Vom letzten Mittagessen noch Sauerkraut übrig? Dann kommt mein Rezept für Sauerkraut Gratin gerade recht. Aber nicht nur als Resteverwertung prima, auch so sollte das einfache und schnelle Gericht aus dem Ofen zwischendurch gerne mal auf den Tisch.
Die Engländer und Amerikaner nennen die Deutschen liebevoll abschätzig „the krauts“, nicht zuletzt weil der vergorene Weißkohl bei uns hoch im Kurs steht. Kein Eisbein oder Kassler ohne das Kraut als Beilage.
One Pot Gerichte sind seit Jahren groß im Kommen. Ich hab das Sauerkraut zusammen mit Kartoffelpüree und Schwarzwurst, also Blutwurst, in eine Auflaufform gepackt und um Ofen gebacken. Entstanden ist daraus ein „One Form“ Sauerkraut Gratin, was sich sehen lassen kann.
Bei uns gab es früher immer Sauerkraut mit Kartoffelpüree und Kassler. Mit Blutwurst hättest Du mich damals jagen können. Vielleicht war es das „Blut“ im Namen oder das befremdliche Aussehen dieser Wurst, was mich hat zurückschrecken lassen. Heute ist das ganz anders. Wobei ich sagen muss, dass mir die Kochvariante, die Schwarzwurst, kross angebraten noch am allerbesten schmeckt.
Zusammen mit Sauerkraut macht sie sich gut auf dem Teller, natürlich auch in meinem heutigen Sauerkraut Gratin.
Du kannst Du überlegen, ob Du das Gratin in einer große Auflaufform* (z.B. aus der Clever Cooking Kollektion von Villeroy & Boch) zubereiten möchtest oder in kleinen gusseisernen Mini Cocottes* als herzhafte Beilage zu einem anderen Gericht oder zu einem Salat als Hauptgang, ist Dir überlassen. Ich fand es ganz schick mit den kleinen Töpfchen. Eine normale Auflaufform tut es aber durchaus auch.
Eigentlich ist das Sauerkraut Gratin ein Resteessen. Übriges Kraut und Kartoffelpüree in etwas abgewandelter Form wieder aufgewärmt. Weil es aber schnell geht und trotzdem richtig lecker schmeckt, kannst oder solltest Du es ruhig auch einmal so zubereiten.
- 500-600g Schwarzwurstbzw. Blutwurst (kochbar)
- 500g Sauerkrautnach Grundrezept zubereitet
- Kartoffelpüreenach Grundrezept zubereitet
- 80g Buttergekühlt
- Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen
- Schwarzwurst von der Haut befreien und würfeln.
- Sauerkraut auf dem Boden einer Auflaufform verteilen.
- Schwarzwurstwürfel darüber verteilen.
- Kartoffelpüree darüber geben und glattstreichen.
- Butter in Flocken über dem Püree verteilen.
- Auf der mittleren Schiene des Backofens für 30-35 Minuten backen.
Wenn Du keine Blutwurst magst, kannst Du auch Reste vom Kassler würfeln und über dem Kraut verteilen.
Ich verrate Dir hier aber auch noch mein Grundrezept für Sauerkraut. Ich habe mich vor Jahren bei Martina und Moritz im WDR inspirieren lassen und seitdem wird das Kraut, im Rezept etwas angepasst, so zubereitet. Besonders der Apfel im Kraut macht sich geschmacklich ganz hervorragend.
- 1Stck Zwiebelmittelgroß
- 1Zehe Konblauch
- 1Stck Apfelz.B. Braeburn oder Boskop
- 125ml Weißweinz.B. Riesling oder Pinot Grigio
- 500g Sauerkrautpur
- 1Stck Lorbeerblatt
- 4Stck Pefferkornschwarz, ganz
- 6Stck Pimentkornganz
- 5Stck Wacholderbeereganz
- Salznach Belieben
- 1L Wasser
- Die Zwiebel und den Apfel schälen und Würfeln.
- Knoblauchzehe hacken und gemeinsam mit Zwiebel- und Apfelwürfeln einige Minuten in etwas heißem Öl andünsten.
- Mit dem Weißwein ablöschen.
- Das Sauerkraut abtropfen lassen und in den Topf auf die anderen Zutaten geben.
- Gewürze dazugeben und mit 1 Liter Wasser auffüllen. Das Kraut muss komplett bedeckt sein.
- Bei schwacher Hitze zugedeckt 1 Stunde köcheln lassen.
- Vor dem Servieren abtropfen lassen.
Kartoffelpüree bereite ich wie folgt zu.
- 12Stck Kartoffelvorwiegend festkochend, mittelgroß
- 100ml Vollmilchfrisch
- 60 - 65g Butter
- Muskatnussgemahlen
- Salz
- Kartoffeln schälen und in Salzwasser gar kochen (ca 20-25 Minuten).
- Kartoffeln abgießen und mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken.
- Milch und Butter dazu geben und mit dem Stampfer unterheben.
- Mit Muskatnuss und Salz abschmecken.
Hast Du Rezepte zur Resteverwerung, die bei Dir immer wieder auf den Tisch kommen? Ich bin gespannt auf Deine Lieblingsrezepte. Vielleicht auch was mit Sauerkraut?
Bis bald,
Dein Tobias
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