Wenn einer eine Reise tut….. wie oft habe ich das meine Oma sagen hören… dann kann er was erzählen. Klar, sie natürlich auch.
Ehrlich gesagt, weiß ich nicht so recht, wo ich anfangen soll, denn obwohl meine letzte Reise noch sehr präsent ist, fehlen mir irgendwie die Worte. Oder sagen wir, mir fehlt der richtige Einstieg. Wo ich war, dass weiß ich zu genau, in Hornbach nämlich, in der Süd-Pfalz, aber wo ich ich genächtigt habe, ist schwer zu beschreiben. Ein Hotel? Ein Gästehaus? Eine Herberge? Nein, nichts von alledem trifft es auf den Punkt. Ich war bei Freunden. Und davon will ich Euch heute erzählen. Dazu gibt es einen Tassenkuchen für Freunde, meinen neuen Freunde. Ich muss ehrlich gestehen, als wir durch die engen, verwinkelten Straßen von Hornbach gefahren sind, haben wir zwar mit Leichtigkeit den Parkplatz gefunden, überrascht, dass wir nur auf die Minute 2 Stunden, nicht mehr und nicht weniger, gebraucht haben, aber als wir so mit den Koffern und Taschen den Eingang unseres Domizils gesucht haben, sind wir erst einige Male die Straße einige Meter auf und abgelaufen. Schon fast verzweifelt haben wir die Hausnummer gesucht. Hauptstraße, da da sind wir. Hausnummer 19-21. Ok, da vorne ist die 23. Das muss es sein. Oder doch nicht? Vielleicht bin ich blind, aber ich habe keine Hausnummer finden können. Und das der Name der Herberge nicht auf Anhieb an der Fassade zu erkennen ist, war ich, zugegebenermaßen, nicht gewohnt. Und ich habe schon in vielen Hotels dieser Welt übernachtet. Im Nachhinein weiß ich warum. Wir haben bei Freunden Quartier bezogen und Freunde haben selten eine Leuchtreklame oder sonstiges Geschild an der Hauswand hängen. Zum Glück haben wir geklingelt und eine freundliche junge Dame öffnete uns die Tür und nahm uns die Unsicherheit eventuell an der falschen Tür geklingelt zu haben.
Nun aber erst einmal rein in die gute Stube. Vielleicht ist es eine Unart von mir, vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass ich dieser medialen Welt verfallen bin, bevor nur irgendwas abgestellt wird oder sich gar jemand aufs akkurat gemachte Bett setzt, muss erstmal alles fotofrafisch fixiert werden. Für die Erinnerung, die Nachwelt und für eventuelle Blogbeiträge. In der Hinsicht bin ich echt etwas gestört und wer glaubt, er könne sich, kaum das Zimmer betreten, auf die Couch fläzen, dem sei gesagt: Mit mir ist nicht gut Kirschen essen, bevor nicht das letzte Foto gemacht ist. Erst dann, aber auch wirklich erst dann, ist Füße hochlegen angesagt. Für die bevorstehenden drei Nächte sollte dieses unser Bett sein. Im Atelier. Atelier fragt Ihr Euch? Wo ist denn da ein Atelier? Nun die Frage stellt sich einem gar nicht mehr, wenn man den Hintergrund dieser besonderen „Begegnungsstätte“ kennt. Dazu auf jeden Fall gleich mehr. Jedenfalls schläft man im Atelier oder genauer gesagt im Bett des Ateliers, wie auf Wolken. Ich glaube bei all dem Stress in den vergangenen Wochen, habe ich lange nicht mehr so entspannt geschlafen, abgesehen von den feucht-fröhlichen Abendgelagen in diesem Hause, aber da war ich ja selbst dran Schuld. Das Badezimmer aka die Nasszelle (ich mag das Wort, auch wenn es etwas runtergkommen klingen mag, so ist es aber ganz und gar nicht gemeint) ist ein Traum! Ich weiß nicht ob ich mich irre, aber ich glaube, meine Füße haben eine Fußbodenheizung verspürt, eine Hightech Dusche mit Rainforest Duschkopf, oder wie diese Dinger heißen. Ich meine diese Teile unter denen man sich fühlt als stünde man unter einem Wasserfall. Sorry, wenn ich mich da so stümperhaft ausdrücke, ich bin halt kein Interiorspezialist. Natürlich habe ich auch sämtliche Knöpfe und Lichter der Dusche fotografiert, aber das erspare ich Euch, schließlich will ich Euch die Neugier nicht nehmen und ich kann jedem nur empfehlen hier selbst einmal auf Entdeckungsreise zu gehen. Man sieht es hier auf dem Bild nicht, irgendwie verrückt aber doch schon wieder cool, aber wenn man auf der Schüssel sitzt, schaut einem aus dem Augenwinkel niemand geringeres als Karl Lagerfeld zu. Oder ist das strange? Nee, schließlich sieht er ja nix. Man sieht ihn eben nur aus dem Augenwinkel. War es Zufall oder Absicht? Keine Ahnung. Es lässt den Badbesucher schmunzeln und zaubert ihm ein Lächeln ins Gesicht. Zumindest war das bei mir so. Also nicht, weil mir Karl beim pullern zuschaut, sondern weil es sowas wie ein Ah! oder Oh! Effekt war, als ich es entdeckte. Und das geschah wirklich rein zufällig. Doch ich will mich nicht so lange mit dem Bad aufhalten. Also weiter gehts. Der Schreibtisch oder Arbeitsplatz meines Zimmers ist wohl der Traum eines jeden Bloggers und erinnert tatsächlich an so etwas wie ein Atelier. Stylisch und chic. Designhighlights hier und da. Ich liebe diesen Mülleimer! Ich gestehe, die Farbe des Teppichs fällt mir jetzt erst auf, wo ich diesen Beitrag schreibe. Hm, muss ich an mir zweifeln oder war ich einfach nur so von diesem Haus geflasht? Auf dem Schreibtisch ein persönlicher Gruß. Handgeschrieben von der Hausherrin höchstpersönlich. Daneben ein Schokoladenkuchen dekoriert mit Namen in Schoko-Schrift. Persönlicher geht es kaum. Aber das ist hier Standard im Lösch für Freunde, sagte mir Frau Lösch später am Abend bei einem Gläschen Sekt. Ich wundere mich ernsthaft immer noch, warum mir dieser schreiend bunte Teppich nicht aufgefallen ist, als ich da war. Wirklich merkwürdig. Vielleicht sollte ich mir doch Gedanken machen. Nun, so sieht es also aus im Lösch für Freunde. Nein nein, weit gefehlt, denn hier gleicht kein Zimmer dem anderen und das ist eben das besondere Konzept dieses Hauses. 15 Zimmer, eingerichtet wie es unterschiedlicher nicht sein könnte. Eben wie bei Freunden und das ist das besondere. Für jedes Zimmer steht ein Pate, nach dessen Wünschen oder Vorstellungen Frau Lösch die Einrichtung und Deko zusammengestellt hat. Euch alles zu zeigen, ginge sicher zu weit, dann wären wir morgen noch zugange, aber einen Blick durch das Schlüsselloch des ein oder anderen Zimmers will ich Euch schon gewähren. Ob Konrads Salon, Jagdzimmer, Unsere Bude, das Literarium, Traumfabrik, Gartensuite Großmamas Stube, Land & Meer, Musikzimmer, Kunstsinn, Genuss Pur, Harmonie, Weltenbummler, Atelier oder Spielzimmer, hier bekommt jeder große Augen und fühlt sich eben so wie bei Freunden und nicht wie in einem Hotel. Das Spielzimmer ist sicher mit Abstand der Traum eines jeden Mannes, denn eine giganzische, natürlich funkionstüchtige, Carrerabahn lässt sich in dieser Suite von der Decke klappen. Also sollte das Wetter mal schlecht sein oder man hat Lust unter sich zu sein, startet man kurzerhand seine eigene Formel 1 im Miniformat. Grandios! Das Konzept ist in meinen Augen nicht nur stimmig und zieht sich durch alle Zimmer, auch im ganzen Haus ist man zu Gast bei Freunden. So sitzt man nicht etwa alleine am Tisch, sondern nimmt Platz und speist an der großen Tafel in der geräumigen Küche. Man hat die Wahl, ob man sein „Gästezimmer“ mit Frühstück oder aber All-inclusive bucht, aber ich kann jedem nur empfehlen, das volle Programm zu nehmen. Das mehrgängige Abendessen ist ein Highlight. Olivier, der Gastgeber, gelernter Patissier und Meister am Herd verwöhnt einen mit den tollsten Köstlichkeiten. Auch hier hebt sich das Lösch für Freunde von anderen Häusern ab. Es gibt nicht etwa den Hoteldirektor oder Chef vom Dienst, sondern Gastgeber. Das gilt im übrigen auch für das Kosterhotel direkt nebenan, welches auch von der Familie Lösch betrieben wird. Dort kann ich Euch die Klosterzelle wärmstens empfeheln. Für alle die mal aus dem stressigen Alltag ausbrechen müssen, zur Ruhe kommen wollen und ganz auf Digital Detox eingestellt sind. Ok, für mich vielleicht nicht ganz, aber ich weiß auch wo der Fernseher versteckt ist. Und Internetz krieg ich auch schon irgendwo her. Hehe…. Wenn man nicht gerade unterwegs ist oder eine kleine Rast vom Frankreichausflug macht, kann man es sich in der Lounge-Area des Hauses gemütlich machen. Hier findet man auch die, nennen wir es Minibar. Auf den Zimmern gibt es sowas nicht, die Minibar ist quasi die Bar in der Lounge. Wann immer man etwas braucht oder Durst hat, geht man einfach an den Kühlschrank und nimmt es sich. Eben wie bei Freunden. Oder man macht sich an der Tee-Bar einen Tee. Oder schnappt sich im Vorbeigehen was süßes an der Candy Bar. Da fällt mir gerade auf: Sie hatten keine Frösche. Also Weingummi Frösche. Ihr wisst ja, wie verrückt ich danach bin. Obwohl, vielleicht auch besser so, sonst hätte ich sie womöglich alle aufgegessen.
Nun, nachdem ich vorhin schon von Oliviers Kochkünsten erwähnt habe, sollte ich Euch auch mal zeigen, was er so auf die Teller zaubert. Ein wahrer Held am Herd und Jongleur der Aromen. Angefangen beim Amouse Guele, gefolgt von einem Salat mit Schafskäse und Mango (ich hoffe es war so, sonst möge Olivier mich kurzerhand berichtigen, obwohl eigentlich egal was auf dem Teller lag, alles, aber auch wirklich alles war ein Hochgenuss. Selbst Leute, die sonst wählerisch sind, greifen hier mit Freude zu) Kartoffelsuppe mit Meerrettischschaum, Gazpacho vom Semmelknödel, Kalbstafelspitz auf Schwarzwurzelgemüse. Schwarzwurzelgemüse!!!! Ich liebe Schwarzwurzel! Davon hätte ich jetzt echt gerne ne große Portion, während ich diesen Beitrag schreibe. Eine Portion in die Wilhelmstraße bitte!
Das Highlight jeden Abend war jedoch das Dessert. Oder sagen wir besser die Dessertvariationen. Schaut Euch nur dieses perfekte Erdbeereis an. Ich glaube ich habe selten so ein schönes Eis gesehen. Und natürlich so ein leckeres gegessen. Wer also nur das Frühstück bucht, welches schon keine Wünsche offen lässt, der wird sich ärgern, wenn er sich das hier entgehen lässt. Und das Abend für Abend. Natürlich mit wechselnden Gerichten. Die da auch noch mit der perfekt abgestimmten Weinbegleitung daherkommen. Inklusive neverending Refill. Die Gastgeber, ich vermeide bewusst das Wort Angestellten, denn man hat zu keiner Zeit das Gefühl hier fremd zu sein, sind überaus aufmerksam und dabei in keinster Weise aufdringlich. So muss es wohl im Schlaraffenland sein. Ich wäre am liebsten gar nicht abgereist, aber was soll man machen, wenn die Arbeit ruft?
Watt mutt, datt mutt, sagt man im Norden. Im Pott übrigens auch. Wellness gibt’s im Lösch für Freunde übrigens auch, das sollte ich auf keinen Fall vergessen. Und Frau Löschs hervorragender Geschmack, was die Einrichtung betrifft. Und alles andere natürlich auch. Meinen Geschmack hat sie absolut getroffen. Ob die einzelnen Einrichtungsgegenstände, die Accessoires oder aber das Geschirr, in letzteres habe ich mich direkt verliebt.
Viele Accessiores kann man vor Ort auch kaufen. Sogar die Tassen und dass ich ganz verrückt auf Tassen bin, muss ich wohl keinen verraten, schließlich bin ich fast sowas wie der Tassenkuchen-König. Und deswegen habe ich auch eine Tasse mitgenommen und darin einen „Tassenkuchen für Freunde“ gemacht. Frau Lösch, Herr Lösch, der ist für Sie: der Snickerdoodle Tassenkuchen für Freunde:
- 6 Esslöffel Mehl Typ 405
- 2 Esslöffel Zucker
- 1/4 Teelöffel Backpulver
- 1/4 Teelöffel Zimt
- 1 Teelöffel Vanillezucker
- 2 Esslöffel neutrales Speiseöl (z.B. Rapsöl)
- 4 Esslöffel Milch
- 1 Teelöffel Zucker
- 1/4 Teelöffel Zimt
- Mehl, Zucker, Backpulver, Zimt und Vanillezucker in einer Schüssel mischen.
- Öl und Milch hinzufügen und mit einem Schneebesen kräftig glatt rühren.
- Zucker und Zimt in einer kleinen Schüssel mischen.
- Teig in eine Tasse füllen, mit dem Zimtzucker bestreuen und bei 750 Watt für 1 1/2 Minuten in die Mikrowelle.
- Fertig!
- Tipp: Der Teig ist etwas kompakter als der meiner anderen Tassenkuchen, eben weil er ohne Ei gemacht ist. Daher empfehle ich den direkten Verzehr, wenn er noch warm ist.
Leute, ich schwärme immer noch von diesem Wochenende, obwohl es schon zwei Wochen her ist. Eingeladen wurde ich übrigens von Vanessa, der Autorin des Blogs PureGlam.TV.
Zusammen mit meinen Bloggerkolleginnen und -kollegen von Fashionvictress, Kunterbuntweissblau, Madison Coco, Nummer Fünfzehn, Pinkpetzie, Who is Mocca und Cheaperia hatte ich ein grandioses Wochenende.
…to be continued…. hopefully!
Annalena meint
Ach Tobi – es war so ein wunderschönes Wochenende!
Es war mir ein Fest! Und weißt du was das Beste ist? Ich sehe schon eine Chance zur Wiederholung!
Liebe Grüße,
Annalena
Kuchenbäcker meint
Huhu Annalena,
Wiederholung? Ich bin dabei. Sofort.
Schönen Wochenstart und süße Grüße,
Tobi
Amelie meint
Lieber Tobias,
du hast unser Wochenende wirklich perfekt in Worte gepackt! Ich kenne das auch, am Anfang weiß man gar nicht wo man anfangen soll, doch dann schreibt sich’s superleicht 🙂
Viele liebe Grüße,
Amelie
Kuchenbäcker meint
Hallo Amelie,
Das freut mich. Das mit dem Anfang war hier besonders tricky, weil es allein schon daran haperte, wie man das Lösch beschreiben soll. Ein Hotel im herkömmlichen Sinne ist es ja nicht.
Süße Grüße und einen tollen Wochenstart,
Tobi
Martina meint
Huhu!
Das Hotel/Unterkunft sieht wirklich total schön aus! Als erstes ist mir der Mülleimer ins Auge gesprungen, dann der Teppich. Echt sehr lustig, daß dir das nicht aufgefallen ist!
So eine Unterkunft war immer mein Traum, ich hätte gerne ein eigenes Mini-Hotel, in dem es genau so zugeht! In Rom haben wir mal in einem Mini-Hotel gewohnt, das mal eine Wohnung war, da saßen auch alle Gäste zusammen in der Küche. Toll war das!
Ein Lotto-Gewinn oder toller Investor könnten mir diesen Traum natürlich erfüllen 😉
LG
Martina
Pinkpetzie meint
Lieber Tobi,
du hast unsere Reise ganz wunderbar in Worte und Bilder gefasst. Dass du den Teppich erst auf den Bildern gesehen hast, finde ich super witzig, weil ich direkt darüber lachen musste, dass er ausgerechnet in eurem Zimmer lag 😉
Ich kann mich dir und den anderen aber einfach nur anschließen, es war ein absolut grandioses Wochenende mit einer ganz tollen Truppe, an einem ganz wunderbaren Ort. Wir wären am liebsten auch gleich da geblieben.
Liebe Grüße und hoffentlich bis bald