Dieser Beitrag enthält Werbung*.
Es vergeht eigentlich kaum ein Montag, wo ich nicht gefragt werde, ob man Tassenkuchen auch im Ofen backen kann. Denn es gibt eine Menge Leute, die keine Mikrowelle haben. Klar kann man. Dauert dann nur länger und der Sinn der „schnellen“ Kuchen geht ein wenig flöten.
Es soll tatsächlich aber auch Menschen geben, die nicht mal einen Backofen haben. Nun, so unglaublich ist das eigenltlich gar nicht, denn auch ich hatte in meiner „anderthalb Zimmer Butze“ keinen. Lediglich eine kleine Singleküche mit zwei Herdplatten und kleiner Spüle. Für mehr war da kaum Platz. Zumal ich da auch noch irgendwie die Waschmaschine unterbringen musste. Auf einem kleinen Wandregal stand sie aber. Meine Mikrowelle. Ohne die wäre ich sicher aufgeschmissen gewesen. In ihr habe ich aufgewärmt, geschmort und, ja, auch gebacken.
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass es noch eine ganz andere Lösung gibt, ohne Ofen zu backen. Tadaaaaaa! Gibt es! Alle ohne Backofen UND ohne Mirkowelle mit Heißluftfunktion können sich jetzt coole Kuchen in der Bratpfanne backen. Jawohl! In der Bratpfanne. Wie zeige ich Euch heute. Und was liegt näher, als sich in der Adventszeit an weihnachtlichem Gebäck zu versuchen? Also habe ich kurzerhand einen Christstollen in der Pfanne gebacken. CHRISTSTOLLEN! Yeah!
Kuchenbacken in der Pfanne ist überhaupt nicht schwer. Nahezu idiotensicher möchte ich behaupten. Zugegeben bei diesem Stollen ist es etwas tricky, denn es ist ganz wichtig, dass Ihr den Stollen nach dem „Braten“ unbegingt großzügig mit flüssiger Butter bestreicht. Das liegt aber nicht an der Pfanne, sondern einfach am Teig.
Ich habe für die Zubereitung meines Pfannenstollens die Alux Premium Pfanne von Fissler mit passendem einsteckbarem Deckel benutzt. Sie ist für alle Herdarten, wie Ceran, Elekro, Gas und Induktion geeignet. Durch ihre spezielle Antihaftbeschichtung und der protectal-plus Versiegelung, kann man in ihr nicht nur besonders fettarm braten, sondern auch hervorragend backen. Die 24er Pfanne ist für das Stollenrezept optimal.
(Achtung: Bezüglich der fettarmen und gesunden Bratfunktionalität der Pfanne von Fissler sei an dieser Stelle gesagt, dass der von mir gebackene Stollen weder fettarm noch fettreduziert ist! Das liegt an meinem Rezept und keinesfalls an der Pfanne. Nur mal so am Rande bemerkt. Und dann der Puderzucker natürlich. Somit garantiert nicht Low Fat und auf gar keinen Fall Low Carb. Sorry.)
Trotz Antihaftbeschichtung und Versiegelung habe ich die Pfanne dennoch ganz leicht mit Butterschmalz eingefettet. Aber auch nur hauchdünn. Das gibt dem Stollen einfach eine schönere Backfarbe.
Aber wollen wir uns mal um den Stollen kümmern. Denn der Hefeteig braucht ja auch seine Zeit, bis wir ihn in die Pfanne hauen können. Aber zunächst einmal zu den Zutaten.
Für einen Pfannenstollen a la Kuchenbäcker braucht Ihr:
150g Rosinen
1-2 Esslöffel braunen Rum
370g Mehl Typ 405
45g Zucker
45g Butterschmalz
250g Butter
25g Orangeat
25g Zitronat
60g gemahlene Mandeln
2 mal 15g Marzipanrohmasse
1 Prise Salz
Schale einer halben Zitrone
1/4 TL Christstollengewürz (alternativ gemahlene Muskatblüte)
70ml Milch
1 Würfel Hefe (42g)
zusätzlich:
75g Butter
40g Zucker
Puderzucker zum Bestäuben
- Zuerst gebt Ihr die Rosinen mit dem Rum zusammen in eine Schüssel. Im Idealfall lasst die diese übernacht ziehen. Im Falle bedingungsloser Ungeduld wartet wenigstens so lange, bis der Hefeteig fertig ist.
- Die Zutaten, auch Butter und Butterschmalz, sollten Zimmertemperatur haben.
- Messt 35 ml, also etwa die Hälfte, der Milch ab und erwärmt diese. Lauwarm, da fühlt sich die Hefe am wohlsten. Gießt die Milch in eine Rührschüssel. Bröselt die Hefe in die handwarme Milch und verrührt sie, bis sich die Hefe vollständig aufgelöst hat. Gebt eine Prise Zucker und etwa 1 1/2 Esslöffel Mehl dazu und vermengt alles gut miteinander. Zugedeckt sollte dieser Vorteig nun zwanzig Minuten an einem warmen Ort gehen.
- Würfelt die Marzipanrohmasse. Die eine Hälfte vermixt Ihr mit Butter und Butterschmalz, die andere Hälfte wird später mit den Trockenfrüchten unter den Teig geknetet.
- Nach der Gärzeit werdet Ihr sehen, dass der Vorteig schon ordentlich gegangen ist und die Hefe ganze Arbeit geleistet hat. Nun gebt Ihr das restliche Mehl, den Zucker, gemahlene Mandeln, Salz, Zitronenschale, Buttermischung (aus Butter, Butterschmalz und Marzipan) und Milch dazu und verknetet alles zu einem glatten Teig. Die Knethaken des Handmixers oder die Küchenmaschine helfen Euch gern dabei.
- Wenn Ihr ungeduldig wart und die Rosinen nicht über Nacht habt im Rum einweichen lassen, dann seiht sie jetzt ab. Gebt Zitronat und Orangeat, sowie die übrigen Marzipanwürfel dazu und vermengt die Trockenfrüchte kurz.
- Gebt den Hefeteig auf eine bemehlte Arbeitsfläche und drückt ihn etwas flach. Schüttet die Trockenfrüchte in die Mitte des Teiges und schlagt sie von den Seiten her ein. Nun knetet Ihr die Trockenfrüchte vorsichtig unter den Teig.
- Gebt den Hefeteig zurück in die Schüssel und lasst ihn zugedeckt wieder ruhen. 1 Stunde lang an einem warmen Ort.
- Nachdem der Teig es sich eine Stunde lange gemütlich gemacht hat, wird es Zeit ihm einzuheizen. Die Alux Premium Pfanne habe ich, wie vorhin schon kurz erwähnt, dünn mit Butterschmalz gefettet. Füllt den Teig in die Pfanne und verteilt ihn gleichmäßig darin.
- Setzt den Deckel drauf und stellt die Pfanne auf den Herd. Auf niedrigster Stufe muss der Hefeteig jetzt für die ersten 40 Minuten backen.
- Nach den ersten 40 Minten Backzeit müsst Ihr den Stollen in der Pfanne wenden, damit er von der Oberseite auch schön goldbraun wird. Der Stollen ist recht weich, deswegen ist der Wendevorgang etwas mit Vorsicht durchzuführen. (klingt wie Amtsdeutsch, mir fiel gerade nichts besseres ein). Ich habe den Stollen auf einen gleichgroßen Teller gestürzt, dann das ganze mit einem Kuchenrost erneut gewendet und den Stollen dann wieder in die Pfanne gehauen. Dazu habe ich die Pfanne auf den Stollen gestülpt und mit Kuchenrost gedreht. Funktioniert einwandfrei, man muss nur zärtlich mit seinem Stollen umgehen. Das mag er. Und ACHTUNG! Die Pfanne ist heiß! Ich wollt es nur erwähnt haben.
- Deckel wieder drauf und weitere 20 Minuten backen. Immernoch auf niedirgster Stufe.
- Kurz vor Ende der Back(brat)zeit, lasst Ihr die Butter in einem kleinen Topf bei niedirger Stufe schmelzen.
- Es ist ganz wichtig, dass Ihr den Stollen großzügig und mehrfach mit der flüssigen Butter bepinselt. Er muss sich richtig vollsaugen, sonst wird er trocken. Bestreut den Stollen danach mit Zucker und darüber siebt Ihr Puderzucker.
- Wenn er vollständig ausgekühlt ist, nochmal ordentlich mit Puderzucker bestäuben.
Stollen sollte grundsätzlich eine Weile durchziehen. Daher empfehle ich auch in diesem Fall, den Stollen in Alufolie gewickelt an einem kühlen Ort etwa 14 Tage ruhen zu lassen. Ihr könnt Ihn natürlich auch sofort essen. Er wird sein volles Aroma allerdings noch nicht entfaltet haben. (nur mal so als Vorwarnung)
Wer ohne Backofen ist und Heiligabend nicht auf Stollen verzichten möchte, kann sich jetzt noch an die Herdplatte stellen und hat pünktlich in 14 Tagen einen wunderbaren Christstollen. Und Eure Gäste werden sich fragen, wie Ihr ohne Backofen diesen leckeren Stollen fabriziert habt. Oder Ihr bringt den Stollen in etwas anderer Form zum Weihnachtskaffee zu Familie oder Freunden mit. Die werden Augen machen, wenn Ihr ihnen erzählt, wie Ihr den gebacken habt.
Ich wünsch Euch ganz viel Spaß beim Ausprobieren und Christstollen Braten.
Doreen meint
Hey Kuchenbäcker!
Stollen aus der Pfanne passt übrigens hervorragend wenn man im Wohnmobil lebt und keinen Ofen hat!
Hefekuchen, Rührkuchen, Plätzen = funktioniert alles!
Aber an Stolle trau ich mich jetzt auch mal ran! Dank Dir!
Hat ja was, die in Marokko zu genießen 😉 .
Liebe Grüße,
Doreen
Andrea meint
Das ist ja der absolute Hammer. Auf die Idee muss man erst mal kommen. Total klasse. Hätte ich zu gerne mal probiert.
Doreen meint
Hallo Kuchenbäcker,
ich bin mir unsicher ob 270g Mehl zu 295g Fett (Butter + Butterschmalz) richtig sind. Ich meine kalr, ein Stollen enthält viel Butter aber doch etwas weniger als Mehl?
Dankeschön, Doreen
Kuchenbäcker meint
Liebe Doreen,
vielen Dank für den Hinweis. Da hat sich tatsächlich ein Tipper eingeschlichen. Ich habe das Rezept korrigiert.
Viele Grüße
Tobias