Mal ein und wieder ausgeladen, bis sie halbwegs irgendwie mit Ach und Krach in mein Schlachtschiff passten. Und ich sollte dazu sagen, dass ich die Rücksitze vorsorglich schon daheim in der Garage zurückgelassen hatte. Mein größtes Glück war obendrein, dass ich vom Umzug noch diese Gummibänder mit Haken im Handschuhfach hatte. Wisst Ihr was ich meine? Denn die Heckklappe des Kofferaums ließ sich nicht schließen.
Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass mein Auto es gar nicht mag, wenn Türen oder Heckklappen während der Fahrt nur einen Spalt offen oder nicht richtig verschlossen sind. Nein, das mag es nicht. Denn es piepst dann schlimmer als jede Möbelhauskasse und rote Warnlichter blinken wie blöd auf dem Armaturenbrett, als würde mein fahrbarer Untersatz jeden Augenblick explodieren. Gottseidank ist dauert die Fahrt vom Schweden nach Hause nur knapp 20 Minuten. Die Straßen waren um die Zeit nämlich frei, denn Feierabendverkehr war um halb zehn, HALB ZEHN!!!!, schon durch.
Das Piepsen der „Kofferraumklappe-offen-warungs-pieps-Vorrichtung“ hatte ich mindestens noch so lange im Ohr, bis die Couch gegen 0.00 Uhr aufgebaut war. Phew. Aber die Freude über die neue Couch und die Möglichkeit Gästen jetzt ein angenehmes Schlaf- und Übernachtungserlebnis bieten zu können, ließ mich die Tortur dann nach zwei Tagen doch vergessen. Darauf brauchte ich dann aber auch wirklich einen Preisselbeer Tassenkuchen, inspiriert vom Schweden.
Dafür braucht Ihr:
5 Esslöffel Mehl
4 Esslöffel Zucker
1/4 Teelöffel Backpulver
2 Esslöffel neutrales Speiseöl (Raps- oder Sonnenblumenöl)
1 Ei Größe M
4 Teelöffel Preisselbeerkompott (z.B. vom Schweden)
- Trockene Zutaten in einer Schüssel mischen.
- Das Ei leicht verquirlen und zusammen mit Öl und Kompott oder Konfitüre zu der Mehlmischung geben.
- Mit dem Schneebesen kräftig verrühren.
- In eine Jumbotasse oder aber zwei normale Kaffeebecher füllen und bei 750 Watt für 2 1/2 Minuten in die Mikrowelle. Eventuell müsst Ihr den Kuchen noch etwas länger in der Mikrowelle erhitzen, falls er noch nicht ganz durch ist. Je nachdem wie flüssig der Teig durch das Kompott ist.
- Zum Abschluss noch mit Puderzucker bestäuben und einen Kleks Kompott oben drauf. Fertig.
Viel Spaß beim Nachmachen und einen schönen Wochenstart!
Nadine meint
Das hört sich ja nach ein paar turbulenten Tagen an! Die Couch sieht echt gut aus und ist sicher auch ein super Gästebett! Und der Kuchen klingt obendrein noch sehr gut! Ein Glück, dass du beim Schweden warst und dich hast dazu inspirieren lassen. Liebe Grüße, Nadine
Kuchenbäcker meint
Hallo Nadine,
Das freut mich aber. Und ja, die Couch ist echt toll. <3
Süße Grüße,
Tobi
Kathleen meint
Die Couch sieht echt schick aus. Dafür hat sich der Aufwand doch gelohnt.
Und der Kuchen hört sich ebenfalls sehr lecker an. Da will man es sich mit seiner Tasse gleich auf der neuen Couch gemütlich machen =)
Liebe Grüße
Kathleen
EausP meint
Hört sich lecker an, und die Tasse gefällt mir auch sehr gut!