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Letzte Woche habe ich es schon angekündigt: Nachdem ich gezeigt habe, wie man im Handumdrehen mit Pure Flavour erfrischendes „Flavoured Water mit Kirschgeschmack“ herstellen kann, habe ich Dir für heute richtig leckere Waldmeister Bonbons gemacht, die genauso schmecken, wie man sie vom Weihnachtsmarkt oder vom Rummel kennt. Da werden Kindheitserinnerungen wach.
Wer mich kennt weiß, dass ich nicht nur Kuchenbäcker bin und gerne koche, sondern auch Bonbonmacher. Eine Anleitung wie Du ganz einfach Deine eigenen Karamellbonbons am heimischen Herd zubereiten kannst, habe ich schon vor Jahren gezeigt, als ich anfing zu bloggen.
Zwischendurch habe ich immer wieder mal Bonbons Rezepte gepostet, allerdings habe ich das nicht in dem Maße gemacht, in dem ich das gerne hätte.
Aus dem einfachen Grund, da meine Rezepte in den meisten Fällen auf der Verwendung von Lebensmittelaromen basieren. Und bisher konnte ich Dich an keinen Hersteller verweisen, der Aromen auch in haushaltsüblichen Mengen anbietet. Oder der eine vergleichbare Vielfalt bietet und dann noch in der Qualität, wie Pure Flavour. Die Aromen, die ich bisher von Pure Flavour probiert habe, hatten einen natürlichen Geschmack und waren einfach zu dosieren. Die Ergebnisse waren alle durch die Bank weg sehr zufriedenstellend.
Man findet im Internet zahlreiche Rezepte mit Sirup aus dem Supermarkt. Dieser enthält aber oft auch künstliche Aromen oder bereits zugesetzte Zitronensäure, die beim Kochvorgang verbrennen kann. Auch aus diesem Grund schwöre ich auf pure Aromen.
Farbstoffe und Zitronensäure kann ich dazu auch noch so dosieren, wie ich es am liebsten mag.
In meinem Artikel über die Herstellung von aromatisiertem Wasser mit Kirschgeschmack habe ich ja schon ein wenig über Aromen geschrieben. Der besondere Vorteil bei der Verwendung von Lebensmittelaromen in der Bonbonherstellung ist, dass man der Zuckermasse nur kleine Mengen Flüssigkeit zufügen muss. Die Aromen werden nämlich erst nach dem Kochen des Zuckers zugegeben und wenn man zuviel Flüssigkeit, die man ja während des Kochprozesses verkocht hat, wieder hinzufügt, wird das Bonbon eine einzige klebrige Angelegenheit oder bekommt nicht die gewünschte Konsistenz.
Dazu kommt, dass man die Möglichkeit hat, das Bonbon ganz genau und nach seinen Wünschen zu aromatisieren. Man kann justieren in dem man einfach einen Tropfen mehr oder aber weniger dazugeben kann.
Ich habe das Waldmeister Aroma von Pure Flavour genommen und das für mich optimale Waldmeisterbonbons damit kreiert.
Da die Aromen in der Regel farblos sind, kommt man nicht ohne Lebensmittelfarben aus, wenn man dem Bonbon auch eine dem Geschmack entsprechende Farbe verpassen möchte. Bei Pure Flavour bekommt man die Lebensmittelfarben auf Wunsch gleich mitgeliefert. Die Produktpalette umfasst rot, gelb, braun und blau. Bei allen verfügbaren Farben mit Ausnahme von blau handelt es sich um natürliche Farben. Die blaue Farbe ist eine künstliche Farbe, gesundheitlich aber vollkommen unbedenklich. Der blaue Azofarbstoff, der oftmals für Lebensmittel verwendet wird, soll der einzige in der Reihe der künstlichen Lebensmittelfarben sein, der unverdaut vom Körper wieder ausgeschieden wird.
Da Pure Flavour bisher keinen grünen Farbstoff im Sortiment führt, habe ich mich an meine im Kunstunterricht bei Frau Dr. Scholz-Petri erworbenen Farbmischungskenntnisse erinnert und für meine grünen Waldmeisterbonbons einfach die Lebensmittelfarben gelb und blau gemischt. Herausgekommen ist dabei ein seichtes grün, welches den Bonbons meiner Meinung nach nicht schlecht zu Gesicht steht.
Für selbstgemachte Waldmeister Bonbons brauchst Du:
Das Rezept findest Du weiter unten auch zum Ausdrucken.
Zutaten:
150 ml Wasser
450g Zucker
65g Glukose Sirup (alternativ 100g Traubenzucker), Alternative: 100g reiner Traubenzucker
1,1 ml Waldmeister Aroma von Pure Flavour
0,5 ml Lebensmittelfarbe gelb
0,5 ml Lebensmittelfarbe blau
1 TL Zitronensäure (Lebensmittelqualität, pulverform)
2 Einweg-Spritzen (2ml Volumen, gibts in der Apotheke)
Material:
1 Topf mit mindestens 3L Fassungsvermögen
1 Zuckerthermometer
1 Silikonbackmatte oder Backpapier
3-4 Silikonformen für Bonbons*
1 große Schüssel mit Eiswasser
Zubereitung:
- Gib zuerst das Wasser in den Topf und dann den Zucker dazu. Lass den Zucker sich mit der Flüssigkeit vollsaugen.
- Messe mit Hilfe der Einweg Spritzen Aroma und Farbstoff ab.
- Stelle den Herd auf die höchste Stufe.
- Wenn der Zucker kocht, gibst Du die Glukose dazu.
- Nun stellst Du das Zuckerthermometer in den Topf und lässt den Zucker bis 158°C erhitzen.
- Während der Zucker kocht bereitest Du die Schüssel mit Eiswasser vor.
- Wenn die Zuckermasse die richtige Temperatur erreicht hat, hältst Du den Topf kurz in das Eiswasser. Das machst Du um den Kochprozess abzubrechen. Achte darauf, dass kein Wasser in die Bonbonmasse gelangt.
- Stelle den Topf auf eine hitzebeständige Unterlage.
- Nun gibst die Zitronensäure, Aroma und Farbstoff dazu und rührst alles einmal kurz durch. Sei vorsichtig dabei, da der Zucker immer noch extrem heiß ist.
- Fülle die Bonbonmasse vorsichtig in die Silikonformen.
- Lasse die Bonbons in den Silikonformen auskühlen und fülle sie dann in einen luftdichten Behälter.
Wenn Du keine Silikonformen hast, kannst Du die Bobons auch zu langen Strängen formen und mit der Schere in kleine Kissen schneiden. Wie das geht kannst Du bei der Anleitung für selbstgemachte Karamellbonbons nachlesen.
Tipps und Tricks rund um die Bonbonkocherei:
Muss ich den Zucker umrühren, während ich ihn erhitze?
Du kannst den Zucker so lange umrühren und so das Auflösen beschleunigen, bis die Masse beginnt zu köcheln, dann auf keinen Fall mehr rühren. Sonst könnten sich kleine Zuckerkristalle am Rand des Topfes ansetzen, die ggf. in die Bonbonmasse gelangen und bewirken, dass das Bonbon später von innen heraus kristallisiert. Man sagt dazu auch der Zucker „stirbt ab“.
Was muss ich tun, wenn ich keine Glukose habe und die Bonbons mit Traubenzucker zubereite?
Wenn Du mit Traubenzucker arbeitest, mischt Du Zucker und Traubenzucker bereits am Anfang und kochst ihn direkt mit der Flüssigkeit mit auf.
Was machen Glukose und Traubenzucker für einen Unterschied im Bonbon?
Der Traubenzucker bewirkt das die Bonbonmasse länger weich bleibt und sich länger verarbeiten lässt. Das ist gerade am Anfang praktisch, wenn man mit der Zuckerkocherei noch nicht so viel Erfahrung hat. Allerdings bewirkt der Traubenzucker leider auch, dass die Bonbons schneller kleben, weil der Traubenzucker die Feuchtigkeit aus der Luft zieht.
Die Glukose ist nicht ganz so Feuchtigkeitsanfällig wie der Traubenzucker, wird aber auch schneller fest.
Warum fangen meine selbstgemachten Bonbons an zu kleben?
Zucker zieht Wasser magisch an. So auch Bonbons. Je nach Luftfeuchigkeit im Raum kann es sein, dass selbstgemachte Bonbons sofort anfangen zu kleben. Das lässt sich leider nur schwer verhindern. Daher solltest Du Deine selbstgemachten Bonbons unbedingt nach dem Abkühlen luftdicht verpacken. Bonbongläser mit Gummirand am Deckel oder Gläser mit Schraubverschluss sind erfahrungsgemäß nicht zu 100% luftdicht und verhindern das Kleben nicht. Am besten die nimmst eine luftdichte Plastikdose. Ich habe gute Erfahrungen mit Lock & Lock Dosen gemacht.
Was mache ich wenn ich kein Zuckerthermometer habe?
Wenn Du in Zukunft öfter Deine eigenen Bonbons machen möchtest, empfehle ich Dir auf jeden Fall die Anschaffung eines Zuckerthermometers* Die sind gar nicht so teuer. Wenn Du gerade keines Griffbereit hast, kannst Du Dich auch eines alten Bonbonmachertricks bedienen, in dem Du die sogenannte Bruchprobe machst. Dazu nimmst Du ein Glas Eiswasser und stellst es bereit. Tauche einen langen Holzstab (z.B. einen Schaschlik Spieß in den kochenden Zucker und tauche ihn danach in das Eiswasser. Ziehe den Spieß sofort wieder heraus und ziehe einen Faden von dem Zucker der an der Spitze des Holzspießes klebt. Wenn dieser Zuckerfaden wie Glas bricht, dann hat der Zucker den sogenannten „Starken Bruch“ und ist fertig. Diese Methode bedarf etwas Übung, weil man als Ungeübter nicht so einfach abschätzen kann, wann man die Bruchprobe am besten macht.
Du hast Fragen rund um die Bonbonkocherei? Schreib mir einfach eine Email.
Hier kommt erst einmal das Rezept zum Ausdrucken:
Rezept für Waldmeister Bonbons
- 150ml Wasser
- 450g Zucker
- 65g Glukosesirupalternativ: 100g reinen Traubenzucker
- 1,1ml Waldmeister Aroma
- 1ml Lebensmittelfarbe grünalternativ 0,5ml gelb und 0,5ml blau
- 1TL Zitronensäure
- 1 Topfmindestens 3L Volumen
- 1 Zuckerthermometer
- 1 Silikonbackmattealternativ Backblech mit Backpapier ausgelegt
- 2 Teigkartenhitzebeständig
- 2 Einweg Spritzen2ml Volumen, aus der Apotheke
- Gib zuerst das Wasser in den Topf und dann den Zucker dazu. Lass den Zucker sich mit der Flüssigkeit vollsaugen.
- Messe mit Hilfe der Einweg Spritzen Aroma und Farbstoff ab.
- Stelle den Herd auf die höchste Stufe.
- Wenn der Zucker kocht, gibst Du die Glukose dazu.
- Nun stellst Du das Zuckerthermometer in den Topf und lässt den Zucker bis 158°C erhitzen.
- Während der Zucker kocht bereitest Du die Schüssel mit Eiswasser vor.
- Wenn die Zuckermasse die richtige Temperatur erreicht hat, hältst Du den Topf kurz in das Eiswasser. Das machst Du um den Kochprozess abzubrechen. Achte darauf, dass kein Wasser in die Bonbonmasse gelangt.
- Stelle den Topf auf eine hitzebeständige Unterlage.
- Nun gibst die Zitronensäure, Aroma und Farbstoff dazu und rührst alles einmal kurz durch. Sei vorsichtig dabei, da der Zucker immer noch extrem heiß ist.
- Fülle die Bonbonmasse vorsichtig in die Silikonformen.
- Lasse die Bonbons in den Silikonformen auskühlen und fülle sie dann in einen luftdichten Behälter.
Viel Spaß beim Nachmachen.
Bis bald,
Tobias
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Scheller Lars meint
Hallo Tobias,
Das Waldmeister Aroma ist leider ausverkauft. Im Garten habe ich richtigen Waldmeister. Kann ich diesen irgendwie verwenden?
Was für eine Dosierung würdest Du mir empfehlen?
Danke für einen Tipp
Lars Scheller
Kuchenbäcker meint
Hallo Lars,
frischen Waldmeister kannst du leider nicht verwenden. Man kann es mit einem Sirup versuchen, ich würde aber zu einem Lebensmittelaroma raten.
Viele Grüße
Tobias
Verena meint
Hallo.
Wie hast du denn die Masse in die Form bekommen, ohne alles daneben zu gießen?
Liebe Grüße
Gaby Thiele meint
Hallo Tobias,
danke für die tolle Beschreibung und Bebilderung der Bonbonkocherei!
Nach einem missglückten Versuch, Salbeibonbons herzustellen, bin ich auf Deinen Blog gestoßen.
Du hast Lars geantwortet, dass er keinen frischen Waldmeister nehmen darf. Gilt das für alle Kräuter, also auch für Salbei?
Viele Grüße aus Lübeck
Gaby
Kuchenbäcker meint
Hallo Gaby,
das gilt für alle frischen Kräuter.
Viele Grüße
Alexander meint
Hi sehr schöne Rezepte nur woher bekomme ich diese speziellen Silikonformen?
Doris meint
Hallo Tobias,
Danke für das tolle Rezept. Ich hab es heute probiert, leider bevor ich auf deine Seite gestossen bin. Nun habe ich die Lösung nicht heiß genug kochen lassen, es wird nicht fest. Kann ich das noch retten?