Heute wird es mal wieder klassisch, ja man könnte fast sagen, historisch, denn dieser Kuchen wurde schon vor 100 Jahren so gebacken. Naja, sagen wir fast. Ich habe den Hefeteig ein wenig abgewandelt, der Figur zu Liebe.
Ich liebe Butterkuchen, denn ich verbinde Kindheitserinnerungen damit. Butterkuchen stand bei meiner Großmutter gerne sonntags zu Kaffee auf der festlich gedeckten Kaffeetafel. Die Erwachsenen genossen eine herrlich duftende Tasse Kaffee, für uns Kinder gab es warme Milch oder Kakao.
Wenn ich an diesen Butterkuchen danke und mich an das sonntägliche Kaffeekränzchen im Kreise der Familie denke, dann muss ich unweigerlich an die Tasse Kakao denken. Meine Oma hatte ihre ganz eigene Art Kakao zuzubereiten. Einige werden es vielleicht kennen, andere können es sich womöglich gar nicht vorstellen.
Meine Oma hatte den Krieg miterlebt, Lebensmittel waren knapp und man sparte wo man konnte. Ich habe gern gelauscht, wenn meine Oma von früher erzählt hat. Dabei ging es nie um die schrecklichen Geschehnisse, das hätte mich als Kind sicherlich ein wenig verstört, nein, es waren die Geschichten, wie sie gehamstert hat und gespart um die Familie durchzubringen. Die kleinen Tricks um hungrige Mäuler zu stopfen. Fleisch gab es nur selten, was man sich heute fast gar nicht mehr vorstellen kann. Und genauso wie Oma beim Essen getrickst hat, wurde auch dieser Kakao zubereitet. Kakaopulver wurde in Wasser aufgelöst und zum Schluß kam ein ordentlicher Schuss Kondensmilch dazu. Ja, das war der klassische Oma Kakao. Sollte ich mal wieder machen, in Erinnerung an Oma und die Vergangenheit.
Aber hier kommt erstmal das Rezept für den Butterkuchen. Ich habe die Butter im Teig weggelassen, da der Belag ordentlich „gebuttert“ wird. Ich war mir nicht ganz sicher, ob er auch ohne Fett gelingt, aber er schmeckte einwandfrei. Das einzige was zu erwähnen ist: Man sollte ihn sich frisch schmecken lassen, denn er wird schneller trocken. Aber lange steht der Kuchen eh nicht auf dem Tisch.
Für ein Blech braucht Ihr:
Für den Hefeteig:
200ml Milch
30g frische Hefe
30g Zucker
1 Prise Salz
400g Mehl
1 Ei
1 Eigelb
Für den Belag:
130g Butter
150g Zucker
1 Ei
etwas Milch
160g gehobelte Mandeln
3 EL Zucker
1Pck Vanillezucker
1. Für die Zubereitung des Hefeteigs erwärmt Ihr 200ml Milch und löst die Hefe mit 30g Zucker darin auf. Mehl, Salz, Ei und Eigelb kommen in eine Schüssel, die Hefemilch wird dazugegossen und dann mit den Knethaken des Handmixers oder der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verknetet.
2. Mit einem Kuchenhandtuch deckt Ihr den Teig ab und lasst ihn an einem warmen Ort etwa eine Stunde lang gehen. Wenn es draußen kälter wird, kann man den abgedeckten Teig auch bei 40 Grad im Backofen gehen lassen.
3. In der Zwischenzeit schmelzt Ihr die Butter und rührt 150g Zucker, 1 Ei und einen Schuss Milch darunter.
4. Der Tag sollte sein Volumen verdoppelt haben, bevor Ihr ihn weiterverarbeitet. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche wird der Teig noch einmal kurz mit den Händen durchgeknetet und auf Blechgröße ausgerollt.
5. Legt einen Bogen Backpapier auf ein tiefes Backblech und legt den Teig darauf. Die Butter-Zucker-Masse verteilt Ihr jetzt gleichmäßig auf dem Hefeteig. Keine Sorge, wenn Euch die Buttermasse zu flüssig erscheint. Das ist ok so. Deswegen nehmen wir auch das tiefe Blech.
6. Jetzt streut Ihr großzügig die gehobelten Mandeln darüber.
7. Bei 200 Grad Ober-/Unterhitze (vorgeheizt) wird der Kuchen auf der untersten Schiene für etwa 25 Minuten gebacken, bis der Kuchen goldbraun ist.
8. Vermischt 3 EL Zucker und 1 Pck Vanillezucker und wenn der Kuchen heiß aus dem Ofen kommt, bestreut Ihr ihn damit.
Wie schon erwähnt, am besten ist der Kuchen frisch.
Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag und viel Spaß beim Nachbacken.