Dieser Beitrag enthält Werbung und ist in Kooperation mit ViO entstanden*
Vor drei Wochen war ich unterwegs in einer besonderen Mission, über die ich Dir heute berichten möchte.
Es geht um Natur und Naturschutz, im weitesten Sinne auch um Fliegerei. Definitiv aber um kleine, fleissige Tierchen, die mir persönlich besonders ans Herz gewachsen sind.
Dazu habe ich zum ersten Mal ein Fleckchen Erde besucht, welches ich vorher gar nicht auf dem Schirm hatte und war an einem Ort, der schon meinen Großvater begeistert hat. Eigentlich eine Schande, wenn ich bedenke, dass ich schon 15 Jahre in Hessen zu Hause bin.
Aber fangen wir mal ganz von vorne an. Wer, was, wie und wo…
Im Auftrag Ihrer Majestät, der Königin
Der Bienenkönigin, um genau zu sein. Denn ich bin Botschafter und Projekt-Pate des Wohlfühl-Resorts für Bienen, welches im Biosphärenreservat in der hessichen Rhön entstehen soll.
Warum ist die Biene so wichtig für uns?
Nicht umsonst spricht man vom „fleißigen Bienchen“, denn rund 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen werden von unserer Honigbiene bestäubt. Solche Nutzpflanzen sind zum Beispiel, der Apfelbaum, Erdbeeren, Mandeln oder Tomaten.
Das macht die Biene tatsächlich zum drittwichtigsten Nutztier des Menschen. Nicht etwa weil wir ihren Honig, das süße Gold, so lieben, sondern weil die Biene vor allem durch ihre Bestäubung eben zum Ertrag der Nutzpflanzen beiträgt.
Somit hat unsere Honigbiene einen enormen Einfluss auf unsere Ernährung. Würde sie von heute auf morgen aussterben oder ihren Job quittieren, müssten wir etwa auf ein Drittel unserer Nutzpflanzen in der Ernährung verzichten. Ganz besonders auf viele Obst- und Gemüsesorten.
Da Bienen zu den weltweit wichtigsten Bestäubern von Nutz- und Wildpflanzen gehören, verdienen sie daher unseren besonderen Schutz.
Und den haben sie auch bitter nötig, denn immer öfter hört man von bedrohlichem Bienensterben.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Die moderne Landwirtschaft, Pestizide, Parasiten, Umweltbelastungen und der Klimawandel.
Was ist der Grund für das Bienensterben?
In der modernen Landwirtschaft setzt man zunehmend auf den Anbau von Monokulturen. Die kultivierten Nutzpflanzen blühen dabei nur für kurze Zeit, was zur Folge hat, dass die Bienen das restliche Jahr über Hunger leiden müssen. Ja, sie verhungern.
Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft beeinträchtigt nachweislich das Nervensystem der Bienen und somit ihre natürliche Orientierungsfähigkeit. Das beeinflusst unter anderem ihre Lebensdauer und die Fortpflanzung.
Die Erschließung und Bebauung ehemaliger Grün- und Landwirtschaftsflächen raubt der Biene ihren Lebensraum. Trotz grüner Gärten, verhungert die Biene, da Zierpflanzen dem Insekt keine Nahrung bieten.
Ein weiterer Grund für das Sterben unserer heimischen Honigbiene ist auch der Klimawandel. Durch vorgezogene Blütenphasen oder plötzliche Temperaturschwankungen, wie zum Beispiel zu warme Winter wird die Biene aus ihrem natürlichen Gleichgewicht gebracht. Das zehrt an ihren Energievorräten und macht sie anfälliger für Krankheiten und Parasiten, mit denen ein gesundes Bienenvolk normalerweise gut zurecht kommt.
Die Hauptursache für das Bienensterben ist, Wissenschaftlern nach zu urteilen, die Varroamilbe. Sie ernährt sich vom Blut der Bienen und überträgt über Bisswunden andere Krankheitserreger.
Auch die Faulbrut, eine bakterielle Infektion, ist für das Bienensterben verantwortlich. Sie wird unter anderem über kontaminierten Honig verbreitet. Für den Menschen unbedenklich, für die Biene fatal. Deshalb soll man leere Honiggläser vor dem Entsorgen im Altglas unbedingt ausspülen. Denn der süße Honig im Müll lockt Bienen an und infiziert sie, falls sich die Bakterien darin befinden.
Was ist ein ViOtop?
Zusammen mit Europarc Deutschland setzt sich ViO für den Erhalt der heimischen Natur ein. Diese Naturschutzprojekte, die von ViO unterstützt werden, nennen sich ViOtope. Dazu gehören natürliche Lebensräume für Pflanzen und Tiere, deren regionale Artenvielfalt gefördert wird.
Was ist ein Biosphärenreservat?
Ein Biosphärenreservat ist ein von der UNESCO initiiertes Projekt. Das Biosphärenreservat ist aber kein klassisches Naturschutzgebiet, in dem die Natur die alleinige Hauptrolle spielt, sondern hier geht es viel mehr um die Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur. Aus dieser Wechselwirkung leiten sich drei übergeordnete Hauptziele ab.
Die 3 Hauptziele des Bioshärenreservats:
Schutzfunktion:
Hier liegt der Fokus auf der Bewahrung von Landschaften, Ökosystemfunktionen, Schutz der Artenvielfalt und der genetischer Vielfalt.
Entwicklungsfunktion:
Eine wirtschaftliche und menschliche Entwicklung soll gefördert werden, die soziokulturell, ökonomisch und ökologisch nachhaltig ist.
Funktion logistischer Unterstützung:
Man setzt auf die Schaffung von Demonstrationsprojekten. Der Fokus liegt auf der Bildung für nachhaltige Entwicklung, Forschung und Umweltbeobachtung.
Die Rhön
Die Rhön ist ein Mittelgebirge von 1500 Quadratkilometern und erstreckt sich über die Bundesländer Bayern, Hessen und Thüringen. Der Großteil des Kerngebietes liegt jedoch im rund 2430 km² großen Biosphärenreservat Rhön. Das Gebirge der Rhön ist überwiegend vulkanischen Ursprungs. Der höchste Berg der Röhn und gleichzeitig auch der Höchste Berg Hessens ist die „Wasserkuppe“.
Das Projekt: Wohlfühlresorts für Bienen
Inmitten der hessischen Rhön, genauer gesagt in Nüsttal Silges soll das Projekt „Biene trifft Apfelbaum“ entstehen. 11.500 Euro werden benötigt, um die bisher angelegten Biotope von einer Gesamtfläche von 30.000 Quadratmetern bienengerecht auszubauen.
Die Biene soll wertvollen Lebensraum zurückgewinnen. Dies geschieht unter anderem durch die Pflege, der Aufwertung und Erweiterung der bestehenden Biotope, wie zum Beispiel durch den Ausbau von Streuobst- und Wildblumenwiesen, durch Intensivierung der Imkerei sowie der Aussaat von Wildblumen.
Desweiteren sollen Kinder und Jugendliche an die Imkerei herangeführt und zu Bienenschützern ausgebildet werden.
Mein Besuch in der Rhön
Wie schon zu Beginn erwähnt, habe ich mich vor drei Wochen auf den Weg in die Rhön gemacht. Ich habe mich vor Ort über das Projekt informiert und mir angeschaut, was mit Hilfe der Fördergelder umgesetzt werden soll.
Rhön Ranger Arnold Will war dabei ein exzellenter Führer, der mir viel über die Natur und die Geschichte der Rhön erzählt hat. Was sich seit Gründung des Biosphärenreservats Rhön schon verändert hat und mir gezeigt, dass das neue Projekt unbedingt gefördert werden muss.
Startpunkt meiner Exkursion war die Wasserkuppe, mit diesem wunderschönen Ausblick über die Landschaften der hessischen Rhön. Hier ist auch der Sitz des Vereins „Natur und Lebensraum Rhön“.
Die Wasserkuppe, der höchste Berg der Rhön
Auf der Wasserkuppe ist nicht nur der Verein Natur und Lebensraum Rhön zuhause, sondern auch ein großes Segelflugzentrum. Es beheimatet die älteste Segelflugschule der Welt, eine Gleitschirmflugschule, das Deutsche Segelflugmuseum und einen Flugplatz für Segel- und Motorflugzeuge.
Zahlreiche Segelflugveranstaltungen und Modellflugwettbewerbe machen die Wasserkuppe auch zu einem beliebten Ausflugsziel.
Hier, auf dem höchsten Punkt Hessens, stand vor vielen Jahren auch mein Großvater. Er war vor dem Krieg ein begeisterter Segelflieger und die Wasserkuppe gehört unbedingt zu den Zielen, die jeder Segelflieger besucht haben muss.
Was passiert, wenn man die Natur sich selbst überlässt?
Besonders spannend fand ich, dass 3% der Gesamtfläche der Rhön sogenannte Kernzonen des Biosphärenreservats sind, in denen die Natur sich selbst überlassen wird. Insgesamt gibt es 102 dieser Kernzonen, die von der Bewirtschaftung ausgenommen sind und wo sich die Natur unbeeinflusst entwickeln kann. Ich war beeindruckt, wie schnell sich die Natur das zurücknimmt, was ihr von Menschenhand genommen wurde und wie Pflanzen und Tiere sich entwickeln. Auch forstwirtschaftlich wird hier vom Menschen nicht eingegriffen. Das heißt, das natürliche Altern und Absterben der Bäume und Pflanzen wird zugelassen. Allein die Konkurrenzkraft der Pflanzen, die sich natürlich ansamen entscheidet über die Zusammensetzung und Vielfalt der Arten. Zudem sind die Kernzonenwälder mit ihrem natürlichen Totholzanteil ein wichtiger Rückzugsort für bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
„Jedem Kind sein Rhönschaf“
Zu Zeiten Napoleons bevölkerten große Rhönschaf-Herden die Rhön, ihr Fleisch war eine Delikatesse und wurde nach Frankreich und sogar bis nach England exportiert.
Einfuhrbeschränkungen, sowie der lukrativeren Rinderhaltung war es geschuldet, dass die Zucht nach und nach eingestellt wurde. Nicht zuletzt, weil es Schafrassen gibt, die weitaus mehr Fleisch geben und deren Wolle ergiebiger ist.
Fast wäre das Rhönschaf von der Bildfläche verschwunden, wären nicht private Halter und ab den 90er Jahren Förderprogramme und der Naturschutzbund Bayern gewesen.
Heute ist das Rhönschaf Kult und Sympathieträger des Biosphärenreservats Rhön.
Im Jahr 2011 kam Rhön Ranger Arnold Will eine Idee, wie man mit Hilfe des Rhönschafes Gemeinschaft, Toleranz, Verantwortung, Nachhaltigkeit, Naturerfahrung und Umweltbildung fördern kann.
In der Gemeinde Nüsttal Silges wurde als Ausgleichsfläche für ein Neubaugebiet eine Streuobstwiese angelegt.
Streuobstwiesen jedoch brauchen Pflege. Rhönschafe sind dafür bekannt, dass sie hervorragende Landsschaftspfleger sind. Beides zusammen und eine Kinderschar und das Projekt „Jedem Kind sein Rhönschaf“, welches 2013 sogar den Bürgerpreis des Deutschen Naturschutzpreises gewann, war geboren.
Im Frühjahr kommen die Schafe von umliegenden Schäfern auf das Areal der Streuobstwiese und werden dort von Kindern unter der Anleitung von Arnold Will betreut.
Mit Fördergeldern wurde eine Koppel angelegt und ein Schäferwagen, in dem Familien mit Kindern auch übernachten können, gebaut. Wer das Rhönschaf also einmal hautnah erleben möchte, kann sich im Schäferwagen einbuchen. Abenteuer pur und ein großer Spaß nicht nur für Kinder.
Weitere Informationen findest Du auf der Webseite der Gemeinde Silges. Unter anderem auch Fernsehbeitrage der Hessenschau zum Rhönschaf-Projekt.
„Wohlfühlresorts für Bienen – Biene trifft Apfelbaum“ und das Rhönschaf
Das Projekt „Biene trifft Apfelbaum“ soll das Rhönschaf Projekt um die Imkerei erweitern. Dabei wird Kindern und Jugendlichen aus der Region und überregional die Notwendigkeit einer intakten Umwelt demonstriert. Es ermöglicht, mit der Erweiterung von Streuobstwiesen und der Anlage von Wildblumenwiesen, Lebensraum für Bienen zu schaffen, weitere Bienenstöcke aufzustellen, sowie Jungimkerinnen und Jungimker auszubilden.
Wir brauchen Dich! Die Biene und die Rhön brauchen Dich!
Unter dem Motto „ViO und Du für Deutschlands Natur“ setzt sich ViO für den Schutz und Erhalt dieser natürlichen Lebensräume ein. Da es aber sehr viele Projekte gibt, hast Du die Möglichkeit mitzubestimmen, welche Projekte die benötigten Fördergelder bekommen. Bis zum 30.11.2017 kannst Du abstimmen und so mit entscheiden, welche Naturschutzprojekte umgesetzt werden sollen.
Ich zähle auf Dich und hoffe, dass ich Dich als Projekt-Pate überzeugen konnte. Am liebsten hätte ich jetzt meinen eigenen Bienenstock und würde Bienen ein Zuhause bieten. Einen Anfang zum Schutz der Bienen habe ich übrigens ohne es zu ahnen im Frühjahr schon gemacht: Ich habe auf meinem Balkon Wildblumen angepflanzt. Ich habe mich also nicht nur an ihrer Blütenpracht erfreut, sondern den Offenbacher Stadtbienen eine wichtige Nahrungsquelle geboten.
Mein Fazit: Setz Dich auch für unsere heimische Honigbiene ein und besuch unbedingt die Rhön! Dieses schöne Fleckchen Erde und die Natur sind ein wunderbares Ausflugsziel.
Die Rhön ist offizieller Sternenpark
Aufgrund der relativ dünnen Besiedlung außerhalb von Orten bietet die Rhön einen natürlich dunklen Nachthimmel. So werden in wolken- und mondlosen Nächten viele tausend Sterne sichtbar. Zum Beispiel auch die Milchstraße, das Zodiaklicht, ein diffuser, horizontnah breiterer Lichtkegel, und andere schwache Himmelskörper. Deshalb wurde der Rhön die Auszeichnung „Sternenpark“ verliehen.
Auf den Wanderwegen der Rhön kann man auf Erkundungtour gehen. Für die nötige Erfrischung sorgt ViO und von mir bekommst Du jetzt noch ein Rezept für leckeren Honigkuchen. Natürlich mit Honig aus der Rhön.
- 350g Honig
- 175g Rohrohrzucker
- 180g Butter
- 60ml Milch
- 700g Mehl
- 125g Mandelngemahlen
- 1/2TL Muskatgemahlen
- 1TL Ingwergemahlen
- 1TL Pottasche
- 1/2TL Hirschhornsalz
- 3 EierGröße M
- 1 Kastenform35 cm
- Backpapier
- Fettfür die Form
- Kastenform mit Backpapier auskleiden oder einfetten.
- Honig, Zucker und Butter in ausreichend großen Topf geben und erhitzen bis sich der Rohrzucker vollständig aufgelöst hat.
- Milch dazugießen und auf etwas abkühlen lassen.
- Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- In einer separaten Schüssel das Mehl, Mandeln, Muskat, Ingwer, Pottasche und Hirschhornsalz mischen.
- Flüssigen Zutaten dazugeben und verrühren bis sich alles gut vermengt hat.
- Nacheinander die Eier unterrühren.
- Teig in die Form füllen und glattstreichen
- Auf der mittleren Schiene für 35 Minuten backen.
- Kuchen mit Aluminiumfolie abdecken und weitere 35 Minuten backen lassen.
- Kuchen aus der Form lösen und abkühlen lassen.
- Mit Butter oder Sahne servieren.
Bitte vergiss nicht, für das Bienenprojekt abzustimmen, die Bienen, Rhön Ranger Arnold Will samt Team und ich zählen auf Dich!
Natürlich werde ich Dich über die Abstimmung auf dem Laufenden halten. Für mich steht aber definitiv fest: Ich werde das Projekt auch über die Aktion von ViO hinaus unterstützen und mich für die Bienen in der Rhön einsetzen.
Bis bald,
Dein Tobias
Filiz | Filizity.com meint
Sehr wichtiges Thema, danke dass du darauf aufmerksam machst. Das Rezept für den Honigkuchen werde ich auf jeden Fall mal nachbacken, hört sich sehr lecker an! 🙂
Liebe Grüße,
Filiz von http://www.filizity.com
Kuchenbäcker meint
Hallo liebe Filiz,
Das ist wahr, wichtiges Thema. Deshalb liegt es mir so sehr am Herzen. Freut mich, dass Dich der Honigkuchen anspricht.
Süße Grüße,
Tobi
Susan meint
Lieber Tobi,
Das Thema beschäftogt mich schon seit einigen Jahren und habe seitdem im Garten eine große Fläche mit Wildblumen und Bienenschmaus bepflanzt. Ich finde die Aktion und dein Engagement wunderbar.
Herzliche Grüße
Susan
Kuchenbäcker meint
Hallo Susan,
Das freut mich sehr, ganz herzlichen Dank.
Viele Grüße,
Tobi
Julius meint
Hallo Tobi,
interessanter Artikel und ein wichtiges Thema. Ich habe neulich mal gelesen, dass aus den genannten Gründen Stadthonig besser ist als der vom Land. In der Stadt haben die Bienen die Wildwucherungen und Grünflächen, die eben nicht besonders gepflegt werden von den Kommunen und deshalb „natürlicher“ sind als stark landwirtschaftlich geprägte Flächen. Fand ich ganz spannend die Erkenntnis. Was aber auch keine Lösung sein kann, weil es ja bei der Bienen gar nicht so sehr um die Honigproduktion als wie von dir beschrieben die Bestäubung geht.
Habe mir das Rezept mal gespeichert. Vielleicht komme ich am Wochenende endlich mal wieder dazu zu backen 🙂
Viele Grüße
Julius